Fußball

Mit einem Jahr Verspärung ein neuer LASK-Trumpf: Mamadou Karamoko

Vor einem Jahr holte ihn der mittlerweile zurückgetretene Vizepräsident Jürgen Werner dank seiner guten Kontakte zu Wolfsburgs Sportvorstand Jörg Schmadtke nach Linz, jetzt scheint sich der 21 jährige französische Stürmer Mamadou Karamoko (Bild oben) zum neuen LASK-Trumpf zu avancieren. Sozusagen mit einem Jahr Verspätung. Bei der Linzer Europacup-Premiere im Klagenfurter Wörthersee-Stadion sorgte er beim 6:1 (2:1)-Torfestival  gegen Vojvodina Novisad mit einem Doppelpack innerhalb von 20 Minuten für klare Verhältnisse. Denn anfangs sah es danach aus, als sollte der LASK trotz 1:0 in Novisad Schwierigkeiten bekommen, die Play-offs der Conference League zu erreichen. Denn die Serben gingen durch den 17 jährigen Uros Kabic in Führung. Aber dann traf Karamoko. Zum Ausgleich aus einem Elfmeter, den er selbst herausholte, zur Führung nach 52 Minuten mit rechts. Das war die Wende. Neun Minuten später beendete Trainer Dominik Thalhammer den Arbeitstag von Karamoko, der vergessen ließ, dass Torjäger Marco Raguz und Neueinkauf Christoph Monschein zwei Stürmer ausfielen. Thalhammer wollte ihn für den Schlager gegen Surm Graz am Sonntag in Pasching schonen. Der LASK-Kader könnte einiges hergeben, wenn alle fit sind.

Karamoko kam2019 aus dem Nachwuchs von Racing Straßburg nach Wolfsburg, kam nur zu einem Kurzeinsatz in der Bundesliga fiel in der zweiten Mannschaft, die in der Regionalliga Nord spielte, mit Schnelligkeit auf. Er kostete dem LASK nur 200.000 Euro Ablöse, kam aber in einem körperlich schlechten Zustand nach Linz, fiel zunächst mit einer Schambeinentzündung aus. Als er im Dezember erstmals aufzeigte, in der Europa League beim 3:3 gegen Tottenham bei einem Kurzeinsatz ein Tor erzielte, zuvor auch in der Bundesliga einmal traf, zog er sich aber einen Muskelfaserriss zu. Und der setzte ihn samt Folgen praktisch bis Saisonende außer Gefecht. Mit der Fitness kann er jetzt offenbar seine Stärken zeigen: Letzten Sonntag verhinderte er in Innsbruck mit dem Ausgleich zum 1:1 bei WSG Tirol die erste Saisonniederlage des LASK. Wenn er so weiter macht, kann er dem LASK sowohl sportlich als auch finanziell bei einem Verkauf noch viel bringen. Karamoko hat einen Vertrag bis 2024. Allerdings soll Wolfsburg ein Rückkaufsrecht besitzen.

Karamoko sorgte mit dem Doppelpack dafür, dass der LASK erstmals in der Saison mehr als ein Tor erzielte. Denn nur drei Minuten später nach ihm traf auch Thomas Goiginger. Danach resignierte Vojvodina, wodurch auch Joker Marvin Potzmann, Husein Balic und der eingewechselte Alexander Schmidt zu Torehren kamen. Der Gegner in den Play-offs heißt St. Johnstone aus Schottland, der daheim Galatasaray Istanbul 1:3 unterlag. Das müsste zu schaffen sein. Obwohl man trotz Kantersieg eine „Baustelle“ sah: In der Defensive hinterließ der Abgang von Chef Gernot Trauner eine Lücke. Das zeigte auch der Führungstreffer von Vojvodina. Trauner kam mit Feyenoord Rotterdam durch einen 3:0-Heimsieg gegen Luzern in die Play-offs, die auch Teamtormann Heinz Lindner mit dem FC Basel (4:0 gegen Ujpest Dosza) erreichte. Wenn der LASK den Siebenten aus Schottland ausschalten kann, würden im Herbst mit Meister Red Bull Salzburg, Rapid, Sturm (in den Play-offs zur Europa League gegen NS Mura aus Slowenien)und LASK vier Mannschaften in einer Europacup-Gruppenphase spielen. Sehr beachtlich für eine Zwölferliga.

Foto: Gepa Pictures/Admiral.

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