Fußball

Mönchengladbach in der Südstadt: Der VAR rettete Salzburgs vierten Sieg

Mönchengladbach wiederholte sich am Tag danach in der Südstadt: So wie beim 1:1 zum deutschen Saisonauftakt gegen Meister Bayern München spielte auch beim vierten Sieg von Titelverteidiger Red Bull Salzburg, dem 1:0 (0:0) über die Admira, der Videoreferee eine Hauptrolle. Freitag Abend verhinderte er  wahrscheinlich  Mönchengladbachs Sieg, Samstag ein mögliches Unentschieden für die Admira. Da muss sich Dieter Muckenhammer schon die Frage gefallen lassen, warum er in zwei strittigen Szenen Topreferee Harald Lechner nicht in die Video Area schickte, um sich alles nochmals anzusehen. Das erste Mal nach 26 Minuten, als Lechner bei Admira vermeintlicher Führung von Stephan Zwierschitz ein Foul des Admiraners an Tormann Philipp Köhn sah, das keines war. Und das zweite Mal in der Nachspielzeit bei einem elfmeterreifen Foul von Salzburgs Goldschützen Junior Adamu an Emanuel Aiwu. Muckenhammer prüfte die Szene und bestätigte Lechner. Irren ist menschlich, Dass sowohl Schiedsrichter als auch der VAR im Meidlinger Videocenter falsch liegen, war Admiras Pech. Dazwischen gab es auch einmal Glück, weil eine rote Karte für Tormann Andreas Leitner durchaus vertretbar gewesen wäre, als er sich handgreiflich bei Junior Adamu revanchierte als der zuvor rücksichtslos in ihn hineinsprang. Rot sah  nur Andi Herzigs Assistent Michael Baur, weil er offenbar seinen Ärger über Lechner zu deutlich ausgedrückt hatte.

Gefühlte 40 Grad hatte es am Spielfeld in der Südstadt. Herzog nannte es brutal heiß. In der Hitze verglühte offenbar Salzburgs Power. Da sah man ungewohnte Fehler im Spielaufbau. Ex-Teamtormann Hubert Baumgartner, der für den FC Sevilla Karim Adeyemi und Rechtsverteidiger Rasmus Kristensen beobachtete, bekam nur wenige starke Aktionen  von Adeyemi geliefert, bis er nach 62 Minuten ausgewechselt wurde. Benjamin Sesko kam schon zur zweiten Hälfte nicht wieder, ihn ersetzte Junior Adamu. Dem nach 81 Minuten per Kopf das Goldtor gelang. Nach einem weiten Ball von Mo Camara gewann er das Luftduell gegen Aiwu, der Ball senkte sich über den zu weit vor dem Tor stehenden Admira-Kapitän Leitner ins Tor. Leitners einziger Fehler. Bitter. Die Admira agierte wie Salzburg im 4-4-2 mit Mittelfeldraute, verteidigte sehr gut, hatten oft in Ballnähe numerische Überlegenheit (siehe Bild oben, in dem Luka Susic von Lukas Malicsek, Aiwu und Zwierschitz „umzingelt“ ist).  aber beim Spiel nach vorne keine guten Lösungen. Da verloren bei allem Talent Marlon Mustapha, Luca Kronberger und Onurhan Babescu viel zu leicht die Bälle. Die einzige gefährliche Szene nach der Pause war erst die mit dem übersehenen Elferfoul an Aiwu. Salzburgs sehenswerteste Aktion war das Solo von Joker Noah Okafor vom eigenen Strafraum weg mit einem Stangenschuss als Abschluss.

In Österreich stimmt die Behauptung, dass der VAR den Fußball gerechter macht bisher noch nicht ganz. „Wir haben verdient gewonnen“, meint Salzburgs Trainer Matthias Jaissle, „müssen uns aber darüber verabschieden, dass wir über jeden Gegner drüberfahren können“. Auch die Favoritenrolle für die Play offs gegen Bröndby Kopenhagen will er sich vor dem Heimspiel am Dienstag nicht umhängen lassen. Obwohl Dänemarks Meister durch fünf positive Corona-Fälle, darunter vom Ex-Salzburg-Legionär Josip Radosevic, große Personalprobleme hat, Freitag daheim gegen Nordsjaelland 0:1 verlor, nach fünf Runden keinen Sieg hat. Auf drei Unentschieden folgten zwei Niederlagen.

VAR-Ärger gab es auch bei den Samstag-Spielen in Hartberg, um ein anulliertes Tor von Ried wegen Hands und in Wolfsberg wegen eines nicht gegeben Elfmeters nach einer Handabwehr von Tirols Innenverteidiger Maxime Awoudja. Hartberg kam dank des dritten Saisontors von Sascha Horvath zu einem 1:1 (0:1) gegen Ried, feierte aber seit der Startsensation gegen Rapid in Hütteldorf keinen Sieg mehr. Sieglos bleibt weiter Wolfsberg. Der erste Doppelpack des Israelis Tai Baribo rettete das 2:2 (1:1) gegen die Tiroler, die damit viermal unentschieden spielten. Wolfsberg hat erst zwei Punkte. Nicht das, was sich der neue Trainer Robin Dutt erwartete.

Foto: Red Bull Salzburg.

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