Fußball

Marco Rose Tabellenführer – aber nur Oliver Glasner ist ohne Niederlage

Marco Rose kam aus Salzburg, sah und führte Borussia Mönchengladbach erstmals seit acht Jahren auf Platz eins der Bundesliga. Mit dem 5:1 (4:0) gegen Augsburg machte Gladbach den besten Start der Vereinsgeschichte seit 43 Jahren perfekt. 16 Punkte aus sieben Spielen entsprachen nicht den Erwartungen zu Saisonbeginn, bedeuten je zwei mehr als Bayern, Leipzig, Freiburg, Schalke und Leverkusen, vier mehr als Borussia Dortmund! Das ist der nächste Gegner des neuen Tabellenführers nach der Länderspielpause. Mönchengladbach lag nach 13 Minuten bereits 3:0 in Führung. Jetzt weiß Rose auch, wie es sich anfühlt, in Deutschland von der Spitze zu lachen: „Trainer sind Menschen, die gerne meckern“, gab der Leipziger nachher in seiner offenen, sympathischen Art zu, „an diesem Tag meckere ich nicht. Das waren ein, zwei Schritte nach vorne. Aber das ist nur eine wunderschöne Momentaufnahme, es bleibt noch viel Arbeit zu tun!“ Der mit Rose aus Salzburg mitgekommene Stefan Lainer gilt als Gladbachs wichtigster Neueinkauf. Seit Sonntag darf sich Wolfsberg freuen, auswärts den Tabellenführer der deutschen Bundesliga in der Europa League auswärts 4:0 besiegt zu haben.

Eine schöne Momentaufnahme gab es auch für Oliver Glasner (Bild oben) nach dem schwer erkämpften 1:0 (0:0) gegen Aufsteiger Union Berlin auf Platz zwei. Nur Wolfsburgs holländische Tormaschine Wout Weghorst konnte die Fünferabwehr des Aufsteigers mit Österreichs Teamrückkehrer Christopher Trimmel  einmal überwinden. Damit ist Wolfsburg die einzige Mannschaft der Bundesliga, die noch ungeschlagen ist. Ein toller Erfolg für den ehemaligen LASK-Trainer bei seiner ersten Saison in der Bundesliga: „Ich bin froh, ohne Niederlage in die Länderspielpause zu gehen“, gab Glasner zu, „am meisten stolz macht mich die Tatsache, dass wir die beste Abwehr haben!“ Wolfsberg kassierte bisher nur vier Tore. Auch ein Verdienst des österreichischen Keepers Pavao Pervan, der seit vier Runden spielt, dabei nur zwei Tore kassierte. Damit hat die deutsche Bundesliga derzeit das gleich Bild an der Spitze wie letzte Saison die österreichische Liga: Rose vor Glasner!

Gute Miene zu einem für ihn nicht optimalen Spiel machte Glasners österreichischer Kollege bei Eintracht Frankfurt, Adi Hütter. Nur 2:2 (0:1) gegen Werder Bremen trotz 24 Torschüssen in einer mitreißenden Partie. Der Portugiese Andre Silva erzielte zwar in der 88. Minute die Führung, aber in letzter Minute fiel aus einem Elfmeter, den der Japaner Makoto Hasebe verschuldete, der Ausgleich. Hütter machte aber seiner Mannschaft keine Vorwürfe: „Respekt für diesen Powerfußball auf tiefem Boden nur drei Tage nach der Europa League in Portugal. Nach der Pause war es für mich sogar Einbahnstraßen-Fußball!“ Nur das Ergebnis passte nicht zum riesigen Aufwand. Hütter hat fünf Punkte weniger als Rose, vier weniger als Glasner.

Kein schöner Sonntag war es in Southampton für Ralph Hasenhüttl und seinen Tiroler Assistenten Richard Kitzbichler: Weiter kein Heimsieg, sondern eine 1:4 (1:3)-Abfuhr gegen Chelsea. Damit nur noch Rang 17. Everton als erste Mannschaft in der Abstiegszone ist punktgleich. Der nächste Auswärtsgegner für Hasenhüttl ist am 19. Oktober in Birmingham Wolverhampton, am Sonntag im Etihad-Stadium sensationeller 2:0 (0:0)-Sieger bei Meister Manchester City. Der auf den FC Liverpool jetzt schon acht Punkte Rückstand hat.

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