Fußball

Mutiger Herzog verzichtete auf Israels besten Torschützen

Einen Tag nach Franco Foda war auch Andi Herzog an der Reihe. Er sorgte in Israel mit seinem Kader für den Start in die EM-Qualifikation mit den Heimspielen gegen Slowenien und Österreich in Haifa für mehr Diskussionen und Widerspruch als sein Teamchefkollege in Österreich. Weil Herzog mutig auf den besten Torschützen in der israelischen ha´ Ál-Liga verzichtete. Das ist Eliran Atar, der bisher 12 Tore für Maccabi Tel Aviv erzielte. Die meisten Fragen bei der Pressekonferenz drehten sich um den Verzicht auf den 32jährigen Atar: Darf und kann den sich Israel leisten?

Herzog begründete ihn mit taktischen Überlegungen. Er plant weder gegen Slowenien noch gegen Österreich mit einem Linksaußen, wie es Atar nun einmal ist. Sondern mit zwei zentralen Spitzen. Eine davon wird Salzburgs Munas Dabbur sein. Austria-Stürmer Alon Turgeman steht nur auf der Abrufliste. Bei Dabbur war Donnerstag gegen Napoli auch Israels Sportchef aus Österreich, Willi Ruttensteiner, als Mitglied der technischen Kommission der UEFA auf „Besuch“. Der sah die Diskussionen um den Temkader in Israel als positiv: „Vor einem halben Jahr war den Medien doch mehr oder weniger egal, wer einberufen wurde. Jetzt interesssiert das. Das habe ich auch Andi so gesagt.“

Herzog bot praktisch alle Legionäre auf, die ihm zur Verfügung stehen. Aus Schottland  (Mittelfeldabräumer Nir Bitton von Meister Celtic Glasgow), Englands Premier League (Brighton-Mittelfeldspieler Beram Kayal), der Championship (Stürmer Tomer Hemed von den Queens Park Rangers), Belgien, Deutschland (Linksverteidiger Taleb Tawatha, der bei Eintracht Frankfurt derzeit kaum zu den „letzten 16“ von Adi Hütter zählt, und Routinier Almog Cohen, der mit Ingolstadt gegen den Abstieg aus der zweiten Liga kämpft), Österreich, Griechenland (Kapitän Bibras Natcho spielt bei Olympiakos), der Ukraine (den 19jährigen Flügel Manor Solomon holte im Jänner Meister Schachtjor Donezk) und China. Bei Guangzhou steht seit Jänner nicht nur Routinier Eran Zahavi, sondern auch Dia Saba, im Herbst Torschütze beim 2:0 gegen Albanien unter Vertrag.

Aber vorerst beschäftigt sich Österreichs Rekordteamspieler Herzog vor allem mit  Startgegner Slowenien. Mit dem ehemaligen GAK-Abwehrchef Matjez Kek, der im Herbst als Trainer bei Kroatiens Ex-Meister Rijeka abgelöst wurde, als zurückgekehrten Teamchef. Mit 22 Legionären will Kek punkten. Mit ihnen muss auch Österreich im Juni in Klagenfurt rechnen. Vier kommen aus  Italien, darunter der herausragende Offensivspieler Josip Ilicic von Atalanta Bergamo. Auffällig das Comeback von Atletico Madrids Klassetormann Jan Oblak. Zum Trumpf soll auch  der 25jährige Benjamin Verbic, der gefährliche Linksfuß von Dynamo Kiew, wachsen. Robert Beric, der ehemalige Rapid-Torjäger in Diensten von St.Etienne, zählt zu den drei Stürmern im Kader. Nur zwei Spieler aus der slowenischen Liga sind für Kek ein Thema. Herzog: „Slowenien steht in der Weltrangliste 29 Plätze vor Israel, Österreich 69. Aber daheim rechnen wir uns schon etwas aus.“

 

 

Foto: Football.org.il.

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