Fußball

Mit Hartberg hatte Rapid fast immer Probleme: „Wir zusammen gegen die ganze Welt!“

Mit einem Herbstevent ab elf Uhr Vormittag für Kinder und Jugendliche versucht Rapid Mittwoch vor dem Nachtragsspiel gegen Schlusslicht Hartberg eine positive Stimmung rund um das Allianz-Stadion zu erzeugen. Ob es die auch beim Spiel geben wird, liegt an der Mannschaft: „Wir zusammen gegen die ganze Welt“, heißt die Devise, die Trainer Zoran Barisic angesichts der Kritik, die in den letzten Wochen zurecht von überall auf Rapid einprasselte, ausgab. Ob die Steirer allerdings der richtige „Aufbaugegner“ sind, bleibt dahin gestellt. Denn die Bilanz der Hartberger Spiele in Hütteldorf seit dem Aufstieg vor vier Jahren sprich nicht für Rapid: Zwei Siegen stehen drei Niederlagen und zwei Unentschieden gegenüber. Es gab fast immer Probleme. Nicht ohne Grund, sah Hartbergs Trainer Klaus Schmidt im Gastspiel bei Rapid größere Chance, die rote Laterne des Letzten abzugeben als in dem bei Meister Red Bull Salzburg am Samstag. Hartberg kann Ried allerdings nur mit einem Sieg gegen Rapid überholen.

Das erste Duell zwischen Hartberg und Rapid in der Bundesliga endete am 20. Oktober 2018 für Grün-Weiß mit einem Desaster, mit einer 0:3-Abfuhr in der Oststeiermark. Mit ein Grund, dass Rapid im Frühjahr 2019 nicht in der Meisterrunde vertreten war. Das stand am 17. März 2019 nach einem 2:2 gegen Hartberg in Hütteldorf fest. Genau ein Monat davor hatte Rapid dort die Steirer im Cup mit 5:2 abgefertigt. In der Qualifikationsrunde gewann Rapid im April zwar in Hartberg 4:2, verlor aber vier Tage später daheim 3:4. In der Saison 2019/20 rettete ein Tor von Stefan Schwab in der 96. Minute daheim ein 3:3, in Hartberg schaffte Rapid ein 2:2. Die Duelle in der Meisterrunde endeten mit Sieg und Niederlage. 1:0 in Hartberg, 0:1 in Hütteldorf. 2020/21 gelangen Rapid sogar zwei Siege (auswärts 3:1, daheim 4:0). Die vergangene Saison war aus Rapid-Sicht die bisher schlimmste gegen Hartberg: Zum Saisonstart daheim 0:2, beim 1:1 in Hartberg erlitt Leo Greiml einen Kreuzbandriss und dann folgte am 5. Februar daheim mit 1:2 das blamable k.o. im Cupviertelfinale. Es gibt also eher wenig Grund für Optimismus.

Auch wegen der Leistung beim 0:1 gegen Austria Klagenfurt vor der Pause, wegen verschiedener Statistiken. Keine andere Mannschaft in der Bundesliga kassierte bisher so viele Treffer in den ersten 15 Minuten, nämlich sechs. Den letzten am vergangenen Samstag durch Klagenfurts Kapitän Markus Pink. Gegen Rapid fielen bisher auch die meisten Elfmetertore (vier). Dass Innenverteidiger Michael Sollbauer bei der Niederlage gegen die Kärntner der Spieler mit den meisten Ballaktionen war, zeigt eine weitere Schwachstelle auf. Denn die meisten der 118 waren Alibipasses quer zum anderen Innenverteidiger Leopold Querfeld oder Rückpasses zum Tormann. Konstruktives für die Spieleröffnung war wenig dabei. „Fünf, sechs Mann haben beim verschlafenen Beginn ausgelassen“, gab Barisic in Rückblick zu. Versicherte allerdings, weiter von den Qualitäten der Spieler überzeugt zu sein.

Eigentlich sollte das Spiel schon im August über die Bühne gehen. Damals ließ es Rapid verschieben, um mehr Zeit für die Vorbereitung auf das Retourspiel im Play-off zur Conference League gegen Vaduz zu haben. Das endete aber mit dem katastrophalen 0:1 und sorgte dafür, dass Hartberg am Nationalfeiertag mit zwei Ex-Rapidlern spielt. Nicht nur der 36 jährige Oldie Mario Sonnleitner im Abwehrzentrum, sondern auch der 1,98 Meter-Riese Rene Kriwak (Bild oben) im Angriff. Er wurde nach dem Scheitern an Vaduz, für das er nichts konnte, bis Saisonende an Hartberg verliehen. Drei Einsätze in der Bundesliga hatte der 23 jährige in dieser Saison bei Rapid, sieben für Hartberg, die letzten vier in der Startelf. Zwei Treffer gelangen ihm. Bei der 2:3-Heimniederlage gegen Austria Klagenfurt, beim überraschenden 3:0-Auswärtssieg gegen den LASK. Irgendwie würde es zur grün-weißen Situation passen, wenn Kriwak ein entscheidendes Tor für Hartberg gegen Rapid erzielen sollte.

 

Foto: Gepa/Admiral.

1

Meist gelesen

Nach oben