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Messi und Alvarez machten den Unterschied: Das fünfte WM-Finale für Argentinien

Die Stürmer machten den Unterschied aus, sorgten für Argentiniens fünftes WM-Finale nach 1978, 1986, 1990 und 2014. Kapitän Lionel Messi und der 22 jährige Julian Alvarez, Legionär bei Englands Meister Manchester City, zeichneten für alle drei Tore Argentiniens zum 3:0 (2:0) gegen Kroatien verantwortlich. Alvarez holte den Elfmeter heraus, den Messi nach 34 Minuten zur Führung verwandelte, Alvarez traf fünf Minuten später nach Messis Pass zum 2:0. Messi zu Alvarez hieß es auch zum 3:0. Damit ist die Nummer zehn mit elf Treffen Argentiniens WM-Rekordtorschütze. Ein Sieg trennt ihn von der Krönung der großartigen Karriere, seinem ersten WM-Titel. 60.000 argentinische Fans unter den 80.000 Zuschauern sangen, tanzten, feierten. Messi sah man selbst nach seinen Siegen in der Champions League mit Barcelona nie so befreit lachen und jubeln wie im Lusail-Stadium. Auf der Tribüne applaudierte Mario Kempes, der WM-Held von 1978, der ein Jahrzehnt später in Österreich gespielt hatte.

Natürlich wurde Messi  zum „man of the match“ gewählt. Aber auch Alvarez hätte sich das verdient. Manchester City kaufte ihn im Jänner 2021 um 21,4 Millionen Euro von River Plate ließ ihn aber noch bis Sommer in Buenos Aires. Erst seit August stürmte er in der Premier League, stand aber bei den Citizens eindeutig im Schatten des Ex-Salzburgers Erling Haaland. Der Norweger erzielte in 13 Spielen 18 Tore, Alvarez in zwölf nur drei. Dienstag Abend hatte der Mittelstürmer im Teamdress sein bisheriges Highlight: Beim 1:2 gegen Saudiarabien wurde er eingewechselt ebenso wie beim 2:0 gegen Mexiko. Gegen Polen gehörte er erstmals zur Startelf, erzielte das 2:0. Beim 2:1 im Achtelfinale gegen Australien spielte er ebenfalls von Beginn an, erzielte das 2:0. Im Viertelfinale gegen Holland ging er leer aus, verwandelte sein Nachfolger Lautaro Martinez den entscheidenden Elfmeter zum Aufstieg. Trotzdem musste er im Semifinale zusehen. Nach Schlusspfiff holte ihn Kapitön Messi zum Jubeln auf den Rasen.

Alvarez brachte Argentinien auf die Siegesstrasse. Die ersten halbe Stunde waren die Kroaten besser im Spiel, ohne tiogefährlich zu werden. Wie aus dem Nichts kam der schnelle Alvarez mit einem Pass von Benfica-Legionär Enzo Martinez Alvarez durch Kroatiens Abwehrzentrum frei vor das Tor von Dominik Livakovic, der sich ihm in den Weg stellte. Schiedsrichter Daniele Orsato zeigte auf den Punkt. Messi behielt nach kroatischen Protesten die Nerven, traf genau unter die Latte, ließ Elfmeterkiller Livakovic keine Chance. Argentinien führt wie in allen bisherigen Partien, Kroatien lag zum dritten Mal zurück. Kassierte aber erstmals schon fünf Minuten nach dem ersten auch den zweiten Treffer. Nach eigenem Eckball sorgte eine misslungene Flanke von Marcelo Brozovic für eine argentinische Konterchance. Messi hob den Ball aus der eigenen Hälfte in den Lauf von Alvarez, der den Ball mit Glück gegen die kroatischen Verteidiger Josip Juranovic und Borna Sosa behauptete, ihn auch an Livakovic vorbei brachte. Das war schon die Entscheidung.

Denn Kroatien hatte keinen Stürmer, der den Ball ähnlich behaupten und so gut dribbeln konnte wie Messi oder so schnell war wie Alvarez. Das gilt für alle, die eingesetzt wurden, für Andrej Kramaric, Ivan Perisic, Mario Pasalic, Bruno Petkovic, Nikola Vlasic. Der dritte Treffer Argentiniens unterstrich das: Wie Messi den 15 Jahre jüngeren Josko Gvardiol, bisher einer der besten Innenverteidiger der WM, versetzte, sich mit einer Körpertäuschung freie Bahn verschaffte und den Ball zurück auf Alvarez spielte, das war Superklasse. Anders als gegen Holland oder Australien kam Argentinien nach der Führung nicht mehr in Schwierigkeiten. Kroatien kam zu keiner klaren Torchance, ein bitterer Abend für Kapitän Luka Modric. Ein großer für Messi, dessen Frau mit den drei Kindern ihn bei der WM von Beginn an vor Ort unterstützen. Messi strahlte beim TV-Interview: „Wir wollten ins Finale, jetzt sind wir dort. Das sollten wir genießen, uns darüber freuen. Ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben.“

Foto: FIFA.

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