Vor dem Semifinale des Uniqa-Fußballcups am Mittwoch gibt es mit der Wiener Austria einen sicheren Tipp für das Endspiel am 1. Mai in Klagenfurt. Kaum vorstellbar, dass es der Tabellenführer der Meistergruppe mit der Unterstützung von 14.000 Fans nicht schafft, Hartberg, den Zweiten der Qualifikationsgruppe, zu bezwingen, um erstmals seit sechs Jahren im Wörthersee-Stadion um den ersten violetten Cupsieg seit 2009 zu kämpfen. Für Abwehrchef Aleksandar Dragovic war es damals der erste von bisher 16 gewonnenen Titeln. Heuer soll es der zweite mit seinem Stammklub wurden. 2009 wechselte Trainer Karl Daxbacher den 18 jährigen Dragovic in der 89. Minute für den verletzten polnischen Routinier Jacej Bak ein, als es beim Finale im Mattersburger Pappelstadion gegen Admira 1:1 stand. Mit Dragovic erhöhte die Austria in der Verlängerung auf 3:1, beide Tore erzielte Dragovic-Vorbild Milenko Acimovic. Vier Jahre später, als die Austria wieder im Finale stand, spielte Dragovic beim FC Basel. War Sportchef Manuel Ortlechner noch Spieler, als wenige Tage nach der Feier zum Meistertitel am Rathausplatz im Happel-Stadion das Endspiel gegen Zweitligist Pasching 0:1 verloren ging. 2015, als Austria das Klagenfurter Finale nach Verlängerung gegen Red Bull Salzburg unter Adi Hütter trotz numerischer Überlegenheit über 75 Minuten 0:2 verlor, war Ortlechner Ersatz. Als Sportchef könnte er nachholen, was er als Spieler zweimal verpasste.
Austria gewann in der Bundesliga die letzten vier Spiele gegen Hartberg, trotz derzeitigem „Flow“ warnte Dragovic: „Wir müssen voll da sein, 98 Prozent werden nicht reichen!“ Hartberg hatte bereits letztes Monat sein Erfolgserlebnis in der Generali-Arena, als es dort im Viertelfinale gelang, Stripfing, Austrias Kooperationsklub aus der zweiten Liga, mit Schiedsrichterhilfe und Glück nach Verlängerung 2:0 zu bezwingen. Siege am Verteilerkreis sind für Hartbergs Trainer mit Austria-Vergangenheit, Manfred Schmid, etwas Besonderes. So wie im Mai letzten Jahres, als er dort mit Wolfsberg in der Qualifikationsgruppe die Austria 4:0 abfertigte, mit der violetten Fantribüne die Jubelwelle machte, was das Ende für seinen Nachfolger Michael Wimmer bedeutete. Mit Muharem Huskovic hofft noch einer auf seinen Sieg gegen den Ex-Klub, bei dem es für ihn im Herbst nicht gut lief. Nur ein Tor, meist Ersatz, die Austria gab grünes Licht für einen Leihvertrag bis Sommer. Huskovic entschied sich bei mehreren Angeboten für Hartberg, weil ihm unter Schmid bei Austria der Sprung in die Bundesliga gelang. Für Hartberg erzielte Huskovic bei zwei Einsätzen zwei Treffer: „Austria ist derzeit die beste Mannschaft Österreichs“, behauptet Huskovic, „aber wir haben die Qualität, alles richtigzumachen!“ Wahrscheinlich lässt ihn Schmid beginnen.
Beim Anpfiff in Wien steht ein Finalist schon fest: Der LASK oder Hartberg. Für die Linzer wäre es genau 60 Jahre nach dem bisher einzigen Cuptriumph das erste Endspiel seit 2021 (0:2), für Wolfsberg eine Premiere. 2021 standen die Kärntner ebenfalls im Semifinale, konnten aber den Traum vom Endspiel im eigenen Bundesland nicht realisieren, unterlagen den Linzern in der Lavanttal-Arena 0:1. Gelingt Mittwoch auf der Gugl die Revanche? Wolfsberg hatte nach dem 1:1 gegen Sturm zwei Tage weniger Zeit zum Regenerieren als der LASK nach dem 2:0 in Altach. Trainer Markus Schopp sah dennoch Wolfsberg als Favorit, weil es in der Bundesliga zuletzt vier Niederlagen gegen die Lavanttaler gab, im Herbst im Linzer Stadion sogar ein 1:5-Debakel. Zwei Tage später begann beim LASK die Ära Schopp. Der Aufstieg ins Cupfinale wäre das erste Highlight
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