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Nach Brasilien erspart sich Schöpf China

Wuchtig, dynamisch, lauffreudig, angriffslustig, zielstrebig. Dafür wurde Alessandro Schöpf bei Österreichs zwei Siegen über Russland in seiner Tiroler Heimat und gegen Weltmeister Deutschland in Klagenfurt viel gelobt. Kein Wunder, erzielte der Schalke.Mittelfeldspieler doch in beiden Partien das Siegestor. Wenn ihm das auch am Sonntag im ausverkauften Happel-Stadion  gegen Brasilien gelingt wurde das die Krönung der Schöpf-Festspiele quer durch Österreich. An ihn hat Teamchef Franco Foda sicher nicht gedacht, als er höchstens zwei Umstellungen gegenüber dem Sieg in Klagenfurt ankündigte. Österreich ist zwar bei den tipp 3 Quoten (siehe unten) gegen den WM-Favoriten Nummer eins klarer Aussenseiter, aber die Spieler trauen sich alles zu. Das spürt man seit der Zusammenkunft im Avita-Hotel in Bad Tatzmannsdorf am Mittwoch. Einen Tag vor dem ausverkauften Prestigeduell kommen die Deutschland-Bezwinger  Samstag  nach Wien. zum Abschlusstraining.

Drei Siegestore hintereinander gelangen Schöpf bisher weder im Team noch bei Bayerns Amateuren, für Nürnberg oder Schalke. Wahrscheinlich  lässt ihn Foda wie gegen Deutschland über rechts spielen, um den Offensivdrang von Brasiliens Offensivverteidiger, Real Madrids dreifachen Champions League-Sieger Marcelo zu bremsen. Schöpf ist das ohne weiteres zuzutrauen. Nach Brasilien sparen sich er und Guido Burgstaller (Bild oben mit Stefan Kutsenits, dem Kultchauffeur des Teambusses) zu ihrem Glück die Schake-Tournee nach China Anfang Juli, dürfen noch Urlaub machen. Das legte Schalkes Trainer Domenico Tedesco schon vor ihren drei Länderspielen fest. Burgstaller, der dieser Tage ankündigte, seine Karriere auf Schalke beenden zu wollen, nicht in Österreich, hofft Sonntag von Foda seine Chance zu bekommen: „Es wäre schön, wenn ich mich mit einem Weltklasse-Verteidiger wie Thiago Silva messen könnte. Man nimmt aus diesen Duellen so viel mit.“ Die er nachher genau studiert, um das Zweikampfverhalten zu analysieren.

Marko Arnautovic geht in das Duell gegen Thiago Silva mit einem Handikap: Mit einem angebrochen Mittelhandknochen, erlitten Donnerstag im Training. Aber zu pausieren, ist für Arnautovic keine Option: „Nichts ist verschoben, ich muss ja gegen Brasilien nicht mit den Händen, sondern mit den Füßen spielen.“ Möglicherweise mit Tapeverband statt Spaltgips. Und vielleicht will er auch unbedingt Walter Schachner eine Antwort geben, der bei den Weltmeisterschaften 1978 und 1982 im Einsatz war und  dabei  gegen Spaien Chile und Algerien drei Tore erzielte. Schachner hatte Montag bei Servus-TV den Sager den Arnautovic, dass man nicht mehr über Cordoba reden brauche, sondern nur noch über Klagenfurt, mit der Feststellung gekontert: „Arnautovic kennt doch eine WM nur vom Fernsehen.“

Foto: © Stefan Kutsenits.

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