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Mit 100 Millionen nur auf Platz drei: Lukaku!

Die Heimat des Transferwahnsinns heißt  Old Trafford. Manchester United sorgte  vor einem Jahr für den bisher teuersten Wechsel, zahlte Juventus 105 Millionen Euro für den Franzosen Paul Pogba. Der Überdrüberflieger war er unter Trainerstar Jose Mourinho zwar nicht, aber immerhin gewann Manchester United erstmals die Europa League. Pogba überholte mit der Rückkehr aus Turin nach Manchester den Waliser Gareth Bale, für den Real Madrid drei Jahre vor Pogbas Rekord  101 Millionen Euro nach London an Tottenham überwies. Am letzten Wochenende ließ Mourinho 100 Millionen locker machen, um Meister Chelsea den belgischen Goalgetter Romelu Lukaku wegzuschnappen.

Der Deal mit Lukakus bisherigem Verein Everton umfasst auch die Rückkehr des bei Mourinho nicht mehr sonderlich gefragten Wayne Rooney zu den „Toffees“ nach 13 Jahren. Der 119fache englische Teamspieleer, inzwischen 31, erhält noch einen Zweijahresvertrag. Auch Everton rüstet groß auf: Rooney ist der zehnten Neue, den Trainer Ronald Koeman kaufen durfte. Zuvor erregte der 54 Millionen-Kauf des englischen U21-Torhüters Jordan Pickford viel Aufsehen. Da war Ajax Amsterdam-Kapitän Davy Klassen geradezu ein Schnäppchen: Er kam nur für 27 Millionen  nach Liverpool in den Goodison-Park, die Heimstätte Evertons.

Rooney freut sich auf Koeman, Lukaku auf Mourinho. Müssen sie wohl: „Seit ich zehn Jahre alt war, hatte ich den Wunsch, unter Mourinho zu spielen“, behauptete Lukaku. Nach 14 Jahren Wartezeit ging er in Erfüllung. Dafür zahlte Manchester United sechs Millionen mehr als  acht Jahre vorher von Real Madrid für Cristiano Ronaldo kassiert wurde.  Der ist jetzt nur Vierter in der Tabelle der teuersten Transfers. Ob das den Stolz des Portugiesen kränkt? Auszuschliessen ist es nicht. Mit dem 22jährigen Schweden Victor Lindelöf  von Benfica Lissabon verstärkte Mourinho noch die Abwehr. Der neue Innenverteidiger war ihm „nur“ 35 Millionen wert.

Wie reagierte Chelsea  auf die Niederlage im Kampf um Lukaku, letzte Saison mit 25 Toren Zweiter der Schützenliste in der Premier League hinter Tottenhams Harry Kane? Vorerst mit dem 24jährigen deutschen Teamspieler Antonio Rüdiger für das Abwehrzentrum, in das auch der Däne Andreas Christensen von  Mönchengladbach zurückkehren soll. AS Roma bekam von Chelsea für Rüdiger 39 Millionen, davon gingen 3,5 an dessen Ex-Klub VfB Stuttgart. Aber was plant jetzt Trainer Antonio Conte für die Offensive? Seinem 20 Tore-Stürmer Diego Costa verkündete Conte ja via SMS, nicht mehr mit ihm zu planen. Der französische Torjäger Alexandre Lazacette ist nicht mehr am Markt. Er machte Olympique Lyon um 60 Millionen reicher. So viel zahlte Arsenal zuvor für keinen anderen Spieler. Aber das reicht in der Tabelle der teuersten Transfers nur zu Platz 16. Ex aequo mit dem Portugiesen Luis Figo (2000 von Barcelona zu Real Madrid), dem Brasilianer Oscar (2017 von Chelsea zu Shanghai SIPG) und dem Franzosen Anthony Martial (2015 von Monaco zu Manchester United). Der Geheimtipp bei Chelsea: Dortmunds Schützenkönig Pierre Emerick Aubameyang. Der würde 80 Millionen kosten. Damit wäre er der achtteuerste Transfer. Immerhin…

 

 

 

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