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Mit viel Lob von Otto Baric: Bjelica nach Istanbul zu Fenerbahce

Seit drei Wochen hält sich Nenad Bjelica in seinem schmucken Haus in Klagenfurt auf. Ein „Andenken“ an seine Zeit als Spieler und Trainer beim FC Kärnten, der bis 2014 weitere Kapiteln als Trainer beim FC Lustenau, drei Jahre in Wolfsberg und acht Monate in Wien bei Austria mit der Qualifikation für die Champions League folgten. Danach arbeitete der 48 jährige in Italien (Zweitligist La Spezia), in Polen (Lech Posen) und erfolgreich in er kroatischen Heimat bei Dinamo Zagreb. Dort gehören Meistertitel und Cupsieg zwar zum Alltag, aber nicht der Sorung in die Königsklasse, der Bjelica (Bild oben) zum zweiten Mal gelang. Zur Trennung mit dem noch immer vom Clan um den „dubiosen“ Ex-Präsidenten Zdravko Mamic beherrschten Klub kam es im April wegen Differenzen um die Corona-Gehaltskürzungen für Mannschaft und Trainerteam. Doch Bjelica fand bereits eine neue Herausforderung für die nächste Saison: Er  wird mit Fenerbahce Istanbul einer türkischen Großklubs übernehmen, der eine schlimme Krise durchmacht. Vor dem Corona-Abbruch nach 26 von 34 Runden nur Platz sieben mit 13 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Trabzonspor, dazu auch hinter Basaksehir, Galatasaray, Sivaspor, Besiktas und Alanyaspor, also nur die Nummer vier in Istanbul.

Die türkischen Medien berichten seit Tagen in großer Aufmachung vom bevorstehenden Bjelica-Engagement und dass mit ihm drei Spieler mit kroatischen Wurzeln kommen werden. Zwei älteren Datums, nämlich der 33 jährige Vizeweltmeister Mario Mandzukic mit Vergangenheit bei Juventus und Bayern München, derzeit in Katar engagierte sowie er 32 jährige Teamstürmer Nikola Kalinic, derzeit von Atletico Madrid an AS Roma verliehen. Der dritte ist 16 facher U 21-Teamspieler in Österreich: Der 20 jährige Innenverteidiger Dario Maresic, letzten Sommer von Sturm Graz um drei Millionen Euro Ablöse nach Frankreich zu Stade Reims verkauft. Dort kam der 20 jährige aber in der Ligue 1 bisher nur einmal zum Einsatz. Wenn er an den Bosporus wechselt, würde auch noch Sturm Graz daran etwas verdienen.

Fenerbahce ist 14 facher Meister in der Türkei, der letzte Titel liegt aber schon sechs Jahre zurück. Diese Saison läuft alles schief. Trotz der prominenten Neuerwerbungen Luiz Gustavo und Max Kruse. Der brasilianische Ex-Teamspieler mit Bayern-Vergangenheit kam von Olympique Marseille, Kruse ablösefrei von Werder Bremen, kam bisher auf je sieben Tore und Assists. Als Zentralfigur gilt der Mittelfeldspieler Emre, obwohl er bereits 39 ist. Die Gelb-Blauen aus dem asiatischen Teil von Istanbul mit einem Stadion, das 50.000 Zuschauer fasst, sind seit Jahrzehnten bekannt dafür, dass Trainer dort kein langes Leben haben, nur eine Saison bleiben dürfen. Auch prominente Namen wie Jogi Löw nach seiner Zeit beim VfB Stuttgart, Christoph Daum nach seiner Zeit bei Austria oder nach ihnen  Luis Aragones, der 2008 als erfolgreicher Teamchef kam, der mit Spanien zuvor im Wiener Happel-Stadion Europameister geworden war, aber 2009 schon Geschichte war.

Begehrter Interviewpartner für die türkischen Medien in Sachen Bjelica ist ein auch in Österreich sehr bekannter Name: Otto Baric, inzwischen 86 Jahre alt, Meistermacher bei Rapid und Austria Salzburg, Teamchef von 1998 bis 2002. Bjelica war Spieler unter Baric, als der rund um die Europameisterschaft 2004 in Portugal kroatischer Teamchef war. Natürlich lobt Baric, der 1997/98 Trainer von Fenerbahce war, Bjelica in den höchsten Tönen, prophezeite ein großes Fenerbahce-Comeback in der Saison 2020/21 mit Bjelica.

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