Fußball

Mit 3:0 auf Platz eins: Zsaks Vorlage als Erfolgserlebnis für ein Rapid-Trio

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Da hat Manfred Zsak mit der U 19 Mittwoch Mittag im tschechischen  Zlin  dem Nationalteam eine starke Vorlage gegeben:  Ein klares  3:0 (1:0) in einem mutig  ausgerichteten 4-2-3-1 mit fünf Offensivspielern  über Schottland zum Auftakt der Eliterunde um ein Ticket für die EM-Endrunde in Georgien. Mit einem 3.0 von David Alaba & Co am Freitag gegen Moldawien, den zweiten Sieg in der laufenden WM-Qualifikation, würde  ganz Fußball-Österreich einverstanden sein. Also bitte nachmachen. Sechs Stunden nach dem Schlusspfiff in Zlin sass Zsak dann in Uherske Hradiste auf der Tribüne, beobachtete Tschechiens 2:1 gegen Ungarn. Das heißt: Österreich ist dank der besseren Tordifferenz auf Platz eins, es kündigt sich ein großes Finale am Montag Abend gegen den Veranstalter an. Bei Tschechiens U19 ist ein früherer Rapid-Legionär der Patron, wie die Tschechen den Teammanager nennen: Radek Bejbl.

Österreichs Sieg  bedeutete auch ein dringend benötigtes Erfolgserlebnis für ein Rapid-Trio. Ausgerechnet bei einem Teamchef mit Austria-Vergangenheit. Kelvin Arase, bei Grün-Weiß nicht mehr im Kader der Kampfmannschaft, sorgte schon in der achten Runde für die Führung. Die Vorarbeit lieferte Rechtsverteidiger Manuel Thurnwald, bei Rapid zuletzt auf der Ersatzbank, mit einem Lattenschuss. Arase verwertete den Abpraller, fiel auch sonst mit seiner  Schnelligkeit auf. Innenverteidiger  Maximilian Wöber, der Rapids Vorbereitung wegen einer Knieverletzung versäumte, erwies sich in den heiklen Phasen der Partie nach der Pause als Fels in der Brandung, hatte starke Szenen bei der Spieleröffnung, wirkte mit seinen lautstarken Kommandos wie der Chef der Truppe. Die auch ansonst interessante Spieler hat: Etwa den reaktionsschnellen Sturm-Tormann Fabian Ehrmann. Oder  Admiras Amateur  Daniel Hautzinger. Bei ihm konnte man nachvollziehen, warum ihn bereits vor zwei Jahren Udinese von Rapid weglockte. Der Burgenländer beendete aber selbst nach kurzer Zeit den Aufenthalt in Italien. In Sachen Balleroberung wirkt der Mittelfeldspieler wie eine Maschine. Das  Manko: Er verschenkt den Ball danach oft zu leicht.

In den ersten 20 Minuten ließen Österreichs Hoffnungen  mit der schnellen Führung im Rücken gekonnt sowohl den Ball als auch  die teilwsise hünenhaften Schotten, was besonders auf  den langen Innenverteidiger Harry Soutar von Stoke, dem Klub von Marko Arnautovic, zutraf, ins  Leere laufen. Danach verloren sie den Faden, was  Zsak nachher ärgerte. So sprach er trotz gelungenem Auftakt davon, dass es mitunter ein Schweinsspiel war.  Erinnerungen an Peter  Stöger wurden wach, der vor zwei Wochen nach Kölns 2:2 in  Ingolstadt von einem Schweinskick gesprochen hatte.

Apropos Ingolstadt: Unter den gut 40 Scouts auf der Tribüne, die sich eifrigst Notizen machten, befand sich auch einer von Ingolstadt, dem Vorletzten der deutschen Bundesliga. Ein früherer österreichischer Teamspieler, der auch bei der WM 1990 spielte: Der Tiroler Manfred Linzmaier. Ihm gefiel, was seine  Landsleute zeigten. Auch Bayerns Jungprofi aus Tirol, Linkvserteidiger Marco Friedl, vor den Augen seiner Eltern und des Großvaters. Die  Väter von Thurnwald und Arnel Jakupovic  spendeten ebenfalls auf der Tribüne Applaus.  Die Fahrt zum Spiel gegen Ungarn am Freitag Mittag nach Uherske Radiste kann sich Papa Jakupovic aber sparen: Sein Sohn, der in der heiklen Phase nach der Pause bei einem  Elfmeter nach Foul an LASK-Talent Marko Raguz Verantwortung übernahm und für das wichtige 2:0 sorgte, ging nach seinem Austausch im Finish so langsam vom Platz, dass ihm der griechische Referee die gelbe Karte zeigte. Damit  ist der Empoli-Legionär Freitag gegen Ungarn gesperrt. Zsak brachte dafür verständlicherweise überhaupt kein Verständnis auf.

Auch das dritte Tor fiel aus einem Elfmeter: Den verwertete Kapitän Sandi Lovric von Sturm Graz. Das zweite Spiel gegen Ungarn am Freitag Mittag bringt auch ein Rapid-Duell: Bei den Ungarn spielt mit Attila Szalai, der letzte Saison bei Rapid auch einmal in der Bundesliga zum Zug gekommen war, jetzt zur zweiten Mannschaft gehört, im Abwehrzentrum. Eine zusätzliche Herausforderung für Thurnwald, Wöber und Arase, auf die sich noch in Zlin angesprochen wurden. Mit Arases Schnelligkeit könnte auch Szalai Schwierigkeiten kriegen.

Foto: peterlinden.live.

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