Letzten Samstag beim enttäuschenden 1:1 vor 31.000 Zuschauern gegen St. Pauli setzte Nürnbergs österreichischer Trainer Damir Canadi mit Innenverteidiger Georg Margreitter, dem defensiven Mittelfeldspieler Lukas Jäger und Kreativgeist Nikola Dovedan drei Österreicher ein. Nach der Länderspielpause im Auswärtsspiel beim Überraschungsvierten der zweitn deutschen Liga Erzgebirge Aue werden es vier sein: Denn ab sofort ist Andreas Lukse, schon früher in Altach ebenso wie Jäger und Dovedan ein Canadi-Schützling, die neue Nummer eins im Tor des 1.FC Nürnberg. Auf Monate, vielleicht für die ganze Saison. Denn Stammkeeper Christian Mathenia erlitt Samstag einen Bruch der Kniescheibe, wird Mittwoch in Augsburg operiert.
Unter Canadi hatte der inzwischen 31jährige Lukse die beste Zeit seiner Karriere, die ihn bis in Österreichs Nationalteam gebracht hatte. Als er bei Nürnberg einen routinierten Ersatzmann suchte, erinnerte sich Canadi an Lukse, der nach einer Schulteroperation bei Werner Grabherr und dann auch beim Holländer Alex Pastoor nur noch die Nummer zwei in Altach hinter Martin Kobras vor. Canadi definierte Lukse seine Rolle genau. Tormann für den Pokal, in der Meisterschaft die verlässliche Alternative zu Mathenia, falls dem was passiert. Samstag passierte etwas gravierendes, daher kann sich Lukse bereits auf sein Zweitligadebüt in Aue vorbereiten: „Ich werde zu hundert Prozent bereit sein!“
Damit ruht viel Verantwortung auf seinen Schultern, was den Ex-Rapidler aber nicht irritiert. Im Gegenteil, er sieht es als Herausforderung, die er gerne annimmt. Denn Nürnberg hat im Kampf um den Aufstieg schon einiges an Terrain verloren, liegt auf Rang sechs je sieben Punkte hinter dem Hamburegr SV und VfB Stuttgart, fünf hinter dem Relegationsplatz drei, den Arminia Bielefeld mit dem Steirer Manuel Prietl belegt. Da braucht Nürnberg schon einen starken Rückhalt im Tor, um Terrain gutzumachen. Mathenia war das bisher: Er kassiert in neun Runden nur 14 Tore. Nürnberg erzielt aber nur 15, davon allein vier in Hannover. Mathenia spielte in neun Runden dreimal „zu null“. So wie Lukse bei seinem bisher einzigen Einsatz, dem 1:0 im Pokal beim Drittligisten Ingolstadt. Canadi bereitet der „Tormannwechsel“ kein Kopfzerbrechen: „Es gibt keinen Grund, Lukse nicht voll zu vertrauen!“