Fußball

Mit 20 schon in Salzburgs Auslage: Der immer positive Camara

Red Bull Salzburg hat seit Jahren gelernt, mit Transfergerüchten zu leben. Daher auch mit den aktuellen. Seit Wochen gibt es Spekulationen um Dominik Szoboszlai, die mit jedem attraktiven Tor des Ungarn in der Champions League befeuert werden. Wechselt er im Winter nach Italien oder wie viele vor ihm doch zu den Bullen nach Leipzig? Trainer Jesse  Marsch soll wie sein Vorgänger Marco Rose auf dem Zettel von Borussia Dortmund stehen, da die Ära des Schweizers Lucien Favre nach drei Jahren im Sommer 2021 vorbei sein dürfte. Seit dem 2:3 bei Atletico Madrid am Dienstag Abend steht noch einer in Salzburgs Auslage: Mohamed Camara (Bild oben), der erst 20 jährige Mittelfeldspieler aus Mali. Die DAZN-Kommentatoren waren von ihm ganz hin.und hergerissen: „Unglaublich, dass man schon in diesem Alter schon einen spanischen Spitzenklub so dominant auftreten kann!“ Damit lagen sie richtig.

2018 kam er von Real Bamako zunächst in die zweite Liga zu Liefering. In Mali wurde Österreichs Meister schon öfters fündig: Auch bei Diadie Samassekou (jetzt Hoffenheim), Amadou Haidara (jetzt RB Leipzig), bei Sekou Koita und bei Camara. Dessen Marktwert derzeit laut Internetportal Transfermarkt bereits bei fünf Millionen Euro steht. Tendenz steigend. Nicht ohne Hintergedanken verlängerte Sportchef Christoph Freund den Vertrag mit Camara bereits im Juni  bis 2025: „Wir setzen große Erwartungen in seine Zukunft“, prophezeite er.  Im Winter 2019 wurde Camara an Hartberg verliehen, kam zu sieben Einsätzen, ehe er vom U 20-Afrika-Cup mit Mali verletzt zurückkam Nach der Corona-Pause startete er bei Salzburg groß durch.

„Er ist der beliebteste Spieler in der Mannschaft, weil er immer positiv bleibt“, verriet Marsch über die Kampfmaschine, die vergangenen Samstag beim 2:0 in Wien gegen Austria während der 74 Minuten, in denen er spielte, 17 Zweikämpfe bestritt und sieben Balleroberungen hatte. Immer positiv bleiben wollte der Trainer zumindest nach außen auch trotz der vermeidbaren Niederlage in Madrid. Intern müsst aber doch einiges angesprochen werden. Punkto Defensivverhalten, schwachem Start in der ersten Hälfte etc.  „Wir stehen bei Atleticos Siegestor zu zehnt im eigenen Strafraum und kommen nicht an den Ball“, wunderte sich Szoboszlai. Die Oberschenkelverletzung von Torjäger Patson Daka tut auf jeden Fall weh, auch wenn Mergim Berisha in Madrid seine beste Vorstellung im Europacup ablieferte. Beim großen Schlager gegen Bayern München in einer Woche dürfte Daka ausfallen. Und vor dem steht trotz positivem Denken endgültig außer Diskussion, dass der Kampf um Platz drei gegen Lok Moskau schwerer wird als im letzten Jahr gegen Genk.  Wie es aussieht, wird Salzburg am 1. Dezember in Moskau einen Sieg brauchen, um 2021 in der Europa League weiter spielen zu können.

Foto: Red Bull Salzburg.

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