Stephan Reiter, der Geschäftsführer von Red Bull Salzburg, wird Freitag verraten, wie der Vizemeister auf den für ihn unerwarteten Abgang von Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder (Bild) zu Borussia Mönchengladbach vorübergehend reagieren wird. Wie Schröders Kompetenzen verteilt werden, bis sein Nachfolger bestellt wird. Dass der Zeitpunkt nicht optimal ist, weiß Reiter. Bis zur nächsten Transferzeit dauert es zwar noch zweieinhalb Monate, aber die Planungen müssten schon bald beginnen. Die Frage wird sein, wie sehr sich Red Bull-Vorstand Oliver Mintzlaff und Fußballchef Jürgen Klopp einschalten werden, ob sie bestimmen, wer auf Schröder folgt. Bei Schröders Bestellung hatten sie ihre Hände im Spiel, denn der kam von RB Leipzig. Eine glückliche Entscheidung war es sicher nicht.
Jetzt soll wieder eine österreichische Lösung zur Diskussion stehen. Aber mit wem? Die beste ist total unrealistisch, kommt sicher nicht zu Stande: Die Rückkehr von Bayern-Sportchef Christoph Freund. Die „Salzburger Nachrichten“ brachten mehrere Kandidaten ins Spiel. Unter anderem Ex-Teamspieler wie Sebastian Prödl, jetzt Chef der ÖFB-Nachwuchsteams oder Julian Baumgartlinger, der zum Staff von Augsburgs Trainer Sandro Wagner gehört oder Zlatko Junuzovic, derzeit Scout bei Salzburg. Ein Ex-Teamspieler, der eine erfolgreiche Salzburg-Vergangenheit und noch eine Wohnung in der Mozartstadt hat, der weiß, wie es im Klub läuft, bei dem er von seinem guten Standing profitieren könnte. Das wäre Marc Janko, der seit Jahren nicht nur als Sky-Experte mit profunden, kompetenten Analysen aufwartet. Ihm könnte man den schweren Job durchaus zutrauen, er wäre ein sehr spannender Salzburg-Sportchef. Gefallen ist auch der Name des Rapid-Sportchefs. Markus Katzer könnte das durchaus reizen, weil er bei Salzburg finanziell mehr Möglichkeiten als im Westen von Wien hat. Bisher zählten solche Aspekte für ihn. Allerdings wurde sein Vertrag bei Rapid bis Dezember 2027 verlängert. Daher müsste Salzburg einen Teil der Millionen-Ablöse, die für Schröder kassiert wurde, an Rapid weiterleiten. Das wäre aufgrund der vollen Salzburger Kassa kein Problem.
Einer von Katzers Einkäufen bei Rapid, Abwehrspieler Jakob Schöller, bleibt das Verletzungspech treu. Er ist bei der Dienstag in Österreichs U 21-Team erlittenen Verletzung des Schulter-Eckgelenks wieder mehrere Wochen außer Gefecht. Nicht die erste Pause, seit er im Sommer 2024 zu Rapid kam: Wegen Knochenödem, Muskel-und Oberschenkelverletzung verpasste er bisher 55 Spiele!
Foto: Red Bull Salzburg.