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Mit Ausnahme von Debütant Gartler war Rapid nicht gut genug

Rapid zerstörte den Traum von drei österreichischen Siegen an einem Europa League-Abend. Weil die ganz in Dunkelrot spielenden Hütteldorfer auf Kunstrasen in Molde nicht gut genug waren, wie auch Trainer Didi Kühbauer  zugab. Der Tabellenzweite aus Norwegen gewann als bessere Mannschaft  verdient 1:0 (0.0). Schon zur Pause sah Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic vor den Puls 4-Mikrofonen das Unheil kommen: „Wir müssen mehr bringen“, behauptete er völlig zurecht. Aber in der zweiten Hälfte kam noch weniger. Torhüter Paul Gartler zögerte bei seinem Debüt in der Europa League die Niederlage bis zur 66. Minute hinaus, ehe Oli Omoijuanfo, dem langen Mittelstürmer mit nigerianischen Wurzeln, der  entscheidende Treffer gelang.

Mit dem Wechsel von Richard Strebinger zum 23 jährigen Gartler, den Kühbauer mit zuletzt nicht überzeugenden Leistungen Strebingers begründete, überraschte der Trainer. Dass Max Hofmann auf der Bank  blieb, lag an muskulären Problemen, die auf Kunstrasen zu einer schwereren Verletzung hätte führen können. Unerwartet kam, dass Kelvin Arase nach der starken Leistung gegen Arsenal  nicht zur Startelf gehörte. Zur Pause stand es hätte Rapid mit etwas Glück führen können, denn knapp vor der Pause traf Marcel Ritzmaier nur die Innenstange. „Wir haben uns gar nicht richtig ausgekannt“, gestand Trainer Kapitän Dejan Ljubicic (Bild oben). Der Systemwechsel von 3-4-2-1 auf 4-2-3-1 half etwas, aber generell galt: Raid gewann zu wenige Zweikämpfe (am Ende nur 37 Prozent), reagierte fast nur statt selbst zu agieren. Ljubicic: „Wir waren nicht spritzig und aggressiv genug!“

Chancen auf den Ausgleich? Nur eine. Da vergab Ercan Kara nach einem Kopfball der zur zweiten Hälfte gekommenen Arase knapp. So erzielte Rapid erstmals in dieser Saison kein Tor, Kara hing in der  Luft, da Koya Kitagawa gar nicht ins Spiel kam. Für den Japaner kam Christoph Knasmüllner. Deni Alar bleib im Talon. Ob nicht er für  mehr Torgefahr hätte sorgen können? Zu hinterfragen bleibt auch, warum der Slowene Dejan Petrovic nach gutem Saisonstart kein Thema mehr ist. Srdjan Grahovac spielt nicht so überzeugend, dass er außer Diskussion steht. In Molde kam für ihn Melih Ibrahimoglu aus seinem ersten Europa League-Einsatz. Sicher ist, dass Rapid bis zur Teampause die Tormannfrage begleiten wird. Der Steirer Gartler strahlte in seinem erst dritten Pflichtspiel auch mit seiner Körpersprache mehr Ruhe aus als Strebinger in den Wochen davor. Außer Diskussion steht, dass zwei Siege in den nächsten zwei Spielen gegen Dundalk Plicht sind, um im Aufstiegsrennen zu bleiben. Arsenal (ohne die Stürmerstars Pierre Emerick Aubameyang und Alexander Lacazette 3:0 gegen Dundalk) und Molde haben sechs Punkte. Kühbauers Versprechen: „Wer denkt, dass wir nicht mehr an unsere Chance glauben, liegt total falsch!“

Eine Niederlage gab es auch für zwei österreichische Legionäre. Teamkapitän Julian Baumgartlinger und Aleksandar Dragovic verloren mit Leverkusen beim tschechischen Meister Slavia Prag 0:1 (0:0), wobei Leverkusen ab der 35.Minute mit zehn Mann spielte. Das Tor fiel zehn Minuten vor Schluss, als Dragovic bei einem Eckball einen Tick zu kurz kam. Erfolgserlebnisse gab es für vier andere: Stefan Posch, der seinen Vertrag bis 2024 verlängerte, Florian Grillitsch und Christoph Baumgartner gewannen mit Hoffenheim bei Rapid-Bezwinger Gent  4:1 (1:0). Grillitsch erzielte das 2:0, sein erster Tor als Jungvater einer Tochter, Joker Baumgartner setzte in der 94. Minute den Schlusspunkt. Christian Fuchs spielte beim 2:1 (2:0) von Leicester bei AEK Athen bis zur Pause. Damit stand der Teamkapitän bei drei Siegen hintereinander in der Startformation. Das gelang ihm zum letzten Mal in der Meistersaison 2015/16.

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