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Mit Alaba im Mittelfeld „Weihnachtsmeister“! Posch angespuckt, Tor von Ilsanker

Zunächst kam Samstag Nachmittag RB Leipzig daheim über ein 0:0 gegen den 1.FC Köln nicht hinaus, bei dem der am Oberschenkel blessierte Kapitän Marcel Sabitzer nur in der ersten Hälfte spielte. Damit war klar: Schafft am Abend Bayer Leverkusen im Spitzenduell gegen Bayern München ein Unentschieden, dann gehen Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic als Erster in die kurze Winterpause. Von der 14. bis zur 43. Minute führt Leverkusen, bis zur 93. Minute stand es 1:1, ehe praktisch mit der letzten Aktion in der Nachspielzeit Bayern gewann. Erstmals in der Klubgeschichte gerieten die Bayern in sieben Spielen hintereinander in Rückstand, verloren aber nie, holten aus diesen Partien mit vier Siegen und drei Unentschieden 15 Punkte. Die ersten zwei Tore von Robert Lewandowski als neuer Weltfußballer machten den Titelverteidiger und David Alaba zum „Weihnachtsmeister“. Alaba spielte erstmals unter Trainer Hansi Flick auf seiner Lieblingsposition im zentralen, defensiven Mittelfeld. Überraschend auch die Rolle von Dragovic: Nicht auf der Stammposition im Abwehrzentrum, sondern rechter Verteidiger, um Serge Gnabry zu bremsen. Was ihm ganz gut gelang. Auch das zeigt, wie hoch derzeit Dragovic bei seinem Trainer Peter Bosz im Kurs steht.

Baumgartlinger und Dragovic fanden die Niederlage nicht verdient, sondern mit einer der besten Mannschaften der  Welt mitgehalten zu haben. Bitter, vor allem wie beide Bayern-Tore fielen: Lewandowski konnte zum Ausgleich ins leere Tor köpfeln, weil Leverkusens finnischer Tormann Lukas Hradecky mit Innenverteidiger Jonathan Tah zusammenprallte. Zu Bayerns Siegestor führte ein Ballverlust des von Alaba „angelaufenen“ Tah in Strafraumnähe. Über den sechs Wochen nach seiner Knieoperation eingewechselten Joshua Kimmich kam der Ball zu Lewandowski, dessen Schuss wurde noch abgefälscht. Die Bayern mit Alaba, der erster Gratulant bei Lewandowski war, im Glück: Mittwoch sorgten sie für die erste Saisonniederlage von Oliver Glasner und Xaver Schlager mit Wolfsburg, drei Tage später für die erste von Dragovic und Baumgartlinger mit Leverkusen. Jetzt haben sie zwei Punkte Vorsprung. Flick scheute nicht vor der „Höchststrafe“ für 40 Millionen-Kauf Leroy Sane zurück: Nach 32 Minuten für den verletzten Kingsley Coman eingetauscht, nach 68 wieder ausgewechselt. Nur 36 Minuten im Einsatz.

Ein Österreicher war an einem widerlichen Spuck-Skandal beteiligt: Stefan Posch bei Hoffenheims 2:1-Sieg in Mönchengladbach. Kurz nach Hoffenheims Ausgleich geriet er nach 79 Minuten mit dem französischen Teamstürmer Marcus Thuram aneinander. Sie standen Stirn an Stirn, dann spuckte Thuram Posch mitten ins Gesicht. Das geht überhaupt nicht, die Corona-Zeit kommt bei dieser unverantwortlichen Aktion noch erschwerend hinzu. Der Referee sah es nicht, der Video-Assistent griff ein. Das ergab die rote Karte. Valentino Lazaro, einer von drei Posch-Landsleuten im Mönchengladbach-Dress, nannte auf „Sky“die Thuram-Aktion einen „Genickbruch für uns“. Posch sah Gelb, wurde von Trainer Sebastian Hoeneß ausgetauscht, Christoph Baumgartner und Florian Grillitsch jubelten danach über das Siegestor. Für Stefan Lainer, Lazaro und dem noch bei 1:0 eingewechselten Hannes Wolf war es das vierte Spiel in Serie ohne  Sieg.

Adi Hütter gewann mit Eintracht  Frankfurt nach neun sieglosen Runden im letzten Match des Jahres wieder 2:0 (1:0) bei Martin Hintereggers Ex-Klub Augsburg, der seine große Erleichterung offen zugab: „Jetzt gibt´s wieder Anschluss nach oben!“ Auch weil Hütter  eine glückliche Hand beim Wechseln hatte: Nach 70 Minuten brachte er Landsmann Stefan Ilsanker, der 14 später für das 2:0 sorgte. Dabei werfen in Frankfurt einige Hütter vor, er halte zu sehr an Ilsanker fest. Die wurden eines besseren belehrt.  Romano Schmid kam bei Werder Bremen zu seinem bisher längsten Einsatz, spielte 86 Minute. Nach seiner Auswechslung fiel in der Nachspielzeit das goldene Tor zum 1:0-Sieg in Mainz. Die Verlierer, zu denen Kevin Stöger und Karim Onisiwo gehörten, blieben tief im Tabellenkeller. Noch tiefer steht nur Schalke. Auch das Comeback des Jahrhunderttrainers Huub Stevens, der Alessandro Schöpf nach 70 Minuten vom Rasen, holte, beendete nicht die schlimme Negativserie. 0:1 (0:0) daheim gegen Aufsteiger Bielefeld, 29 Spiele ohne Sieg. Schalke hatte in diesem Jahr mehr Trainerwechsel als Siege. Bei Bielefeld jubelten die Österreicher Manuel Prietl und Christian Gebauer. Prietl: „Wir sind über den Kampf gekommen, das war das richtige Rezept.“

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