Fußball

Mehr Glück als Rapid kann man nicht mehr haben!

Rapid und Sturm Graz können sich berechtigte Hoffnungen machen, nächsten Donnerstag den Aufstieg in die Gruppenphase der Europa League zu fixieren. Rapid nach dem 3:0 (1:0) gegen Sorja Luhansk, bei dem die Glücksration für den Rest dieses Jahres normal aufgebraucht wurde. Sturm Graz nach einem 3:1 (1:1) Auswärtssieg über NS Mura, bei dem die Slowenen schon nach drei Minuten führten. Jakob Jantscher sorgte per Elfmeter eien Viertelstunde später für den Ausgleich, Otar Kitashvili und Kelvin Yeboah fixierten nach 60 und 63 Minuten den Sturm-Sieg. Den im Finish Tormann Jörg Siebenhandl retten musste. Aber Sturm wirkte souveräner als Grün-Weiß in Hütteldorf vor nur 10.300 Zuschauern. Weniger als zwei Wochen zuvor gegen Anorthosis Famagusta.

Die Verlierer waren die Mannschaft mit einem klaren Chancenplus. Die schon nach elf Minuten durch Allahyar Sayyadmanesh in Führung hätte gehen müssen oder können. Er überspielte Tormann Richard Strebinger, aber  beim Schuss rettete Leo Greiml, der zuvor die Abseitsstellung des Iraners aufgehoben hatte, vor der Linie. Überhaupt Greiml: Der 20 jährige Innenverteidiger wuchs speziell in der zweiten Hälfte zum besten Rapidler, zum Turm in der Schlacht, stoppte die Luhansk-Offensivaktionen mehrmals im letzten Moment. Trotzdem kamen die Ukrainer in den 33 Minuten der zweiten Hälfte vor Rapids 2:0 zu fünf Sitzern, die sie ausließen. Zum Teil, weil Strebinger hielt. Einmal verhinderte Max Ullmann knapp vor der Linie den Ausgleich. Wäre Rapid statt mit 1:0 mit einem Rückstand von drei Toren in die berühmte Rapid-Viertelstunde gegangen, hätte dies dem Spielverlauf entsprochen, in dem wieder einmal viel zu oft mit hohen Bällen agierte wurde. Aber um eines klarzustellen: Entschuldigen muss sich Rapid für den dritten 3:0-Heimsieg hintereinander sicher nicht.

Die ersten zwei Rapid-Treffer entstanden unter kräftiger Mithilfe der Luhansk-Defensive. Der Führung nach 29 Minuten ging ein schlechter Abschlag des Tormanns voraus, Srdjan Grahovac erkämpfte den Ball, brachte ihn zu Taxiarchis Fountas, der in dieser Aktion seine Klasse und Abgezocktheit demonstrierte. Am Ende stand der sechste Treffer des Griechen in den letzten 20 Tagen. Als er nach einer Stunde ausgetauschte wurde, wunderten sich viele zurecht. Warum Fountas und nicht Ercan Kara, dem bis dahin nichts gelungen war? 28 Minuten später später konnte Trainer Didi Kühbauer alle „auslachen“. Denn ausgerechnet Kara sorgte für das 2:0. Bei einem Befreiungsschlag von Ullmann setzte er seinen Körper  gegen den ungeschickten Vitali Vermydub sehr gut ein, verschaffte sich damit freie Bahn und traf via Innenstange. Unglaublich. Die Draufgabe, das 3:0, war schön herausgespielt. Marco Grüll verwertete ein genaues Zuspiel von Joker Thorsten Schick. Kara war der erste Gratulant bei Grüll (Bild oben). Zwei Tore in der  Rapid-Viertelstunde, da lachte das grün-weiße Herz. Von fehlender Effizienz konnte an diesem Abend keine Rede sein. Das Resultat war sicher besser als die Leistung, aber danach fragt keiner. „Wir haben sehr viel leisten müssen“, behauptete Kühbauer, warnte aber zugleich: „Wir sind noch nicht durch!“

Die Hoffnungen auf vier österreichische Klubs in einer  Gruppenphase erhielten aber einen Dämpfer. Durch das schwache 1:1 (0:1) des LASK im Klagenfurter Wörthersee-Stadion gegen St. Johnstone aus Schottland. Die Conference League könnte ohne österreichische Beteiligung stattfinden. Dabei zeigten sich erneut die Probleme im LASK-Abwehrzentrum durch den Abgang von Gernot Trauner, die durch den Ausfall von Philipp Wiesinger noch größer wurden. Es debütierte der 21 jährige Deutsche Jan Boller, spielte mit Panama-Legionär Andres Andrade und Routinier Petar Filipovic. Überzeugend wirkte das Trio nicht. Speziell beim 0:1 nach 17 Minuten. Der Ausgleich gelang nach 60 Minuten durch einen Elfmeter von Mamadou Karamoko nach Foul an Thomas Goiginger. In letzter Minute traf der Japaner Keito Nakamura per Kopf nur die Stange.: „Wir werden uns steigern müssen“, meinte Trainer Dominik Thalhammer. Wie recht er doch hat. Allerdings schaffte St. Johnstone in der Qualifikation zur Europa League auch in Istanbul gegen Galatasaray ein 1:1, verlor dann aber daheim 2:4. Eine Chance gibt´s sicher noch.

Besser als dem LASK ging es dessen Ex-Kapitän Trauner, der mit Feyenoord Elfsborg 5:0 (3:0) abfertigte. Hoch gewann auch Christopher Trimmel mit Union Berlin in Finnland gegen Kuopion Palloseura (4:0). Einen 3:1 (1:0)-Heimsieg feierte Tormann Heinz Lindner mit dem FC Basel gegen Hammarby. Nur ein 1:1 schafften Ex-Rapid-Kapitän Stefan Schwab und den nach 72 Minuten eingewechselten Thomas Murg mit Paok Saloniki daheim gegen NK Rijeka.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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