Fußball

Nach Pfeifkonzert in Madrid ein Neustart für Bale gegen Österreich

Mit den 101 Millionen Euro, die Real Madrid  vor vier Jahren an Tottenham bezahlte, um Gareth Bale zu bekommen, steht der 28jährgie Waliser auch in der verrücktesten Transferzeit aller Zeiten noch auf Platz vier der  teuersten Einkäufe nach Neymar, (222 Millionen Euro), Barcelonas Neueinkauf von Borussia Dortmund, Ousmane Dembele (147) und Paul  Pogba (105). Aber seit der letzten mit von Verletzungen geprägten Seuchensaison mit Verletzungen am laufenden Band, zuletzt am Sprungglenk, kommt der 28jährige Linksfuss, der bei Real Madrid bis 2022 unter Vertrag steht,  nicht richtig in Fahrt.  Er wollte die beste Saison seiner Karriere spielen, aber vorerst läuft es nicht: Pfeifkonzert von 65.000 Real Madrid-Fans gegen den Offensiv-Turbo letzten Sonntag im Bernabeu-Stadion beim 2:2 gegen Valencia, weil ihm so wenig gelang. Trainer Zinedine Zidane blieb nichts anderes übrig, als ihn nach 74 Minuten gegen Lucas Vazquez auszutauschen, als Valencia in Führung lag.

Samstag soll ein  Neustart von Bale in der Heimat folgen. Gegen Österreich in Cardiff im Kampf um das WM-Ticket für 2018. Wales braucht  wie Österreich bei je vier Punkten Rückstand auf Serbien und Irland dringend einen Sieg. Beim 2:2 letzten Oktober in Wien zeigte Bale, auch mit Outeinwürfen Tore vorbereiten zu können. Samstag soll er im Stadium von Cardiff City, das 33.000 Zuschauer fasst, den Weg zum notwendigen drei Punkten ebnen. Der Sensations- Semifinalist der EURO 2016, der erst am Titelgewinner Portugal scheiterte, hat danach nur eine von sieben Partien gewonnen,  sechs Unentschieden erzielt. Zu wenig. Daher steigt das Match nicht im größeren Millenium-Stadion, das 74.500 Zuschauern Platz bieten würde.  Dort, wo  Österreich in der Teamchefära von Hans Krankl 2005 in der WM-Qalifikation für Deutschland 2:0 vor 48.000 Zuschauern gewinnen konnte. Durch Tore von Ivo Vastic und Martin Stranzl in den letzten zehn Minuten. Dieses Ergebnis am Samstag und es gäbe in der Alpenrepublik sofort erste Anzeichen von einer aufkeimenden Euphorie.

Im Millenium-Stadion hatte Bale drei Monate zuvor den Pokal der Champions League nach dem 4:1 im Nachspiel gegen Juventus Turin  in die Höhe gehalten. Zum zweiten Mal hintereinander. Er schuftete im Frühjahr in der Reha mitunter zwölf Stunden am Tag, um als Lokalmatador im Endspiel dabei zu sein. Auf der Bank zu sitzen, empfand er damals wie eine Belohnung von Zidane. Die Minuten, die er im Nachspiel zum Zug kam, waren noch die größere. Und dann den Pokal vor den Augen der Familie und Freunde in die Höhe zu halten, das wird er nie vergessen.

Jetzt fühlt er sich  eigentlich hundertprozentig fit, soll es gegen Österreich im kleiner  Stadion von Cardiff City auch Jubelszenen geben. Für Guido Burgstaller wird das die bittere Erinnerung an den Tiefpunkt  in seiner Karriere: 2014 holte ihn der damalige Absteiger aus der Premier League für fast 800.000 Euro von Rapid. Der Trainer: Gunnar Ole Solskjaer, der norwegische Siegestorschütze für Manchester United in der Nachspielzeit, der 93. Minute  zum 2:1 im Champions Lague-Finale 1999 gegen Bayern im Camp Nou von Barcelona. Als der Norweger gefeuert wurde, gab´s für Burgstaller bei Nachfolger Russell Slade kommentarlos keine Verwendung mehr. Mit seinem Tiroler Berater Mario Weger gelang Burgstaller im Winter die „Flucht“ nach Deutschland in die zweite Liga zum 1. FC Nürnberg, der Start in sein Karrierehoch. Das erste Tor für Österreich wäre der perfekte Schlusstsrich für den Kärntner, seit Jänner Schalkes „Burgknaller“, unter das bittere Kapitel Cardiff.

Wales-Teamchf Chris Coleman hat zwölf Spieler aus der Premier League dabei. Darunter die Tohtüer Wayne Hennessey von Crystal Palace, in den ersten drei Runden ohne Sieg und Tor. Oder Liverpools dritten Keeper Danny Ward, letzte Saison bei Huddersfield einer, der den Aufstieg möglich machte. Oder die Abwehrriesen James Collins von West Ham und Kapitän Ashley Williams von Everton. Beim zweiten klingenden Namen der Waliser, Mittelfeldstar Aaron Ramsey, läuft es mit Arsenal derzeit  nicht gut. Im Hoch hingegen Stürmer Sam Vokes mit Burnley, zweifacher Torschütze bei der 3:2-Sensation zum Auftakt gegen Meister Chelsea an der Stamford Bridge. Der Waliser Neuling, Chelsea-Verteidiger Ethan Ampedu, ist erst 16 Jahre jung. Drei Jahre jünger als Kollers Neuling Max Wöber. Beide werden auf der Bank beginnen.

 

Foto: Instagram.

Meist gelesen

Nach oben