Fußball

Mit 3:0 ins Finale! Aber gegen Neymar und Mbappe muss Bayern besser verteidigen

Der Traum von David Alaba vom zweiten Triple mit Bayern München lebt mehr als je zuvor. Mit dem 3:0 (2:0) gegen Olympique Lyon steht der  28 jährige Abwehrchef aus Wien in seinem zweiten Endspiel der  Champions League nach 2013 im Londoner Wembley-Stadion. Aber Sonntag gegen Paris St. Germain wird Bayern besser verteidigen müssen als im Semifinale. Gegen Neymar und Kylian Mbappe so viele Chancen zuzulassen wie zu Beginn gegen Lyon, das könnt zu einer Niederlage führen. Das prophezeite Ex-Rapid-Torjäger Jan Age Fjörtoft im Münchener Sky-Studio: „Manuel Neuer im Tor wird Bayerns wichtigster Mann gegen Paris!“

Das ließ Alaba in Lissabon nicht so stehen: „“Wir waren darauf eingestellt, dass es nicht einfach wird. Jetzt sind wir alle erleichtert!“ Sorgen, weil es mitunter Lücken in der Defensive gab, machte er sich aber nicht: „Wir spielen mit großem Risiko, verteidigen sehr hoch, da kann man nicht jeden Ball abfangen. Wir werden das analysieren und versuchen, es gegen Paris besser zu machen!“ Dabei könnte Jerome Boateng fehlen. Er musste zur Pause wegen muskulärer Probleme in  der Kabine bleiben, für ihn  kam Niklas Süle.

Die Lücken in der Abwehr gab es nicht im Zentrum bei Alaba, eher außen bei Joshua Kimmich und Alphonso Davies.  Bayern war die effektivere Mannschaft, das war entscheidend. Vor allem dank Serge Gnabry (Bild oben). Der mit seiner Führung nach 18 Minuten nach nervösem Start für Sicherheit sorgte. Da zog der 25 jährige wie früher der Holländer Arjen Robben von rechts nach innen, hämmerte mit links den Ball ins lange Eck. Da gab es nichts zu halten. 15 Minuten später war Gnabry da, als Robert Lewandowski aus kurzer Distanz den Ball nicht über die Linie brachte. Sein neuntes Tor in neun Champions League-Spielen, die er in dieser Saison bestritt. Bayern verlor schon zehn hintereinander nicht. Das gelang davor noch nie. Lewandowski traf zum Abschluss zwei Minuten vor Schluss per Kopf. Zum 15. Mal auf dem Weg ins Finale. So viel Glanz wie beim 8:2 im Viertelfinale gegen Barcelona gab es fünf Tage später nicht. Aber Lyon war sicher der schwerere und unangenehmere Gegner. Trainer Hans Flick stimmte nicht zu, dass die Leistung vom Semifinale gegen Paris St.Germain zu wenig sein könnte: „Nicht vergessen, Lyon hat das Finale im  französischen Liga-Pokal gegen Paris St.Germain erst im Elfmeterschießen verloren!“ Bayern aber gewann aber in 90 Minuten 3:0.

Beim Bayern-Opfer Barcelona steht seit Mittwoch fest, dass der französische Sportdirektor Eric Abidal ebenso wie Trainer Quique Setien gehen muss. Setiens Nachfolger wurde offiziell bestätigt: Ronald Koeman nützte die Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag als holländischer Teamchef, kehrte zu dem Klub zurück, bei dem er unter Johan Cruyff von 1989 bis 1995 gespielt, 1992 in Wembley die Champions League gewonnen, das goldene Tor zum 1:0 gegen Sampdoria erzielt hatte. 1998/99 war Koeman unter Louis van Gaal Co-Trainer in Barcelona.  Seine Stationen als Cheftrainer: Vitesse Arnheim, Ajax Amstersam (zweimal Meister), Benfica Lissabon PSV Eindhoven (Meister), Valencia (Cupsieger), Alkmaar, Feyenoord, Southampton, Everton und Teamchef von Holland seit 2018. Da schaffte der 57 jährige souverän die Qualifikation für die Europameisterschaft. Aber nächstes Jahr wird er bei der Endrunde, wenn es auch gegen Österreich geht, nicht mehr bei Oranje dabei sein. Koemans Assistent in Barcelona trainierte letzte Saison die Österreicher Cristoph Baumgartner, Florian Grillitsch und Stefan Posch bei Hoffenheim bis wenige Runde vor Schuss: Der Holländer Alfred Schreuder.

 

Foto: FC Bayern München.

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