Als Rapid am 17. August 2023 in der Qualifikation zur Conference League in Debrecen einen 5:0-Kantersieg feierte, wurde Max Hofmann nach 75 Minuten für Leo Querfeld eingewechselt. Künftig wird der 31 jährige Innenverteidiger im 20.000 Zuschauer fassenden Nagyverda-Stadion von Beginn an spielen: Denn er ist die neue Hoffnung von Debrecen, dem Vorletzten der ungarischen NB 1 Liga, in den ausstehenden 16 Runden der Zwölferliga den Klassenerhalt zu schaffen. Debrecen kassierte in 17 Runden nicht weniger als 37 Tore, die meisten der Klubs. Daher bestand Handlungsbedarf. Der serbische Trainer von Debrecen, Nestor El Maestro, kennt Hofmann aus seiner Zeit bei Sturm Graz in der Saison 2019/20. So kam der Kontakt und Hofmanns erstes Auslandsengagement im Herbst seiner Karriere zu Stande.
Hofmann kam mit neun Jahren zu Rapid, spielte bisher für keinen anderen Klub. Seit acht Jahren gehört er zur Kampfmannschaft, war auch jahrelang Kapitän, bestritt 273 Pflichtspiele. Mehr verhinderte viele Verletzungen. Vom Bänderriss im Knie über einen Jochbeinbruch bis zur Hüftoperation. Letztmals trug er im Oktober bei der 1:2-Cupblamage gegen Stripfing auf der Hohen Warte den grün-weißen Dress. Hofmanns Vertrag lief nur noch bis Sommer, er hätte mit keiner Verlängerung rechnen können. Bei Debrecen unterschrieb er Freitag über zweieinhalb Jahre (Bild). Dennoch bedeutet der Wechsel in die 500 Kilometer oder fünf Autostunden von Wien entfernte zweitgrößte Stadt Ungarns im Osten des Landes ein Risiko. Denn der Trainer gilt als „unberechenbar“. Die Erfahrung machte man auch bei Sturm. Die Engagements von Nestor El Maestro danach: Zwölf Spiele in Saudiarabien, 28 bei Göztepe Izmir, 31 bei ZSKA Sofia. Im November begann er in Debrecen, wie gewohnt mit seinem jüngeren Bruder Nikon als Assistenten. Die Bilanz der ersten fünf Spiele: Je ein Sieg und Unentschieden, drei Niederlagen. Zur Rettung muss in den ausstehenden 16 Runden eine bessere her. Hofmann soll´s möglich machen.
Bei Rapid hat ein 31 jähriger keine Zukunft mehr, bei Blau Weiß Linz bekam einer, der vier Jahre älter ist, einen nachvollziehbaren Vertrauensvorschuss: Blau Weiß Linz verlängerte den Vertrag mit Torjäger Ronivaldo bis 2027. Austria Klagenfurt präsentierte den fünften neuen Spieler: Der 20 jährige Stürmer Sky Schwarz kehrt nach einem halben Jahr in Hartberg wieder nach Kärnten zurück. Bei Hartberg gab es keine Perspektiven für Schwarz, der noch immer Rapid „gehört“, bei Klagenfurt offenbar bessere. Letzte Saison erzielte er in 22 Pflichtspielen vier Tore. Das erste ausgerechnet bei m 3:2-Auswärtssieg gegen Rapid.
Einen Rückkehrer gab es auch in Hartberg, allerdings in neuer Funktion: Dario Tadic, der Rekordspieler der Steirer mit 263 Spielen und 129 Toren in acht Jahren, ist der neue Teammanager. Vorerst bis zum Sommer auf Probe. Hartbergs Trainer Manfred Schmid kennt Tadic, er war sein Spieler im Nachwuchs der Austria. Aktiv bleibt Tadic auch noch: Für Pinkafeld in der Burgenlandliga.
Foto: VSC Debrecen.