Fußball

Mit Patrick Wimmer ist Bielefeld endgültig die Österreicher-Hochburg

Seit Dienstag ist Arminia Bielefeld endgültig die Österreicher-Hochburg in der Bundesliga. Kein anderer Klub hat vier Spieler aus der Alpenrepublik unter Vertrag. Zum Steirer Manuel Prietl, der bereits 2016 in der zweiten Lga engagiert wurde, kam letztes Jahr der von Altach geholte Tiroler Christian Gebauer, vor drei Wochen mit dem ablösefreien Alessandro Schöpf von Absteiger Schalke noch ein Tiroler sowie aktuell mit Patrick Wimmer (Bild oben) ein Niederösterreicher. Für den 20 jährigen bekam die Wiener Austria 700.000 Euro Ablöse und eine Beteiligung am Weiterverkauf. Wimmer unterschrieb fünf Tage vor dem Bundesligastart einen Vierjahresvertrag bis 2025, seine Karriere zeigt nach oben. Im Sommer 2019 kam der gebürtige Tullner vom SV Gaflenz in der niederösterreichischen Landesliga, der von Austrias Vizepräsident Raimund Harreither sozusagen lebt, zu den Young Violets. Nach einem halben Jahr holten ihn Sportvorstand Peter Stöger und Trainer Christian Ilzer in den Bundesligakader. 53 Spiele bestritt er in Österreichs höchster Spielklasse, kam dabei auf acht Tore und sieben Assists. Fünfmal spielte er in Österreichs U 21 bei Werner Gregoritsch. Bielefeld wird nicht Wimmers Endstation sein. Dass er dazu bereits voll ins Training einstieg, nährt Spekulationen, dass er sich auf Anraten seiner Berater von More than Sports zuletzt bei Austria weiterhin verletzt meldete, um etwas festgefahrene Verhandlungen zwischen den Klubs wieder in Fahrt zu bringen, selbst den Transfer nicht zu gefährden. Aber das passt eigentlch  gar nicht zum ehrgeizigen Wimmer.

Eine Österreicher-Vergangenheit bei Bielefeld hat auch der Japaner Masaya Okugawa, der im Winter von Meister Red Bull Salzburg ausgeliehen und nach dem Klassenerhalt um 800.000 Euro fix verpflichtet wurde. Drei Österreicher (Schöpf, Wimmer, Gebauer) und Okugawa werden Konkurrenten um einen Platz im offensiven Mittelfeld sein. „Wimmer ist technisch stark, beweglich und schnell“, lobte Bielefelds Trainer Frank Kremer, der ihn noch aus seiner Tätigkeit bei Salzburgs U 19 kennt. Sportchef Samir Arabi strich Wimmers Qualitäten als flexibler Spieler für das offensive Mittelfeld hervor. Den höchsten Stellenwert bei Bielefeld hat der zum Kapitän beförderte Prietl. Im zentralen Mittelfeld gesetzt und unverzichtbar. Der Traditionsklub holte zehn neue Spieler, mit Wimmer den deutschen U 21 Team-Stürmer Robin Hack vom 1. FC Nürnberg. Denen stehen 13 Abgänge gegenüber. Der teuerste Spieler ist Innenverteidiger Amos Pieper, zuletzt bei Olympia im Einsatz, mit sieben Millionen Marktwert. Mit 23 hat Bielefeld nach den Aufsteigern Fürth und Bochum das niederste Budget. Und darum geht es auch mit Schöpf und Wimmer wieder nur um den Klassenerhalt, den Bielefeld letzte Saison als Aufsteiger mit Rang 15 schaffte, sich die Relegation ersparte. Die Bielefelder Alm, nach dem Sponsor Schüco-Arena genannt, fasst 26.500 Zuschauer, Samstag dürfen zum Start gegen Freiburg und Philipp Lienhart wegen Corona nur 13.500 hinein.

Sonstige Neuigkeiten von den Österreichern in Deutschland? „Bild“ hält die Kombinationen um den Wechsel von Leipzig-Kapitän Marcel Sabitzer zu Meister Bayern am Leben. Um sich den Steirer leisten zu können, müsste Bayern zuvor allerdings den Franzosen Correntin Tolisso verkaufen. Trainer Oliver Glasner und Martin Hinteregger, dessen Buch „Innensicht“ Mittwoch auf den Markt kommt, bekamen nach den bitteren Cup-k.o. mit Eintracht Frankfurt bei Drittligist Waldhof Mannheim einen neuen Stürmer: Von AC Milan kam auf Leihbasis der 21 jährige Norweger Petter Hauge. Valentino Lazaro soll nach dem Abschied von Borussia Mönchengladbach als Leihspieler von Inter Mailand  bei Benfica Lissabon landen. Laut italienischen Medien ist Lazaros Berater Max Hagmayr bereits in Portugals Hauptstadt zu Vertragsgesprächen. Portugal wäre nach Österreich (Salzburg), Deutschland (Hertha BSC Berlin, Mönchengladbach), Italien (Inter)und England (Newcastle) das fünfte Land, in dem Lazaro spielt.

Foto: Arminia Bielefeld.

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