Fußball

Nach 20 Tagen Ismael mehr Krach beim LASK als in drei Jahren Glasner

Einen Krach beim LASK, der in die Öffentlichkeit drang, gab es eigentlich in den letzten drei Jahren der Ära von Oliver Glasner nicht. Dass er mit dem inzwischen an Trabzonspor abgegebenen Mittelfeldspieler Dogan Erdogan nicht mehr konnte, das ging ohne große Aufregung über die Bühne. Glasners Nachfolger Valerien Ismael gelang es in nur 20 Tagen, den Vorgänger schon zu übertreffen. In dem er den neuen von Hartberg geholten Fitnesstrainer Denny Krcmarek einfach rauswarf. Wenn es stimmt, dass der Franzose  Präsident Siegmund Gruber und Mastermind Jürgen Werner (Bild oben), dem er sein Engagement bei Österreichs Vizemeister zu verdanken hat, erst im Nachhinein von seiner Maßnahme informierte, wäre das ein starkes Stück, das darauf schließen lässt, dass dem LASK mit Ismael noch einige Aufregungen bevorstehen werden.

Glasner nahm nach Wolfsburg seinen Assistenten Michael Angerschmid und Fitnesstrainer Michael Berktold mit. Sein Nachfolger wurde Krcmarek. Von dessen raschem Ende steht auf der LASK-Homepage kein Wort. Die letzte aktuelle Eintragung betrifft den 2:1-Sieg im Test gegen Bohemians Prag am  letzten Samstag. Krcmareks  Foto wurde aus dem Trainerteam einfach kommentarlos gelöscht. Bei Hartberg gab es letzte Saison keine Verletztenmisere wegen muskulärer Probleme, in Linz machte Ismael den für die Trainingssteuerung zuständigen Steirer in erster Linie dafür verantwortlich, dass mit Thomas Goiginger, James Holland,  Reinhold Ranftl, Neuerwerbung Thomas Sabitzer, Philipp Wiesinger und Markus Wostry sechs Spieler angeschlagen waren. Irgendetwas  kann da aber nicht zusammenpassen: Gegen Bohemians waren mit Holland, der beide Tore erzielte, Ranftl, Wiesinger und Wostry vier dieser sechs Spieler im Einsatz. Und bei Goiginger wissen Insider, dass er eigentlich schon das ganze Jahr, also auch noch unter Glasner, beim Salzburger Spezialisten Franz Leberbauer wegen seiner fast chronischen Probleme mit Adduktoren und Schambein Stammgast war. Der aber mit seinen speziellen Methoden Goiginger noch immer so hinbekam, dass er einsatzfähig war. Man kann davon ausgehen, dass sich dies nicht ändern wird.

Also wollte Ismael offenbar ein erstes Macht-Exempel statuieren. Anzunehmen, dass er Krcmareks Nachfolger aussuchen wird. Wenn Ismael und Krcmarek punkto Trainingssteuerung nicht auf einer Linie lagen, es offenbar gröbere Differenzen gab, hätte das der LASK eigentlich schon feststellen müssen, bevor er Krcmarek aus Hartberg weglockte. Abwarten wie sich die „Causa Ismael“ weiter entwickelt. Ob er noch für weitere bisher unbekannte Aufregungen  bei den Linzern sorgen wird.

 

 

Foto: © OÖN Media (Scharinger).

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