Auf den Frust von Donnerstagabend über das Verpassen der Europa League folgten Freitag bei der Auslosung der Conference League machbar Gegner für LASK und Rapid, die zum Startgeld von 3,2 Millionen Euro auch einige Siegprämien von 400.000 Euro erwarten lassen. Ins Linzer Stadion kommen Djurgardens Stockholm, Cercle Brügge, der belgische Partnerclub von AS Monaco mit Miron Muslic, dem ehemaligen Trainer von Ried und dem Floridsdorfer AC und Vikingur Reykjavik aus Island. Cercle Brügge schlug in den Play offs Rapids Gegner Wisla Krakau auswärts 6:1, verlor daheim 1:4. Der LASK muss nach Florenz zu Fiorentina, zu Borac Banja Luka nach Bosnien und nach Slowenien zu Olimpija Laibach. Hätte Rapid nicht den Aufstieg gegen Sporting Braga verschenkt, wären Lazio, AS Roma, Maccabi Tel Aviv, Olympiakos Piräus, Bodoe Glimt aus Norwegen, Union St. Gilloise aus Belgien, Hoffenheim und Elfsborg Boras aus Dänemark die Gegner gewesen. So sind es in Hütteldorf der FC Kopenhagen, der letzte Saison erst im Achtelfinale der Champions League an Manchester City gescheitert war, die Shamrock Rovers, die in den Play offs zur Europa League gegen Paok Salonki mit den Ex-Rapidler Stefan Schwab und Thoams Murg chancenlos waren (1:6, 0:2) und der FC Noah Erewan aus Armenien. Auswärts trifft Rapid auf Basaksehir Istanbul, den erklärten Lieblingsklub von Staatschef Erdogan, auf Omonia Nikosia aus Zypern und Petrocub aus Moldau. Geschäftsführer Steffen Hofmann verzog bei der Auslosung in Grimaldi Forum von Monte Carlo, die weite Reisen brachte, kein Miene, bei Guido Burgstaller (Bild) und seinen Mutspielern löste dies rund 16 Stunden nachdem Schlusspfiff gegen Braga auch keine besonderen Emotionen aus.
Sportchef Markus Katzer vergrößerte Rapids Kader um einen defensiven Mittelfeldspieler. Vor einer Woche, vor dem Spiel in Braga versicherte er, nichts tun zu wollen, außer wenn besondere Umstände eintreten. Damit waren Langzeit-Ausfälle gemeint. Die gab es nicht, doch brachte eine neuerliche Analye bereits vor dem 2:2 am Donnerstag die Erkenntnis, etwas für den zentralen D efensivbereich tun zu müssen. Ob der 25 jährige Norweger Tobias Beerkeit die richtige Wahl war, muss sich erst zeigen. Ist derzeit sogar eher zu bezweifeln. Denn in diesem Jahr spielte er in 20 Partien der Eliteserien bei Rosenborg Trondheim nur zweimal, nur über insgesamt zwölf Minuten. Rosenborg Trondheim ist nicht wie zu vergangenen Zeiten die Nummer eins in Norwegen, sondern derzeit Sechster. Als der bei Stabaek ausgebildete Beerkeit 2019 zu Bröndby Kopenhagen wechselte, kostete er 1,3 Millionen Ablöse. Als ihn vor zwei Jahren Rosenborg verpflichtete, 600.000 Euro weniger. Jetzt ist er Reservist. Dennoch griff Rapid zu. Obwohl es interne Lösungen in der zweiten Mannschaft mit zwei 20 jährigen gegeben hätte: Im Abwehrzentrum mit Aristot Tambwe Kasengele, der erstmals zu Österreichs U 21-Kader gehört, im defensiven Mittelfeld mit Mouhamed Gueye, einem U 21-Teamspieler Senegals, der in der zweiten Liga bisher sehr auffällig agierte.
Nochmals zur Europa League: Die Ex-Rapidler Schwab und Murg spielen mit Paok Saloniki gegen Manchester United in Old Trafford, Slavia Prag, Real Sociedad, Galatasaray Istanbul, Viktoria Pilsen (wie Schwab bereits vor neun Jahren in der Europa League mit Rapid), Ferencvaros Budapest, LASK-Bezwinger FCSB Bukarest und Rigas Futbola aus Lettland. Auch Alexander Prass und Florian Grillitsch haben mit Hoffenheim attraktive Gegner, damit schwere Aufgaben vor der Brust: Tottenham, FC Porto, Olympique Lyon, auswärts Rapid-Bezwinger Braga, Dynamo Kiew, Midtjylland aus Dänemark, FCSB Bukarest und Anderlecht.
Auf Heidenheim, das deutsche Sensationsteam mit den Österreichern Paul Wanner und Matthias Honsak, wartet in der Conference League ein Kracher: Das Schwergewicht Chelsea kommt nach Heidenheim. Vor zwei Jahren unvorstellbar, jetzt wurde der Traum wahr.
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