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Mehr Transparenz beim VAR: Die Abseits-Entscheidungen sind nicht das Problem

Zum Start der Bundesliga-Rückrunde im Grunddurchgang soll es in Sachen Video Assistant Referee mehr Effektivität und Transparenz bei Abseitsentscheidungen geben. Durch ein verbessertes System und eine neue Abseitsentscheidungs-Grafik, die auch via TV-Schirme ins Haus geliefert wird. Das kommt am Samstag bei den Spielen zwischen Red Bull Salzburg und Altach, Austria Klagenfurt und WSG Tirol sowie Blau Weiß Linz und Wolfsberg erstmals zum Einsatz. Ausgerechnet am 64. Geburtstag von Klagenfurt-Trainer Peter Pacult, der sich mehrmals durchaus nachvollziehbar durch den VAR benachteiligt fühlte.

Die technische Verbesserung des VAR-Systems soll die Abseitsentscheidungen einfacher und schneller machen, den VAR bei extrem engen Abseitssituationen unterstützen. Auf Basis der vom VAR gezogenen Verteidigungs -und Angriffslinien erkennt das System, ob es sich um Abseits handelt oder nicht. Sobald die Linien bestätigt sind, zeigt das System automatisch die Grafik mit der Angabe  „Abseits“ oder „Kein Abseits“ (Bild). Sicher eine positive Initiative. Nur steht auch außer Diskussion, dass die großen Diskussionen über Sinnhaftigkeit oder Fehler des VAR nicht durch Abseitsentscheidungen entstanden, auch wenn die Wartezeit darauf mitunter viel zu lange dauerte. Sondern durch die Frage, ob Hands oder nicht, ob der VAR wegen einer schweren Fehletntscheidung eingreifen hätte sollen oder nicht. Das wird sich auch mit der neuen Grafik nicht ändern,

Die heißen Themen der letzten Runde waren die Frage, ob das Tor von Atdhe Nuhiu, das für Altach den Sieg gegen Wolfsberg bedeutet hätte, zu Recht annulliert wurde, weil Nuhius Mitspieler Lukas Fadinger zuvor den Ball auf der Hand hatte. Darauf machte VAR Josef Spurny Schiedsrichter Arnes Telic aufmerksam, der nach On Field-Review auf Freistoß für Wolfsberg entschied. Hingegen griff beim 0:2 von WSG Tirol gegen Austria der VAR Christian-Petru Ciochirca nicht ein, als Referee Stefan Ebner nach zehn Minuten eine Brutaloattacke von Austrias Marvin Potzmann gegen Matthäus Taferner nur mit der gelben Karte ahndete. Da wäre auch ein Ausschluss durchaus regeltechnisch vertretbar gewesen. Durch den das Spiel vielleicht einen ganz anderen Verlauf genommen hätte. Denn das passierte noch beim Stand von 0:0.

In Deutschland machte vor kurzem RB-Leipzig-Trainer Marco Rose den Vorschlag, den VAR nur bei Abseits-und Torentscheidungen heranzuziehen. Ansonst so wie vor der VAR-Installierung allein den Schiedsrichter entscheiden zu lassen. Der Rose-Vorschlag, den VAR zu entmachten, fand zwar bei vielen Kollegen durchaus Zustimmung, hat aber null Chance, in die Tat umgesetzt zu werden. Weil es internationale Vorgaben gibt, die nationale Verbände nicht abändern dürfen.

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