Bayern München verteidigte durch ein glanzloses 2:0 (1:0) bei Schlusslicht Schalke, bei dem Marcel Sabitzer ab der 72. Minute zum Einsatz kam, die Führung in der deutschen Bundesliga. Zumindest bis Sonntagabend ist RB Leipzig erstmals in dieser Saison erster Bayern-Jäger. Durch das 2:1 (1:0) bei Aufsteiger Werder Bremen, das durch das erste Saisontor von Xaver Schlager gelang. Leipzig verliert nur Platz zwei, wenn es bei Freiburg gegen Union Berlin, beim Österreicher-Treff zwischen Philipp Lienhart, Michael Gregoritsch und Christoph Trimmel, einen Sieger gibt.
Marco Rose und Xaver Schlager, das war schon in Salzburg, beginnend von der Youth League, eine Erfolgsstory. Die jetzt beim deutschen Red Bull-Klub fortgesetzt wird. In Anlehnung an einen bekannten Werbespruch verleihen Rose und Schlager seit zwei Monaten Leipzig Flügel. Denn als der bei Borussia Dortmund nach der letzten Saison nicht mehr gefragte Rose Leipzig Mitte September nach fünf Runden übernahm, hatte der im Sommer von Wolfsburg geholte Schlager bis dahin unter Roses Vorgänger Domenico Tedesco in der Bundesliga nur neun Minuten gespielt, gehört nur beim 1:4-Heimdebakel in der Champions League gegen Schachtjor Donezk zur Startelf. Als Rose kam, änderte sich dies. Leipzig lag nur auf Rang elf, sieben Punkte hinter Dortmund. Nach 15 Runden hat Leipzig drei Punkte mehr als der Sechste Dortmund. Eine persönliche Genugtuung für Rose nach 13 Spielen mit Leipzig ohne Niederlage, die auch den Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League brachte.
Schlager hat bei ihm einen Fixplatz im zentralen Mittelfeld, weil der Oberösterreicher für Intensität, Zweikampfstärke, Einsatz total steht, auch spielerische Akzente setzt. Deshalb spielte er bei Rose bisher immer, mit einer Ausnahme, stets von Beginn an. Das Siegestor in Bremen bedeutete die vorläufige Krönung. Erster Gratulant war mit Dominik Szoboszlai ein anderen Ex-Salzburger (Bild oben). Das gelang für den Sky-Kommentator nur durch Willen pur und physische Kraft. Weil Schlager dabei eigentlich gefoult wurde: „Ich hab´eine Lücke gesehen, bin dort rein, wollt nur noch stehen bleiben. So oft bin ich ja nicht ganz vorne, daher suchte ich den Abschluss. Zum Glück die richtige Entscheidung. Ich hätte mich auch fallen lassen, aber das ist nicht mein Stil.“ Eine bemerkenswerte Aussage. Was darauf in einer „ekligen Nummer“, wie Schlager das Match nannte, folgte, war Kampf total: „Wir haben hinten nur alles raus geköpft, was reinkam!“
Für andere österreichische Teamspieler gab es keinen Grund zum Jubel. Christoph Baumgartner brachte mit seinem vierten Saisontor, dem zweiten in Folge per Kopf, zwar Hoffenheim nach 42 Minuten gegen Wolfsburg in Führung, aber am Ende hieß es 1:2, feierte Wolfsburg den vierten Sieg in Serie ohne den angeschlagenen Baumgartner-Landsmann Patrick Wimmer. Die Talfahrt des 1. FC Köln mit Florian Kainz ging mit dem 0:2 (0:1) bei Hertha BSC Berlin weiter. Damit ist Köln wohl im Abstiegskampf gegen Augsburg, Hertha, VfB Stuttgart und Bochum. Dem Vorletzten gelang in Augsburg mit 1:0 (0:0) der erste Auswärtssieg dieser Saison, womit Ex-Austria-Trainer Thomas Letsch nach drei Heimsiegen erstmals auch auswärts jubeln konnte. Mit ihm auch der Oberösterreicher Kevin Stöger. Julian Baumgartlinger schob mit Augsburg Frust. Nach zwei starken Spielen über 90 Minuten kam er nur als Joker nach 72 Minuten. Zuvor vergab Ex-Salzburg-Legionär Mergim Berisha einen Elfmeter.