Fußball

Nach nur einem Training soll Kalajdzic Stuttgarts schwarze Serie stoppen! Heraf am Ende

Letzten Freitag setzte sich Sasa Kalajdzic, durch einen Bluterguss in der Wade zum Pausieren verurteilt, in Stuttgart ins Auto, fuhr 400 Kilometer nach Fuschl, um sich am Wochenende bei Sportwissenschaftler Franz Leberbauer und der Sporttherapeutin Sabine Schäffer (Bild oben) für die nächsten Wochen, inklusive Kampf um das WM-Ticket mit Österreichs Team, richtig „einstellen“ zu lassen. Montag versuchte er wieder beim VfB Stuttgart ins Mannschaftstraining einzusteigen, was sich aber erst Freitag ausging, da sich der Bluterguss zu langsam auflöste.  Trotzdem soll er Samstag im ersten von zwölf Endspielen der Schwaben im Kampf um den Klassenerhalt gegen Bayern-Bezwinger Bochum ran. Wahrscheinlich sogar in der Startelf. Um die schwarze Serie zu stoppen.

Stuttgart ist ein gute Beispiel für den Spruch, dass die zweite Saison nach dem Aufstieg schwerer ist als die erste. Letzte Saison keine Spur von Abstiegsgefahr, am Ende sogar auf Platz neun. Auch dank der Kalajdzic-Tore. Derzeit fehlen als Vorletzter je vier Punkte auf den Relegationsplatz (Augsburg) und das rettende Ufer (Arminia Bielefeld). Das Verhängnis begann im August mit der Schulteroperation von Kalajdzic, auch nach seinem Comeback in diesem Jahr ging es nicht wirklich aufwärts. Stuttgart feierte den letzten Sieg am 11. Dezember (2:0 in Wolfsburg), seit damals gab es ein Unentschieden, aber sechs Niederlagen. Zuletzt vier hintereinander. Bei drei spielte Kalajdzic, ebenso beim Unentschieden gegen Schlusslicht Fürth. Ein Tor steht in dieser Saison auf seinem Konto. Aber  Trainer Pellegrino Matarazzo, der nicht zur Diskussion steht, verbindet die Hoffnung auf bessere Zeiten mit dem Wiener. Matarazzo gab für den Rest der Saison die Devise „Willenskraft schlägt Talent“ aus. Kalajdzic stet für beides.

Kalajdzic bräuchte ein Erfolgserlebnis, wie es Freitag Abend Landsmann  Martin Fraisl im Schalke-Tor hatte. Kein Tor kassiert, mit dem 2:0-Heimsieg gegen Paderborn bleibt er in der zweiten Liga im Aufstiegsrennen gegen seine Landsleute Guido Burgstaller bei Tabellenführer St. Pauli, der Sonntag in Hannover gastiert sowie Romano Schmid und Marco Friedl bei Werder Bremen, auf die Samstag ein Pflichtsieg gegen Schlusslicht Ingolstadt wartet. Fraisls Landsmann Reinhold Ranftl gehörte bei Schalke zum zweiten Mal hintereinander nicht zum Kader. Auch an Frasil soll es inzwischen erste Zweifel geben, ob er bei einem Aufstieg gut genug wäre, um auch in der Bundesliga die Nummer  eins zu sein.

Einen schwarzen Freitag gab es in München für das österreichische Trainerduo von Türkgücü. An dem Andreas Heraf und Goran Djuricin aber schuldlos sind. Zwei Tage nach dem ersten Sieg seit Oktober, im sechsten Spiel unter ihnen nach zwei Unentschieden und drei Niederlagen, dem überraschenden 2:1 im München-Derby gegen 1860 vor 8350 Zuschauern im Olympiastadion (ein bessere Besuch als bei allen Bundesliagspielen in Österreich am letzten Wochenende) kam das Hammerurteil: Wegen des eingeleiteten Insolvenzfahrens und der Liquiditätslücke von zwei Millionen Euro elf Punkte Abzug. Damit fiel Türkgücü von Rang 16, der den Klassenerhalt bedeutete hätte, auf den letzten Platz zurück. Hat zwölf Runden vor Schluss zwölf Punkte Rückstand auf MSV Duisburg, der 16. ist. Theoretisch kann die Rettung noch gelingen, praktisch nicht. Unter diesen Umständen macht Aufhören für Heraf wahrscheinlich sportlich mehr Sinn als weitermachen.

Foto: MFL.

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