Fußball

Mattersburg ist sicher teurer als Ostende: Sind das die Retter?

Mittwoch Abend entscheidet sich auf der Generalversammlung von Mattersburg, ob die Bundesligalichter im Burgenland ausgehen oder vielleicht sogar alle Lichter beim Traditionsverein oder ob es dank der unermüdlichen Bemühungen von Vizepräsident Hans Georg Deischler und einigen Vorstandsmitgliedern zur wundersamen Rettung kommt, an die nur mehr die wenigsten glauben. Falls das Wunder rund um das Pappelstadion doch unerwartet Realität werden sollte, dann hätte damit die Pacific Media Group zu tun. Ein amerikanisch-chinesisches Unternehmen um Paul Conway und Chien Lee (Bild oben). Das bereits Erfahrungen quer durch den europäischen Fußball hat. Vor einem Jahr OGC Nizza mit großem Gewinn verkauft hatte. Aber Gewinn mit Mattersburg, das würde noch sehr lange auf sich warten lassen.

Die Pacific Group besitzt die Mehrheit am englischen Zweitligisten Barnsley, dem Klub des österreichischen Trainers Gerhard Struber, ermöglicht dort ein Budget von umgerechnet zwölf Millionen Euro, mit dem man in der zweiten englischen Liga allerdings keine großen Sprünge machen kann. Pacific lenkt auch die Geschicke beim Vorletzten der Schwizer Super League, dem FC Thun, der in der Barrage gegen den FC Vaduz um den Klassenerhalt kämpfen muss. Und stieg heuer im Frühjahr in Belgien beim KV Ostende ein, als der in finanzielle Schieflage geriet. Es gibt sogar bereits aus den letzten Wochen eine andere Verbindung von Mattersburg und Ostende: Stürmer Marko Kvasina wechselte vom Burgenland dorthin.

In Belgien löste Pacific die akuten Probleme mit drei Millionen Euro. In Mattersburg käme alles sicher viel teurer. Wie hoch, das kann noch keiner wirklich abschätzen. Weil keiner weiss, wie hoch die Forderungen des Masseverwalters des bisherigen Hauptsponsors Commerzialbank an die Mattersburger Fußball-GmbH sein werden. Daher wachsen mit jedem Tag die Zweifel an der Mattersburger Zukunft in der Bundesliga. Selbst wenn die Mittel zum Weiterspielen in der kommenden Saison bereit stehen, stellt sich die Frage, ob die reichen. Denn es müssten ja im Zuge  des beim Landesgericht Eisenstadt beantragten Sanierungsverfahrens auch die Gläubiger mit einer Quote von 20 Prozent zufrieden gestellt werden. Also müsste der Investor auch diese Mittel bereit stellen. Und das könnte sehr, sehr teuer werden.

Foto: Pacific Media Group.

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