Fußball

Mit Adi Hütter in der Herrengasse: Wieder Trainer des Jahres

Vier Wochen Auszeit, sprich Kräfte schöpfen im Urlaub, für Adi Hütter. Daheim in Seekirchen bei Salzburg, eine kurze Zeit aus privaten Gründen auch in Wien. Die Möglichkeit zu bekommen, mit dem seit sechs Jahren in der Schweiz und Deutschland nur erfolgreichen Trainerlegionär unter freiem Himmel in der Innenstadt, sprich in der Herrengasse gegenüber dem Innenministerium zwei Stunden lang zu plaudern, die musste man nützen. Es erstaunte ihn etwas, im Hotel zu logieren, das vor Jahren auch das Wiener Stammquartier der Nationalmannschaft war: „Mitten in der Innenstadt?“, fragte er verwundert.  Apropos Nationalmannschaft: Gedanken, einmal Teamchef zu werden, hat er sich noch gar nicht gemacht: „Derzeit taugt mir die tägliche Arbeit mit der Mannschaft am Platz.“ Passanten, die ihn erkannten, baten um Fotos, Hütter kam jeder Bitte nach. Relaxed, gut gelaunt.

Es gab nach der erfolgreichsten Saison mit Eintracht Frankfurt seit 1994, mit 60 Punkten, wieder eine Riesenauszeichnung für den 51 jährigen Vorarlberger: Die Vereinigung der deutschen Vertrags-Fußballspieler  wählte ihn zum zweiten Mal nach 2018/19 zum Trainer der  Saison. Mit 34,0 Prozent der  Stimmen. Überragend, vor Bayern-Trainer Hansi Flick Platz eins zu belegen. Der kam auf 2),1 Prozent der Stimmen. Platz drei ging ex aequo an Hütters Landsmann Oliver Glasner, seinen Nachfolger bei Frankfurt, und Julian Nagelmann mit je 10,6 Prozent. Die Auszeichnung spricht auch dafür, dass Hütter den richtigen Umgang mit den Spielern findet, sie „erreicht“, wie es in der Fußballersprache heißt. Das spricht sich herum, wie 34 Prozent der Stimmen beweisen. Dafür bekommt Hütter zum zweiten Mal die „silberne Trainerbank“, mit der die Sieger ausgezeichnet werden.

Montag hat der Urlaub eine kurze Pause. Da kommt Max Eberl, der Sportvorstand von Hütters neuem Klub Borussia Mönchengladbach, zu ihm nach Salzburg, um mit ihm die nächste Saison zu besprechen. Hütter freut sich sehr auf die Zusammenarbeit mit Eberl, der ihm versicherte: „Sollten es schlechte Phasen geben, setzen wir beide den Stahlhelm auf und marschieren durch!“ Die Devise für Hütters erster Saison beim Traditionklub am Niederrhein heißt schlanker, jünger, günstiger. Das Gehaltsbudget wird verringert, Talente aus den eigenen Reihen sollen forciert werden. Das wird spannend. Ein junger Innenverteidiger steht noch am Wunschzettel. Seit Samstag steht nunmehr offiziell fest, dass Österreich zu Hütter, Glasner und Ralph Hasenhüttl in Southampton sich einen vierten Trainerlegionär in einer obersten Spielklasse haben wird: Ferencvaros Budapest, Ungarns populärster Klub, zuletzt dreimal hintereinander Meister, gab auf der Homepage das Engagement von Peter Stöger bekannt. Mit einem Spruch des früheren General Managers der Austria: „Ein perfekter Zeitpunkt, um so ein tolles Team führen zu dürfen!“

Foto: Steigenberger Herrenhof.

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