Fußball

Nach 73 Länderspielen ist Prödl vor seinem „Sturm-Debüt“ aufgeregt

Er hat 73 Länderspiele für Österreich und zwölf Jahre als Legionär bei Werder Bremen und Watford hinter sich. Dennoch gibt Sebastian Prödl zu, vor seinem Debüt in der Europa League am Donnerstag Abend als Analytiker im Dienste von Servus TV aufgeregt zu sein. Weil im Stade Louis II  von Monaco beim 34 jährigen Emotionen im Spiel sein werden. Er sieht im Fürstentum ein bekanntes Wappen. Das von Sturm Graz. Jenes Klubs, bei dem er 2007 ins Rampenlicht kam, bei dem seine erfolgreiche Karriere begann. Damals war Sturm in Österreich nicht die Nummer zwei hinter Red Bull Salzburg, als die Prödl seinen Ex-Klub schon seit dem 1:3 zum Start der Bundesliga gegen die Salzburger bezeichnete. Die alten Zeiten erinnern ihn doch an die aktuellen: „Wir haben uns mit mehr Blickpunkt auf Regionalität nach oben gearbeitet, alle haben sich sehr mit dem Klub identifiziert“. Ähnliches sieht er auch beim derzeitigen Aufschwung. Einer, mit dem er damals bei Sturm und später im  Nationalteam zusammenspielte, ist gegen AS Monaco im Einsatz, einer der Leistungsträger: Jakob Jantscher.

Prödl sieht  Sturm in der Gruppe mit PSV Eindhoven und Real Sociedad San Sebastian klarerweise als Außenseiter, mit einer Überraschung zum Start könnte aber eine Euphorie entstehen. Überzeugend agierte AS Monaco in dieser Saison noch nicht. In den fünf Runden der Ligue 1 nur ein Sieg, aber drei Niederlagen, daher Platz 16, elf Punkte hinter Paris St. Germain. Daheim gab es zuletzt ein 0:2 gegen Marseille, davor ein 0:2 gegen Lens und 1:1 gegen Nantes. Auch das Scheitern in den Play offs zur Champions League gegen Schachtjor Donezk begann mit einer 0:1-Heimniederlage. Zum Erfolgsstil der vergangenen Saison unter Ex-Bayern-Trainer Niko Kovac hat die Mannschaft  noch nicht gefunden. Ein Schwachpunkt hat auch etwas mit Bayern zu tun: Tormann Alexander Nübel, der sich bisher nicht als Rückhalt erwies, ist eine zweijährige Leihgabe  des deutschen Serienmeisters bis 2023. Solange Manuel Neuer spielt, wird er in München nicht zum Zug kommen. Um nicht zu versauern, wechselte er nach einer Saison auf Bayerns Bank nach Monaco.

Die besseren Einzelspieler hat eindeutig Monaco. In der Abwehr den Brasilianer Caio Henrique, im Mittelfeld, in dem Spaniens Altstar Cesc Fabregas nur zweite Wahl ist, der Russe Alexander Golowin und Aurelio Tchonomeni (französischer U 21-Teamspieler), vorne Frankreichs Teamstürmer Wissam Ben Yeddah, den Deutschen Kevin Volland, den Portugiesen Gelson Martins und den von Alkmaar um17 Millinen Euro geholten holländischer Stürmer Myron Boadu. Er hat den gleichen Berater wie Erling Haaland, Zlatan Ibrahimovic und Italiens Topgoalie Gianluigi Donnarumma, nämlich Mino Raiola. Der nimmt nur Spieler unter Vertrag, mit denen er viele Millionen verdienen kann.

Auch  bei Sturm steht ein Torjäger erstmals in der internationalen  Auslage: Kelvin Yeboah, zuletzt schon in Italiens U 23 im Einsatz, letzter Winter der Königstransfer von  Sportchef Andreas Schicker, ohne den die „Blackies“ eher nicht Rang drei erobert hätten. Yeboahs Marktwert liegt schon bei 3,5 Millionen. Geht seine Entwicklung so weiter, sieht Schickers in ihm den neuen Rekordtransfer der Klubgeschichte. Yeboahs Vertrag läuft bis 2024, sein Marktwert steht bei 3,5 Millionen Euro. In der Europa League kann er ihn mit entsprechenden Leistungen und Toren erhöhen.

Prödl (Bild oben) und Florian Klein sind das Herzeigeduo von Servus TV für die Europa League. Im Pay-TV bei Sky sind alle 32 Spiele von Europa und Conference League zu sehen. Mit den Analysen von Alfred Tatar, der Moderation von Johannes Brandl. So wie es für Prödl Donnerstag ein Rendezvous mit seiner Vergangenheit gibt, ebenso beim nächsten Einsatz in zwei Wochen bei West Ham gegen Rapid in London, der Stadt, in der er fünf Jahre lang lebte, verhält es sich auch bei Peter Stöger in seinem ersten Europa League-Gruppenspiel als Trainer von Ferencvaros Budapest. Bei Bayer Leverkusen im schwersten Auswärtsspiel der Gruppe mit Celtic Glasgow und Betis Sevilla zu gastieren, bringt Erinnerungen an seine fünfjährige erfolgreiche Vergangenheit in Deutschland beim 1.FC Köln und Borussia Dortmund. Kein Zufall, dass Ferencvaros Mittwoch ein Hotel in Köln bezog: „Erwarten dürfen wir uns in Leverkusen nicht allzu viel“, prophezeite Stöger vor dem Duell bei Kölns Lokalrivalen.

Oliver Glasner und Martin Hinteregger empfangen mit Eintracht Frankfurt Fenerbahce Istanbul mit Weltmeister Mesut Özil, dem deutschen Ex-Teamstar, der erstmals seit drei Jahren wieder in Deutschland spielt. Und mit dem Ex-Salzburger Mergim Berisha, der Sonntag beim 1:1 gegen Sivaspor 58 Minuten lang im Einsatz war. Glasner darf nicht auf die Bank und in die Coaching Zone. Er ist gesperrt, weil in den letzten zwei Saisonen Wolfsburg unter seiner Leitung dreimal bei Europa League-Spielen zur zweiten Hälfte zu spät aus der Kabine kam. Einer sfeiner zwei Co-Trainer, seine Landsleute Michael Angerschmid und Ronnie Brunmayr, wird ihn vertreten. Aleksandar Dragovic hat mit Roter Stern Belgrad ein Heimspiel gegen Sporting Braga aus Portugal.

 

 

 

Foto: Servus TV/Neumayr Leo.

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