Fußball

Mit nur zwei Toren schafft Rapid erstmals nach 22 Monaten die Tabellenführung

Nach 22 Monaten Pause heißt der Tabellenführer der Bundesliga wieder Rapid. Zuletzt lachte Grün-Weiß nach der ersten Runde der Saison 20/21 von der Spitze, jetzt nach zwei Runden. Zwei Tore, je eines daheim gegen Ried und Sonntag in Klagenfurt, reichten, um als einzige Mannschaft zwei Siege auf dem Konto zu haben. „Es gibt schlimmeres“, bemerkte Sky-Experte Andreas Herzog zurecht. Aber was Rapid vor 5877 Zuschauern, vor mehr Fans im Gästesekor als in dem von Austria Klagenfurt, zeigte, war speziell nach dem Führungstor in den letzten 28 Minuten alles andere als überzeugend. Wie schon letzten Donnerstag in Danzig zitterte sich Rapid wieder dem Sieg entgegen. Das gefiel auch Trainer Ferdinand Feldhofer ganz und gar nicht. Der kräftig rotierte: Sieben Neue in der Startelf, erstes Bundesligaspiel von Patrick Greil und Ante Bajic für Rapid, das Bundesligadebüt von Rene Kriwak. Guido Burgstaller und Marco Grüll begannen auf der Bank, die Innenveteidiger Emanuel Aiwu und Kevin Wimmer mussten gar nicht mit nach Klagenfurt fahren. Im Abwehrzentrum kamen erstmals gemeinsam Michael Sollbauer und Max Hofmann zum Einsatz. Bleibt die Frage, ob das nicht zu viel Rotation ist, ob das schon zu Saisonbeginn wirklich notwendig ist.

Vor den Augen von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser und Ligavorstand Christian Ebenbauer kontrollierte Rapid zwar das Geschehen, wäre beinahe zur schnellen Führung durch Bernhard Zimmermann gekommen. Nur beinahe deshalb, weil Kriwak bei der Vorarbeit im Abseits stand. Zweimal sorgte Greil  für Gefahr bei seinem Ex-Klub, die größte Chance der ersten Hälfte fand aber Klagenfurt nach einem Fehler von Youngster Nikolas Sattlberger vor. Kapitän Markus Pink überspielte Tormann Niklas Hedl, brachte den Ball aber an Sollbauer nicht vorbei. Das war dessen beste Aktion im ganzen Spiel, die aber seine Defizite im Spielaufbau nicht vergessen machen konnte. Feldhofe änderte etwas zur Pause, brachte Burgstaller und Grüll für Kriwak und Zimmermann. Sehr zur Freude von Burgstallers kleiner Tochter, die im Rapid-Trikot mit der Nummer neun, unter der Papa stand, neben dem Opa auf der Tribüne saß. Der bis dahin auffällige Greil schied nach56  Minuten mit einer Oberschenkelverletzung aus, ihm scheint in Grün-Weiß das Pech nachzulaufen. Zehn Minuten später jubelte Rapid. Kein Rapidler reklamierte nach dem abgewehrten Schuss von Greils Nachfolger Christoph Knasmüllner Elfmeter, aber VAR Rene Eisner meldete sich bei Referee Manuel Schüttengruber. Der sah in der Video-Area, dass nach Burgstallers Kopfball zu Knasmüllner die Hand von Kosmas Gzekos im Spiel war. Daher Elfmeter, bei dem Burgstaller Tormann Philip Menzel ins falsche Eck schickte, sein erstes Bundesligator nach der Rückkehr erzielte (Bild oben), die Tochter daher jubelte.

Als später Hofmann bei einem Crash mit seinem Mitspieler Jonas Auer der Ball an die Hand sprang, griff VAR Eisner nicht ein. Sehr zum Ärger von Klagenfurts Trainer Peter Pacult: „Bei uns war uns eine unnatürliche Bewegung, bei Rapid angeblich eine natürliche. Das muss mir jetzt einer erklären!“ Geschäftsführer Matthias Imhof hatte sich wieder einmal nicht unter Kontrolle, sah die rote Karte. Feldhofer beschäftigte der Rückfall nach dem Burgstaller Tor: „Innerhalb von drei Tagen bekamen wir zweimal mehr Angst vor dem Verlieren. Das müssen wir ändern. Das ist nicht unser Plan und unsere DNA.“ Burgstaller sah es ähnlich: „Es muss über 90 Minuten besser werden.“ Erstmals seit sieben Jahren begann Rapid die Saison mit zwei Siegen. Normal müsste Grün-Weiß auch nach der dritte Runde Tabellenführer sein. Denn als nächster Gegner gastiert kommenden Sonntag Aufsteiger Austria Lustenau im Allianz-Stadion,

Austria Klagenfurts New Look hat vorerst nicht die Qualität der Sensationstruppe der letzten Saison. Das schaut nach schwierigen Zeiten aus. Da WSG Tirol gegen Hartberg ein 0:1 durch ein Tor von Sandi Ogrinec und einen Elfmeter von Tim Prica in ein 2:1 (1:1) verwandelte, sind die Kärntner nach zwei Runden die einzige Mannschaft, die keinen Punkt holte.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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