Fußball

Mateschitz bei Leipzigs Vize-Party statt in Salzburg

Red Bull Salzburg kann Samstag  mit einem Punkt  gegen Rapid  bei der  „Generalprobe“ für das Cupendspiel am 1. Juni in Klagenfurt endgültig den vierten Meistertitel hintereinander fixieren.  Red Bull-Chef Didi Mateschitz wird aber nicht im Walser Stadion sitzen, sondern in der ausverkauften Leipziger Red Bull-Arena  bei der „Vize-Party“. 150.000 Karten hätte RB Leipzig für das  Saisonfinale verkaufen können, nur 42.000 Zuschauer dürfen ins Stadion. Für die Anhänger, die keine Karten bekamen, wird das Match auf der Festwiese übertragen. Mit einem Punkt gegen Meister Bayern München kann Platz zwei perfekt gemacht werden.  Aber selbst wenn das nicht gelingt, hätte Mateschitz bei seinem vierten Besuch in Leipzig einen Grund zum Feiern: Der RasenSportklub ist „sein“ erster Verein, der es in die Champions League geschafft hat.  Was Salzburg bisher noch nicht gelang. Also werden im Herbst in der Gruppenphase erstmals die Red Bull-Logos auf den Dressen  einer Mannschaft in der Königsklasse zu sehen sein.

Seit Mittwoch läuft Leipzigs Countdown für das Prestigeduell gegen Bayern. Die klare 0:3-Abfuhr knapp vor Weihnachten in München mit der roten Karte für den Schweden Emil Forsberg nach einer schlimmen Attacke gegen Bayerns Kapitän Philipp Lahm hat noch keiner vergessen, darauf soll es die passenden Antwort geben. Trainer Ralph Hasenhüttl läßt  die Spieler wie Peter Stöger beim 1.FC Köln  in der Nacht vor Heimspielen  zum Unterschied fast aller anderen Bundesligisten zu Hause schlafen. Sechs Stunden vor dem Anpfiff ist Treffen am Stadion. Marcel Sabitzer, Stefan Ilsanker & Co parken ihre Autos in der Arena dann geht´s mit dem Mannschaftsbus zum Trainingszentrum am Cottaweg. Auf das Frühstück folgt zwei Stunden Freizeit   bis zu Mittagessen. Da werden Huhn und Nudeln serviert. Daraufhin folgt Hasenhüttls Ansprache. Die Spieler müssen wie immer im Halbkreis vor ihm sitzen,wenn sie Aufstellung und Taktik erfahren. Die Marschroute gegen Bayern: Aggressives Pressing gegen die ballbesitzorientierten Münchner, dann Konter im hohen Tempo zum Tor. Hasenhüttl: „Wir wollen es besser machen als in München und den Fans in unserem letzten Heimspiel noch etwas schenken.“

75 Minuten vor dem Anpfiff sind die Leipziger  im Stadion in ihrer Kabine. Dort spricht nur Hasenhüttl, werden die Spieler mit einem speziellen Video darauf eingeschworen,  gegen  die Bayern zu punkten. Auf dem Video sind  wenig überraschend die Highlights der sensationell starken Aufstiegssaison und emotionelle Bilder von jubelnden Fans zu sehen. Mateschitz kommt erst nach dem Match  in die Kabine. Unabhängig vom Ergebnis, er wird sicher gratulieren. Fix ist auch: Leipzig wird keinen seiner Leistungsträger abgeben. Ganz egal, welches Angebot auch für den Ex-Salzburger Naby Keita oder andere kommen sollte.

Nicht so ruhig wie in Leipzig  geht es derzeit bei den Bayern ab. Dafür sorgt nicht nur der Schlüsselbeinbruch, den sich Javi Martinez beim Bergwandern in seiner baskischen Heimat zuzog, sondern vor allem David Alabas bester Freund Franck Ribery. Übermotiviert im Training, volle Attacke,  nach einem Foul an dem ebenfalls heißblütigen Arturo Vidal knallte es. Trainer Carlos Ancelotti rief Ribery zur Ordnung, es folgte eine lange, gestenreiche Diskussion. Nicht der erste Wirbel zwischen Ancelotti und Ribery in den letzten Wochen. Die Pointe dazu lieferte Bayerns Präsident Uli Hoeneß bei „meet the President“, einer Fragestunde an ihn in Vaduz, für die er 18.239 Euro Honorar bekam, das er an die Bayern-Hilfe weitergab. Vor 198 geladenen, pro Kopf 345 Euro zahlenden Gästen erzählte Hoeneß in der Hofkellerei des Fürsten von Liechtenstein ganz locker, ohne vom jüngsten Zwischenfalls zu wissen: „Jedes Mal, wenn Ribery im Finish ausgewechselt wird, ruft er am Abend bei mir an, sagt: Jetzt reicht´s, ich habe genug, ich gehe.“ Der 34jährige wird auch nächste Saison gemeinsam mit Alaba an der linken Flanke wirbeln.

 

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