Zwei Österreicher unter den Top vier der Premier League. Christian Fuchs mit Leicester (Bild oben) Tabellenführer, Ralph Hasenhüttl brachte Southampton auf Platz vier, war vor der Länderspielpause sogar zwei Nächte lang auf Platz eins. Daher entdeckten auch deutsche Medien beide als gefragte Interviewpartner. Österreichs Ex-Teamkapitän Fuchs wurde um seine Meinung zu den schweren Zeiten seiner deutschen Ex-Klubs Schalke und Mainz gebeten, Hasenhüttl sogar nach Tipps für Jogi Löw, wie der deutsche Teamchef mit dem 0:6 in Spanien umgehen soll. Weil er ja selbst vor einem Jahr die legendäre 0:9-Heimpleite mit Southampton gegen Leicester verkraftet hatte können. Da passte der Grazer.
Erklärungen für den Höhenflug seiner Saints wusste er doch. Während des ersten Lockdowns das Spiel komplett umgestellt, ohne Zuschauer könnt r die Mannschaft besser coachen usw. Die Qualifikation für die Europa League wäre Wahnsinn, da außer den Top sechs, also Meister FC Liverpool, Manchester City, Tottenham, Chelsea, Manchester United und Arsenal auch Everton, Aston Villa und Wolverhampton viel Geld ausgaben, um aufzurüsten. Bei den Möglichkeiten dieser neun Vereine dürfe Southampton eigentlich gar keine Möglichkeit haben, so weit nach oben zu kommen: „Nur ein Top 10-Platz ist realistisch. Aber ich bin gerne unrealistisch.“ Dieser Sager war auch der Titel im „Kicker“-Interview mit Hasenhüttl.
In der Tabelle aller Spiele nach dem Lockout wäre Southampton derzeit Zweiter hinter Tottenham. Der LASK-Gegner aus der Europa League ist nach acht Runden Zweiter hinter Leicester. Da in England jedes der zehn Spiele über drei Tage zu einer anderen Beginnzeit ausgetragen wird, damit es live übertragen werden kann und die TV-Gelder stimmen, gibt es eine interessante Konstellation: Samstag legt Jose Mourinho mit Tottenham vor, empfängt Manchester City. Seit offiziell wurde, das Pep Guardiola bis 2023 Trainer der „Citizens“ bleibt, begannen die Spekulationen, dass Lionel Messi im Winter von Barcelona zu ihm wechseln wird. Finanzieren könnten das die Besitzer aus Abu Dhabi sicher. Aber Guardiola dementiert alles. Tottenham könnt nach dem Schlager Tabellenführer sein, da Fuchs mit Leicester erst Sonntag Abend an der Anfield Road beim FC Liverpool gastiert, der in seinen letzten 63 Heimspielen der Premier League ungeschlagen blieb, aber Personalprobleme hat: Mit Virgil van Dijk, Trent Alexander Arnold und Joe Gomez fehlen drei Defensivspieler, dazu hatte Mo Salah bei Ägyptens Team einen positiven Corona-Test.
„Liverpool hat trotzdem noch immer eine Superbesetzung“, ahnt der 34-jährige Fuchs, dass auf ihn in der Innenverteidigung einige Arbeit zukommen wird. Gegen den Ex-Salzburger Sadio Mane, Roberto Firmino und den neuen Torjäger der „Reds“, den von Wolverhampton geholten Portugiesen Diogo Jota. Leicester könnte Geschichte schreiben, das würde Fuchs seinem Trainer Brendan Rodgers vom Herzen gönnen. Weil er Vorgänger von Jürgen Klopp in Liverpool war. Der Schlager ist live bei „Sky“ zu sehen. Ebenso das Tottenham-Spiel und das von Southampton am Montag Abend in Birmingham gegen den Neunten Wolverhampton. Hasenhüttl hat also in dieser Runde das letzte Wort.
Bei den „Wolves“ stehen oft mehr Portugiesen in der Startelf stehen als beim FC Porto oder bei Benfica Lissabon. Weil dafür der portugiesische Topmanager Jorge Mendes sorgt, der auch Trainer Nuno Espirito Santo in die Premier League brachte. Southampton verlor zuletzt am 20. September (2:5 gegen Tottenham), ist sechs Spiele ungeschlagen, gewann die letzten drei. Beim 2:0 über Newcastle wurde auch der Ausfall von Torjäger Danny Ings verkraftet: „Es war ganz wichtig, ohne ihn gewonnen zu haben, behauptet Hasenhüttl, der Denn Ings fehlt weiterhin.