Fußball

Mach´s wie in Pilsen: Rapids Pfitschipfeil ist zurück

Zuletzt spielt er am 18. August beim 4:0 in der Qualifikation zur Europa League beim slowakischen Meister Jednota Trencin. Jetzt ist Philipp Schobesberger  nach einem Knorpelabriss im Knie wieder dabei. Der unberechenbare „Pfitschipfeil“, wie der Oberösterreicher genannt wird, kann Rapids Spiel auf jeden Fall schneller machen. Sein Tempo, seine Dribblings gingen in den letzten Wochen stark ab. Mit dem  Comeback des Flügelflitzers ist auch die Erinnerung an seine Sternstunde  vor einem Jahr in der Europa League verbunden, als er am 5. November 2015 schon im drittletzten Gruppenspiel Rapid  zum Aufstieg stolperte. Er erzielte beide Treffer zum 2:1 bei Viktoria Pilsen. Danach schmeckte den Rapid-Fans das  Bier in der berühmten Brauerei  neben dem Stadion noch viel besser.

Das zweite Schobesberger-Tor ging damals um die Fußballwelt: Wie er bei einem Konter nach Pass von Stefan Schwab alleine vor dem slowakischen Teamgoalie Kozacik stolperte, aber im Liegen  mit dem linken Fuss  den Ball, der gerade noch über die Linie kullerte,  am Tormann vorbei brachte. Ein Tor, das für den vierten Sieg hintereinander in der Europa League sorgte, das sechste Auswärtsspiel im Europacup hintereinander ohne Niederlage. Und dass Rapid erstmals seit 20 Jahren wieder im Europacup überwinterte. Das ist auch  heuer noch möglich.

Vor Pilsen lief der „Pfitschipfeil“ monatelang seiner Form nach, ehe er  dort  zum „Genie aus Versehen“ wurde, wie ein britischer Buchautor feststellte. Hunderttausende Klicks auf You Tube im Internet folgten, auch die schlitzohrigen  Kommentare  Schobesbergers  blieben in Erinnerung: „Natürlich war das Absicht“, stellte er mit einem breitem Grinsen im Gesicht fest, „egal wie, Hauptsache der Ball ist drinnen.“ Tor und Hoppala des Jahres in einem, das könnte Rapid auch Donnerstag in der Cristall-Arena  von Genk  sehr gut gebrauchen, damit Grün-Weiß nicht schon vor dem letzten Spiel gegen Bilbao am 7. Dezember in Hütteldorf aus dem Rennen um den Aufstieg unter die letzten 32 ist. Die zweite personelle Verstärkung, die Canadi   in Genk zur Verfügung steht: Christopher Dibon ist nach einem Muskelabriss im Gesäßbereich wieder einsatzfähig.

Eine Rolle rückwärts gab´s  von Wirtschaftsvorstand Christoph Peschek. Sagte  er bei der ersten Pressekonferenz von  Canadi im Allianz-Stadion  noch in die ORF-Kamera, für personelle Wünsche des neuen Trainers in der Winterübertrittszeit stünden noch finanzielle Mittel zur Verfügung, so hält er eineinhakb Wochen später  nichts mehr vom Aufrüsten. Weil der Kader, wenn alle Verletzten zurück sind, groß genug sei und auch genügend Qualität zum Durchstarten habe.  Ob das Canadi auch so sieht? Nach Genk wird er mehr wissen.

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