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Lust auf mehr: Salzburgs größter Gegners heißt Salzburg

SEVILLE, SPAIN - SEPTEMBER 14: Mohamed Camara of FC Salzburg and head coach Matthias Jaissle of FC Salzburg during the UEFA Champions League group G match between Sevilla FC and RB Salzburg at Estadio Ramon Sanchez Pizjuan on September 14, 2021 in Seville, Spain. (Photo by Jasmin Walter - FC Red Bull Salzburg/FC Red Bull Salzburg via Getty Images)

Das 1:1 beim FC Sevilla zum Start machte der jüngsten Mannschaft der Champions League, Red Bull Salzburg, Lust auf mehr, den Sieg im ersten Heimspiel dieser Gruppe gegen Frankreichs Meister Lille. Bei dem nach dem großen Coup, dem ersten Titelgewinn seit zehn Jahren vor Favorit Paris St. Germain, eine Krise zum Start der neuen Saison folgte: Nur elf Punkte nach acht Runden, um sieben weniger als vor einem Jahr, mit 14 Toren gleich elf mehr kassiert.  Drei Spiele gingen verloren: Daheim gab es ein 0:4-Debakel gegen Nizza und ein 0:1 gegen Lens, die erste Niederlage gegen den Lokalrivalen seit 15 Jahren, auswärts unterlag Lille Lorient 1:2. Was Österreichs Legionär bei Lorient, Adrian Grbic, darüber erzählte, müsste Salzburg Mut machen: „Letzte Saison wirkte Lille unschlagbar, jetzt sieht es nach Schwächephase aus. Sie schieben sich schnell gegeneinander die Schuld zu, da kommt schnell Hektik rein. Wenn sie keinen Raum für ihr Spiel haben, beginnen sie schnell zu jammern. Das könnte Salzburg extrem in die Karten spielen!“ Salzburg ist bekannt dafür, dem Gegner keinen Raum zu lassen. Dafür steht vor allem das „Pressing-Monster“ in der Mannschaft von Matthias Jaissle, Mo Camara (Bild oben).

Lilles Probleme könnten mit dem Trainerwechsel von Meistermacher Christophe Galtier zu Jocelyn Gourvennec zu tun haben, der keine Erfahrung bei einem Spitzenklub hat.  Mit Keeper Mike Maignan (zu Milan) und dem Sechser Boubakary Soumare (zu Leicester) gingen zwei wichtige Stammkräfte verloren. Das bewährte Duo im Abwehrzentrum trennen 16 Jahre. Der 37 jährige Portugiese Jose Fonte gilt nicht mehr als schnell genug, der 21 jährige Holländer Sven Botman, letztes Jahr für acht Millionen Euro von Ajax Amsterdam geholt, kann nicht alle Lücken schließen. Am 36 jährigen Torjäger aus der Türkei, Burak Yilmaz scheint der Zahn der Zeit zu nagen.  Bei den letzten zwei Siegen, dem 2:1 gegen Reims, der neuen Mannschaft von Salzburgs Ex-Trainer Oscar Garcia, und dem 2:1 in Straßburg (das erste Auswärtsspiel dieser Saison, das Lille gewann)  ließ Gourvennec den 21 jährigen Kanadier Yonathan David und den gleichaltrigen Amerikaner Timothy Weah ran. Das ist der Sohn von Liberias Staatspräsident. Georges Weah wurde 1995 zum Weltfußballer gekürt, hatte seine beste Zeit als Torjäger bei Paris St.Germain und Milan.

„Der größte Gegner von Salzburg heißt Salzburg“, behauptete Jan Age Fjörtoft, der norwegische Champions League-Experte von Servus TV, mit Rapid-Vergangenheit. Jaissle will Lille aber nicht schwach reden lassen. Wegen der letzten zwei Siege, wegen des 0:0 gegen Wolfsburg im ersten Gruppenspiel: „Da war Lille die dominierende Mannschaft.“ Salzburgs Fragezeichen ist die Innenverteidigung, sprich Max Wöber. Schafft der Wiener Mittwoch Vormittag den Fitnesstest für Abend? Ein „Promi-Duell“ liefern sich  die TV-Sender. Servus TV bietet  außer Fjörtoft einen Ex-Teamspieler mit Salzburg-Vergangenheit (Florian Klein) auf, mit Michaela Kirchgasser geht ein frühere Star aus dem Skiweltcup im VIP-Bereich auf Stimmenfang. Das Staraufgebot von Sky: Im Studio Ex-Salzburg-Torjäger Marc Janko, Analyse-Experte Klaus Schmidt, Ex-Salzburg-Trainer Peter Zeidler, der als Frankreich-Experte gilt, derzeit in der Schweiz bei St.Gallen unter Vertrag steht. Als Co-Kommentator ist Zlatko Junuzovic im Einsatz, dessen Fersenverletzung einen Einsatz verhindert. Montag Abend sprach er einen Tag nach seinem 34. Geburtstag bei Servus TV von einem Fifty-Fifty-Spiel, bei dem jeder Ausgang möglich ist.

Foto: Red Bull Salzburg.

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