Fußball

Mt 33 schaffte Andi Ivanschitz in Seattle einen neuen Meilenstein

Mit 19 machte ihn Hans Krankl 2003 zum jüngsten österreichischen Teamkapitän aller Zeiten. Die Schleife verlor er sechs Jahre später mit Beginn der Ära von Didi Constantini. Mit 33 schaffte Andi Ivanschitz jetzt bei den Seattle Sounders, der vierten Station seiner Legionärskarriere nach Panathinaikos Athen, Mainz und  Levante in Spanien eine neuen Meilenstein: Der erste Österreicher im Finale der nordamerikanischen Major Soccer League. Etwas, das Ex-Teamtorhüter Michael Gspurning (derzeit bei Union Berlin) in seiner Seattle-Zeit von 2011 bis 2013  nicht vergönnt war. Ivanschitz schaffte dies im zweiten Spiel seit seiner im Oktober erlittenen Knieverletzung. Nach dem 2:1 im Heimspiel gegen Colorado Rapids folgt auswärts ein 1:0, bei dem Ivanschitz bis zur 51. minute spielte. Damit ist Seattle Sieger der Western Conference, Ivanschitz ließ sich glücklich lächelnd mit dem Pokal  fotografieren, stellte das Foto auf seine Homepage.

Happy End einer schweren Saison mit verpatztem Start, der im Juli dem Trainer, der Ivanschitz geholt hatte, dem in Tübingen geborenen Sigi Schmid, nach acht Jahren den Job kostete. Schmid, Seattles bis dahin einziger Coach in der Major League, hatte davor auch  Andi Herzog bei den Los Angeles Galaxy trainiert, sich bei ihm vor der Verpflichtung nach  Ivanschitz erkundigt. Unter Nachfolger Brian Schmetzer, zuvor Assistent von Schmid,  gelang mit Mühe der Sprung ins Play-off -und jetzt das Finale. Obwohl seit mehr als drei Monaten der Topstar, Ex-Tottenham-Torjäger Clint Dempsey, wegen Herzproblemen fehlt.  Der Gegner aus dem Osten heißt entweder Montreal oder Toronto. Das erste Semifinale  gewann Montreal, die Mannschaft von Didier Drogba, daheim 3:2. Retourspiel in der Nacht auf Donnerstag in Toronto. Dort stehen  der bestbezahlteste Akteur der Liga, der Italiener Sebastiano Giovinco (früher Juventus), dazu die amerikanischen Teamspieler Bradley und Altidore unter Vertrag. Schafft es Toronto, muss Seattle im Endspiel am 10. Dezember nach Kanada. Gegen  Montreal hätte Seattle Heimvorteil.

Die Form der Sounders passt  im richtigen Moment. Denn Colorado mit Ex-Schalke-Star Jermaine Jones verlor bis zum Sonntag kein Heimspiel. Seattle hat eine Multi Kulte-Truppe aus zwölf Nationen (USA, Schweiz, Mexiko, Trinidad, Jamaika, Panama, Kuba, Schweden, Uruguay, Paraguay, St. Vincent/Grenadines und Österreich: Im Tor ein Schweizer (Sebastian Frei), im Mittelfeld ein Legionär aus Kuba (Alonso) und Uruguay (Lodeiro spielte früher bei Ajax Amsterdam sowie in Brasilien bei Botafogo und Corinthians), vorne ein Weltenbummler aus Paraguay. Für Nelson Valdez ist Seattle der achte  Klub nach Werder Bremen, Borussia Dortmund, Hercules Alicante in Spanien, Rubin Kazan in Russland, Al Jazira in den Arabischen Emiraten, Olympiakos Piräus in Griechenland und Eintracht Frankfurt. Im 4-2-3-1 spielt Ivanschitz meist links in der Kreativabteilung hinter der Spitze: 28 Einsätze im Grunddurchgang mit drei Toren, zwei im Play-off nach der Knieblessur. Das 31. Saisonspiel könnte die absolute Krönung werden.

 

 

Meist gelesen

Nach oben