Dienstag am letzten Tag der Transferzeit in Österreich schloss Red Bull Salzburgs Sportchef Christoph Freund einen Abgang von Deutschlands U 21-Europameister Mergim Berisha aus. Zwei Tage später sah die Welt schon wieder anders aus: Freund ließ den 23 jährigen Stürmer nach 13 Jahren bei Salzburg. Zum türkischen Spitzenklub Fenerbahce Istanbul, bei dem Berisha, der zuletzt mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hatte, einen Vierjahresvertrag unterschrieb. In der Türkei dauert die Transferzeit länger. Sportliche Gründe werden für den Wechsel nicht entscheidend gewesen sein, den die deutsche Rogon-Agentur mit Boss Roger Wittmann, der auch Marcel Sabitzer zu Bayern „brachte“, möglich machte. Fenerbahce belegte letzte Saison in der türkischen Süper Lig Rang drei hinter den anderen Istanbuler Klub, hinter Meister Besiktas und Galatasaray. Daraufhin kamen mit Berisha insgesamt 19 Neue, wurden elf Spieler verkauft. Star ist der deutsche Ex-Internationale Mesut Özil. Berisha wird unter anderem auch mit dem brasilianischen Ex-Teamstar Luiz Gustavo und einem ehemaligen Rapid-Talent zusammenspielen. Mit dem ungarischen Innenverteidiger Attila Szalai. Trainer ist der Portugiese Vitor Pareira, in der Saison 2019/20 in China bei Shanghai SIPG und Marko Arnautovic.
Der in Berchtesgaden geborene Berisha kam schon mit 10 Jahren in Salzburgs Akademie, gehörte auch zur Mannschaft, die unter Marco Rose 2017 die Youth League gewann. Im Laufe der Jahre war er danach an LASK (2017), Magdeburg (2018) und Altach (2019) verliehen, ehe er bei Salzburg den Sprung zum Stammspieler schaffte, je dreimal Mister und Cupsieger wurde. In 55 Spielen kam er auf 39 Scorerpunkte, erzielte 24 Tore. Davon vier im Herbst 2020 in der Gruppenphase der Champions League gegen Bayern München, Atletico Madrid und Lok Moskau. Das Lob von Freund zum Abschied: „Berisha hat sich durch harte und konsequente Arbeit zu einem internationalen Klassestürmer entwickelt!“
Sein Vertrag in Salzburg wäre bis 2022 gelaufen. Wie hoch die Ablöse war, wurde in Salzburg wie gewohnt nicht kommuniziert. In der Türkei wurde mit sieben Millionen Euro spekuliert. „Es war Zeit für etwas Neues, daher habe ich mein vertrautes und perfektes Umfeld verlassen. Die neue Herausforderung ist reizvoll und spannend“, begründete Berisha seinen Wechsel. Mit dem er die Champions League mit der Europa League tauschte. In der trifft Fenerbahce auf Eintracht Frankfurt, womit es Berisha mit Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker zu tun bekommen wird, Griechenlands Meister Olympiakos und Royal Antwerpen. Sein letztes Highlight bei Salzburg lieferte er vor zwei Wochen: 15 Sekunden nach der Einwechslung gegen Austria Klagenfurt ein Freistoß zum 2:1. Endstand 3:1. Österreichs Meister hat mit Karim Adeyemi, Benjamin Sesko, Junior Adamu und Noah Okafor noch vier Stürmer im Kader, im nächsten Jahr, wenn Sekou Koita wieder fit ist, dann fünf.
Foto: Red Bull Salzburg.