Fußball

Mit Lewandowski und Müller fehlen Bayern 37 Tore und 24 Assists

David Alaba könnte Samstag Abend schon seinen insgesamt neunten Meistertitel mit Bayern München, den achten hintereinander feiern, wenn am Nachmittag Borussia Dortmund in Düsseldorf gegen Fortuna verliert, was allerdings nicht sehr wahrscheinlich ist, und selbst am Abend ein Sieg im Österreicher-Duell gegen Stefan Lainer und Borussia Mönchengladbach mit Ex-Salzburg-Meistermacher Marco Rose gelingt. Wobei Mönchengladbach die Mannschaft ist, die seit der Eröffnung der Allianz-Arena 2005 die meisten Punkte aus München mitgenommen hat, seit Sommer 2014  ligaweit die meisten Punkte gegen Bayern gewann, nämlich 17 in elf Duellen. Was schwerer wiegt als bei Gladbach die Sperre des Franzosen-Stürmers Alessane Plea ist bei Bayern das Fehlen des besten Torjägers und des besten Assistgebers der Liga. Robert Lewandowski (Bild oben) traf in 30 Runden 30 mal, Thomas Müller leistete die Vorarbeit zu 20 Treffern. Insgesamt kommen auf Lewandowski und Müller zusammen 37 Tore und 24 Assists, die Bayern Samstag Abend abgehen werden.

Wer für das Duo zum Zug kommen wird? Die Müller-Position sollte der Spanier Thiago übernehmen aber er wurde Freitag an den Leisten operiert. Für Lewandowski wäre Alabas Freund Serge Gnabry vorgesehen, wenn es dessen Rückenprellung zulässt. Ansonst muss der 19 jährige Holländer Joshua Zirkzee ran, für den es der dritte Startelfeinsatz wäre. Fünfmal war er bisher als Joker gekommen, drei Tore erzielte Bayerns größtes Stürmertalent bisher. Müller sorgt, auch wenn er nicht spielen wird, für einigen Gesprächsstoff. Durch seinen Sager im „Sky“-Interview nach dem Sieg im Pokalsemifinale gegen Eintracht Frankfurt, wonach es ihn wundere, dass in Zeiten,  in denen ein Gehaltsverzicht eingefordert wurde, über Neuzugänge, die zweistellige Millionenbeträge kosten, wie Leroy Sane oder Leverkusens Kai Havertz, diskutiert wird. Schon eine brisante Aussage. Alle Bayerns Stars verzichteten im April, Mai und Juni auf Teile ihres Gehalts, was bei einem Spitzenverdiener wie Müller gesamt etwa 750.000 Euro ausmacht. Das ist bei seinem Saisongehalt mit fast 15 Millionen Euro zwar zu verkraften. Aber nicht nur Müller, sondern auch Alaba und allen anderen würde es missfallen, sollte das Geld für Transferaktivitäten verwendet werden. Das könnte noch Anlass für Diskussionen mit der Chefetage um Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge und dessen designierten Nachfolger Oliver Kahn sein.

Nicht nur in München gibt es Samstag in der Bundesliga ein Österreicher-Duell, Sondern auch bei Wolfsburg-Freiburg zwischen Xaver Schlager und Philipp Lienhart, bei 1.FC Köln – Union Berlin zwischen den Ex-Rapidlern  Florian Kainz und Christopher Trimmel. Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker sind mit Eintracht Frankfurt dort zu Gast, wo auch ihr Trainer Adi Hütter liebend gerne am 4. Juli gewesen wäre: Im Berliner Olympiastadion beim Pokalfinale. Drei Wochen vorher geht es gegen Hertha BSC um Punkte. Hintereggers Prognose: „Spielen wir so wie Mittwoch in der zweiten Hälfte gegen Bayern, dann gewinnen wir!“

In der zweiten Liga hatte Louis Schaub beim Hamburger SV sein erstes Erfolgserlebnis nach der Corona-Pause. Er wurde in Dresden beim Letzten Dynamo nach 69 Minuten bei 0:0 eingewechselt, bereitete 15 Minuten später nach einem gewonnen Zweikampf gegen Landsmann Sascha Horvath das Goldtor des Finnen Joel Pohjanpalo vor. Manuel Prietl blieb mit Tabellenführer Arminia Bielefeld beim 0:0 in Sandhausen (mit Martin Fraisl im Tor) zum zwölften Mal in Folge ohne Niederlage, was neuen Vereinsrekord bedeutet und den ersten Aufstieg seit 2009 wieder einen Schritt näher brachte.

Foto: FC Bayern Media.

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