Fußball

Nach Hintereggers Ausfall drehte Gregoritsch auf

Keine Chance für Kevin Stöger und Fortuna Düsseldorf auf eine zweite Überraschung  gegen Bayern München mit einem guten David Alaba, sondern eine 1:4 (0:2)-Heimpleite. Mit einem großen Aufreger nach 53 Minuten: Bayerns Kapitän Manuel Neuer wollte den Ball weiter spielen, rutschte mit dem linken Fuß etwas weg, schied aus. Verließ eine Stunde nach Schlusspfiff auf Krücken das Stadion. Es ist nicht der linke Mittelfuß, der letzte Saison gebrochen war, sondern die Wade. Man befürchten eine Muskelbündelriss, womit die Saison für den Klassekeeper beendet wäre. Das trübte bei Trainer Niko Kovac die Freude über die souverän verteidigte Tabellenführung.

Am Abend ließ in Frankfurt das Ausscheiden von Martin Hinteregger das Spiel gegen Augsburg kippen, führte zur ersten Niederlager von Adi Hütters Eintracht in der Rückrunde. Das 1:3 (1:2) gegen Augsburg bedeutete einen Rückschlag im Kampf um den Champions League-Platz. Frankfurt liegt nur noch einen Punkt vor Mönchengladbach. Möglicherweise, weil Hinteregger nach 25 Minuten bei Eintrachts 1:0-Führung sich plötzlich auf den Rasen setzte und ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub wegen einer Muskelverletzung im rechten Oberschenkel nicht mehr weiter konnte. Für den von den Fans beim Ausscheiden gefeierten Kärntner kam der 19jährige Franzose Evan N´Dicka, dessen Elferfoul samt roter Karte drei Tage zuvor das 2:4 im Viertelfinale der Europa League bei Benfica Lissabon eingeleitet hatte. Ohne Hinteregger begann bei Augsburg zum Trainerdebüt des Schweizer Martin Schmidt die Zeit von Michael Gregoritsch. Der Steirer drehte auf, leitete mit einem sehenswerten Pass den Ausgleich von Marco Richter vor, der noch vor der Pause mit seinem zweiten Saisontor für die Führung sorgte. Nach der völlig überzogenen gelb-roten Karte für den Schweizer Teamspieler Gelson Fernandes in der zweiten Minute der zweiten Hälfte konnte Eintracht den Rückstand  nicht mehr aufholen. Gregoritsch, der eine defensivere Mittelfeldrolle als bisher bekam, besorgte sechs Minuten vor Schuss die endgültige Entscheidung. Der Sieg befreite Augsburg von den größten Sorgen im Kampf gegen den Abstieg. Gregoritsch hält nun bei fünf Toren und drei Assists, war der einzige Österreicher, der bei den Siegern spielte: Schmidt stellte auf Viererkette um, daher war für Kevin Danso im Abwehrzentrum kein Platz.

Prolongiert wurde die Talfahrt von Valentino Lazaro mit Hertha BSC Berlin. Das 0:2 (0:1) bei Hoffenheim und Florian Grillitsch bedeutete die fünfte Niederlage in Serie. Lazaro, der eine Woche zuvor die Einstellung einiger Mitspieler öffentlich in Zweifel gezogen hatte, wurde nach 65 Minuten ausgetauscht. Herthas ungarischer Trainer Pal Dardai steht kapp vor dem Ende. Positiv auf sich aufmerksam machte Lukas Hinterseer in der zweiten Liga: Er machte mit seinen Saisontoren 17, 18 und 19 den 3:2-Heimsieg von Bochum gegen Fürth möglich. Der Tiroler traf zweimal mit links, in der 91. Minute mit rechts. Beste Werbung in eigener Sache, auch bei Österreichs Teamchef Franco Foda. Vielleicht hatte Herbert Grönemeyer Hinterseer so richtig in Stimmung gebracht, als er vor Anpfiff seinen Hit „Bochum“ live im Stadion sang.

 

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