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Nach Barcelona erledigte Mbappe auch Bayern München

Es sieht nicht danach aus,  als sollte David Alaba in seinem letzten Spiel bei Bayern München zum dritten Mal die Champions League gewinnen. Der Mann, der dies vielleicht schon verhindert hat, heißt Kylian Mbappe. Er sorgte im dichten Schneetreiben für die gelungene Revanche von Paris St. Germain für die vorjährige 0:1-Finalniederlage von Lissabon. Am 16. Februar hatte der 22jährige Mbappe im Achtelfinale den FC Barcelona samt Lionel Messi in Nou Camp mit drei Toren zum 4:1 erledigt. Sieben Wochen später jubelte er auch im Allianz-Stadion (Bild oben), machte dort mit zwei Treffern den 3:2 (2:1)-Sieg des französischen Meisters möglich. Obwohl Bayern bei der  ersten Champions League-Niederlage unter Trainer Hansi Flick die klar tonangebende Mannschaft war. Auf  jeden Fall hat Paris St. Germain eine exzellente Ausgangsposition für das Retourspiel am Dienstag im Parc de Prince von Paris. Wo Bayern erneut Torjäger Robert Lewandowski und den an Corona erkrankten Serge Gnabry vorgeben wird müssen. Vielleicht auch Leon Goretzka und Niklas Süle, die vor der Pause verletzt ausschieden.

Vor den Augen von UEFA-Präsident Aleksandar Ceferin und des deutschen Teamchefs Jogi Löw lagen genau 36 Sekunden zwischen der schnellen Führung für Bayern und der von Paris. Zunächst der Kopfball von Lewandowski-Ersatz Eric Choupo Moting an die Latte,  im Gegenstoß traf Mbappe nach Vorarbeit von Neymar ins kurze Eck, wobei der beste Tormann der Welt, Manuel Neuer, einmal ausnahmsweise nicht gut aussah. Danach entwickelte sich ein irres Spiel, Werbung für den Fußball. Bei dem Lewandowski daheim vor dem Fernseher sicher mehrmals aufgeschrien hat: Wie viele Tore hätte er bei den vielen Chancen, die Bayern herausholte, erzielt? So gut Paris-Tormann Kelly Navas auch hielt, bei 31 Schüssen, von denen 12 auf das Tor gingen, bei 15 Eckbällen hätte mehr herausschauen müssen. Die Sieger waren viel effizienten: Von fünf Schüssen auf das Tor gingen drei rein. Vor der Pause noch durch Abwehrchef Marquinhos nach dem einzigen Eckball von Paris, als Neymar den abgewehrten Ball nochmals in Bayerns Strafraum brachte, Süle die Abseitsfalle aufhob.  Wenig später schied Marquinhos verletzt aus. Wodurch die Paris-Abwehr noch mehr Lücken hatte. Das nützte Bayern per Kopf zum Ausgleich. Vor der Pause Choupo Moting, nach der Pause Thomas Müller. Mitten in Bayerns Dauerangriffe traf wieder Mbappe aus einem Konter in Weltklassemanier. Nach einem Pass von Neymar tanzte er Jerome Boateng aus, traf zwischen Boatengs Beinen ins kurze Eck. Diesmal ließ er Neuer keine Chance.

Danach kam Bayern in den letzten 26 Minuten noch zu einigen Chancen auf den Ausgleich. Bei einem Schuss von Alaba, der nach Goretzkas Verletzung im zentralen Mittelfeld spielte, fehlten nur Zentimeter. Neymar bereite alle drei Paris-Tore vor, Mbappe erzielte zwei. Bayern zerbrach außer an der schlechten Chancenverwertung an dem Weltklasseduo: „Uns fehlte der Killerinstinkt, der uns sonst oft auszeichnete“, klagte Müller. Flick fand die Leistung wirklich beeindruckend, das Ergebnis nicht: „Es gibt Tage, an dem alles so läuft!“ Die Bayern redeten sich für das Rückspiel in Paris Mut zu. Aber sie sind bisher noch nie aufgestiegen, wenn sie in der k.o.-Phase das Hinspiel verloren. Außer Paris St. Germain konnte auch der Ex-Trainer der Franzosen jubeln: Thomas Tuchel gewann mit Chelsea in Sevilla das erste Spiel gegen den FC Porto durch Tore der englischen Teamspieler Mason Mount und Ben Chilwell 2:0 (1:0). Das sieht sehr nach Semifinale aus. Tuchel war der einzige der vier deutschen Trainer im Viertelfinale, der gewann. Was er Flick voraus hat: Die bessere Ersatzbank. Dort saßen in Sevilla die französischen Weltmeister N´Golo Kante und Olivier Giroud, der brasilianische Routinier Thiago Silva, der amerikanische Flügelflitzer Christian Pulisic.

Foto: UEFA.

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