Fußball

Minamino in Rangliste der teuersten Klopp-Einkäufe auf Platz elf

„Offenbar bildet man hier sehr gute Spieler aus“, sagte Jürgen Klopp vor neun Tagen im Presseraum der Salzburger Red Bull-Arena nach dem Aufstieg des FC Liverpool ins Achtelfinale der Champions League, als er auf die Leistungen der Ex-Salzburger Sadio Mane und Naby Keita angesprochen wurde. Die kamen über den Umweg Southampton und Leipzig zu ihm an die Anfield Road. Seit Donnerstag früh ist offiziell, dass Klopp erstmals direkt in Salzburg zugriff, den 24 jöhrigen Takumi Minamino verpflichtete. Das ist eine Erfolgsstory samt Aufwertung für alle: Minamino ist der erste Japaner bei den „Reds“, der erste Spieler, der aus Österreichs Bundesliga und von Meister Salzburg zum regierenden Champions League-Sieger wechselte, dort für vier Jahre unterschrieb (Bild oben).

Klopp bejubelte den Minamino-Zugang in Doha als „wunderbare Nachricht“. In der Hauptstadt von Katar, des WM-Lands von 2022, schaffte Liverpool am Abend davor durch einen 2:1 (1:1) Last-Minute.Sieg den Einzug ins Finale der Klub-WM, in dem der überlegene Tabellenführer von Englands Premier League Samstag Abend auf Flamengo Rio aus Brasilien treffen wird. Dabei begann Klopp im Khalifa International Stadium gar nicht mit der besten Besetzung: Abwehrriese Virgil van Dijk und sein Landsmann Georgino Wijnaldum blieben auf der Bank, Sadio Mane kam erst nach 68 Minuten für den Schweizer Xherdan Shaqiri, der Brasilianer Roberto Firmino, der in letzter Minute für das Siegestor sorgte, fünf Minuten zuvor für den Belgier  Divock Origi. Bester Spieler Liverpool war der Ex-Salzburger Keita, der wie in Salzburg das 1:0 erzielte. Klopp über die Vorzüge seiner Neuerwerbung Minamino: „Er bewegt sich perfekt zwischen den Linien, ist ein Teamplayer, der zum Wohle aller das beste aus sich herausholt“. Das  kann man als Riesenkompliment bezeichnen. So präsentierte sich Minamino in den zwei Duellen von Salzburg gegen Liverpool. Am 2. Oktober erzielte er beim 3:4 an der Anfield Road das 2:3 und gab den Assist zum 3:3 von Erling Haaland, beim 0:2 in Salzburg war er eine Stunde lang einer der auffälligsten Spieler am Platz. Am Radar von Liverpool war Minamino aber offenbar schon länger.

800.000 Euro kostete der damals 19 jährige Minamino, als er im Jänner 2015 von Cerezo Osaka in die Mozartstadt wechselte. Jetzt spült er nach 199 Pflichtspielen für Salzburg mit 64 Toren und 44 Assists 8,5 Millionen Euro, also mehr als das Zehnfache, in die ohne hin bereits prall gefüllten Salzburger Kassen. So „günstig“ war er nur durch eine Ausstiegsklausel im Vertrag zu haben. Der wahre Marktwert liegt laut „transfermarkt“ bei zwölf Millionen Euro: „Ein überragender Mensch, mit dem er fünf Jahre lang schöne Erfolge feierten“, lobte Salzburgs Sportchef Christoph Freund  den Verkauf, der den größte Prestigegewinn in der Klubgeschichte brachte. Minamino ist der 14. Einkauf in der Ära von Klopp bei Liverpool. In der Rangliste der teuersten scheint er nur auf Platz elf auf Hinteer van van Dijk (84,65 Millionen), den brasilianischen Tormann Allison (62,5), Keita (60,0), Mittelfeldspieler Fabinho (45),  Mo Salah (42), Mane (41), Alex Oxlade-Chamberlain (38), Wijnaldum (27,5), Shaqiri (14,7) und dem schottischen Verteidiger Andrew Robertson (neun).

„Salzburg wird immer in meinem Herzen bleiben“, versicherte Minamino im Abschiedsinterview auf Salzburgs Homepage. Das klingt zwar nach Floskel, war aber von ihm ehrlich gemeint. Er ist darauf eingestellt, ab Jänner mehr interne Konkurrenz beim Kampf um´s Leiberl zu haben. Salah, Firmino und Mane sind unantastbar, er muss um die Position zwischen den Linien mit Keita, Oxlade-Chamberlain, Shaqiri und dem 31 jährigen Adam Lallana kämpfen. Aber da Liverpool auf drei Hochzeiten in Champions und Premier League sowie FA-Cup tanzt, wird er sicher zu seinen Einsätzen kommen. Die Lücke, die er bei Salzburg hinterläßt, kann der Meister national sicher auffangen. Der Franzose Antoine Bernede wird 2020 wieder einsatzfähig sein, damit ergeben sich einige Möglichkeiten. Dazu gibt es noch Minaminos Landsmann Masaya Okugawa, Majeed Ashimeru, Sekou Koita und Mohamed Camara, der am 6. Jänner erst 19 wird. Ob sie auch international Minamino ersetzen können, wird sich am 20. und 27. Februar in der Europa League gegen Eintracht Frankfurt zeigen.

 

 

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