Österreichs Eishockeyteam ist mit Teamchef Roger Bader und seinem „Motivations-Guru“ Arno del Curto (Bild oben) auf einem gefährlichen Weg. Nämlich mit Siegen in der Vorbereitung zu hohe WM-Erwartungen zu wecken. Nach der Slowakei und WM-Gegner Dänemark im November beim Deutschland-Cup in Krefeld bezwang Österreich Freitagabend in Kopenhagen, wo Österreich bei der WM 2018 erstmals in der Ära Bader den Klassenerhalt geschafft hatte, Norwegen nach Penaltyschießen 2:1 (1:0, 0:1, 0:0, 1:0). Der zum besten Spieler gewählte Kapitän Thomas Raffl sorgte in Unterzahl für die Führung, im Penaltyschießen trafen Youngster Marco Kasper und KAC-Stürmer Manuel Ganahl. Der dritte Sieg über eine A-Nation, gegen Norwegen gab es bei der WM im letzten Jahr eine 3:5-Niederlage. Es sollte daher nicht wundern, wenn irgend im Vorfeld der WM in Tampere von Verbandspräsident Klaus Hartmann die Ziele nach oben korrigiert werden. Vom Klassenerhalt auf Viertelfinale. Was natürlich total an der Realität vorbeigehen würde.
Dia harten und aggressiven Norweger stellten Österreich doch vor einige Probleme. Aber auf Torhüter Bernhard Starkbaum, den Ganahl als „unsere Wand“ bezeichnete, war ebenso Verlass wie auf das starke Penalty-Killing. Starkbaum wurde im Penaltyschießen nur einmal bezwungen. Die Verlierer kamen zu 34 Torschüssen, zehn mehr als die Sieger, die zu Beginn des Mitteldrittels den Faden verloren, zu viele Puckverluste hatten: „Es war das erwünscht aggressive, intensive und körperbetonte Spiel mit viel Forechecking, dazu extrem geradlinig“, stellte Bader fest, „wir haben uns das Glück schon verdient!“ Wieder ein Schritt in die richtige Richtung, sich an das internationale Niveau, das es in der ICE League nicht gibt, zu gewöhnen. Im Final gibt es Samstag die Neuauflage des Duells gegen Dänemark. Die Dänen bezwangen Frankreich, ebenfalls ein WM-Gegner Österreichs, glatt mit 3:0.
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