Mit einem Sieg verabschiedete sich David Alaba mit Bayern München aus der Champions League. Das 1:0 (1:0) im Parc de Prince gegen Paris St. Germain reichte nicht. Bei einem Gesamtscore von 3:3 entschieden die zwei Auswärtstore mehr für Frankreichs Meister, der sich damit für die Finalniederlage der letzten Saison in Lissabon revanchierte. Damals tröstete David Alaba den weinenden Neymar, acht Monate später nahm Neymar kurz nach Schlusspfiff Alaba in die Arme, um ihn zu trösten. Allerdings flossen bei Alaba keine Tränen. Für welchen Klub er sein nächstes Match in der Königsklasse bestreiten wird?
So glücklich der Paris-Sieg in der letzten Woche war, weil Bayern viele Chancen ausließ, so glücklich gewannen die Bayern Mittwoch in Paris. Neymar traf vor der Pause innerhalb von fünf Minuten Aluminium, ehe Bayern in Führung ging. Tormann Keylor Navas konnte einen Schuss von David Alaba zwar mit dem Fuß abwehren, doch den Abpraller köpfte Eric Choupo Moting, letzte Saison noch zweite Wahl bei Paris, ins Tor. Eine Führung entgegen dem Spielverlauf. Kurz vor der Pause verhinderte Navas bei einem Distanzschuss von Alaba den zweiten Treffer der Bayern. In der zweiten Hälfte nützten Neymar und Kylian Mbappe so manche Möglichkeit zum Konter nicht. Der letzte Pass kam nicht. Und so konnte Bayern bis zur 94. Minute noch auf das Happy End hoffen. Leroy Sane ließ die beste Gelegenheit dazu aus.
Alaba übersiedelte nach 70 Minuten aus dem zentralen Mittelfeld auf die Position des linken Verteidigers, weil Trainer Hansi Flick mit dem 18 jährigen Jamal Musiala noch die Offensive verstärken sollte. Auf Alaba warten damit nur noch sechs Partien im Bayern-Dress. Samstag in Wolfsburg wird er der Bayern-Legionär mit den meisten Pflichtspielen. Die Begleitmusik seiner letzten Wochen in München werden Spekulationen über seinen neuen Klub und die Zukunft von Flick sein. Nach dem k.o. in Paris hielt er beim „Sky“-Interview ein fast fünfminütiges Plädoyer über seinen Trainerjob, das alles offen ließ. Den Vertrag bei Bayern zu erfüllen oder neuer deutscher Teamchef zu werden. Im Münchner Sky-Studio behauptete Lothar Matthäus, Bayern habe schon Kontakt zu RB Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann aufgenommen, um eine Alternative zu haben, falls Flick sich ebenso wie Akaba am 22. Mai mit dem Heimspiel gegen Augsburg von Bayern verabschieden sollte. Alabas Kommentar zum Ausscheiden: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Das erste Match lief dumm für uns dumm, das war die Entscheidung!“
So wie Bayern gewann auch FC Porto das zweite Viertelfinale gegen Chelsea in Sevilla 1:0 (0:0). Das Supertor, ein Seitfallzieher des Iraners Mehdi Taremi fiel aber erst in der 94. Minuten, reichte nicht um das 0:2 aufzuholen. Damit ist Chelsea erstmals seit sieben Jahren im Semifinale und trotz Bayerns Scheitern mit Thomas Tuchel doch ein deutscher Trainer unter den letzten vier. Mittwoch könnte sich mit Borussia Dortmund der letzte deutsche Klub verabschieden, falls es nicht gelingt, gegen Englands überlegenen Tabellenführer Manchester City das 1:2 vom Hinspiel aufzuholen. Ein 1:0 reicht zum Aufstieg, City verlor letzten Samstag in der Premier League gegen Leeds daheim 1:2, obwohl der Aufsteiger de ganze zweite Hälfte mit nur zehn Mann spiele. Aber Trainer Pep Guardiola setzte von der Dortmund-Besetzung nur zwei Spieler ein. Wenn für England alles optimal läuft, gibt es drei englischen Vereine im Semifinale. Dazu müsste aber der FC Liverpool an der Anfield Road Real Madrid 2:0 schlagen oder mit drei Toren Differenz gewinnen. Ob das gelingt?
Foto: UEFA .