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Nach wichtigem Debakel Hoffnung auf NHL-Hilfe durch Michael Raffl

Wenn sich Österreichs Eishockeyteam bei der Weltmeisterschaft so präsentiert wie 16 Tage vor dem Auftaktspiel gegen die Schweiz beim 0:5 (0:1, 0:1, 0:3) im Test  gegen Kasachstan in Wien, dann verkommt es in Kopenhagen zur Schießbudenfigur, wird die Hoffnung auf Klassenerhalt eine Illusion bleiben. Das weiß auch Teamchef Roger Bader, der trotz Debakel dennoch von einem wichtigen Spiel sprach: „Weil alle bemerkt haben, wie schnell man auf diesem Niveau Entscheidungen treffen muss, dass sie sich auf keinen Fall so viele Scheibenverluste erlauben dürfen.“

Dabei gab es in Baders Team am Mittwoch durchaus Linien, die man sich auch so bei der Weltmeisterschaft vorstellen konnte. Etwa der Angriff mit Brian Lebler, Kapitän Thomas Hundertpfund und Fabio Hofer. Oder der mit den Schweden-Legionären Konstantin Komarek, Lukas Haudum sowie Manuel Ganahl. Aber nichts passte zusammen. 26 Schüsse, kein Treffer. Sie hätten bis Mitternacht spielen können und es wäre kein Tor gefallen. Bessere Verteidiger, bessere Center braucht das österreichische Eishockeyland für die WM-Mission Klassenerhalt. Und bessere Torhüterleistungen. An einem guten Tag hätte David Kickert drei der fünf Tore nicht bekommen.  Bei Kasachstan war der eingebürgerte 34jährige schwedische Keeper Henrik Karlsson, der 26 Spiele in der NHL für die Calgary Flames absolviert hat, der beste Spieler.

Gegen Kasachstan hatte Österreich auch letztes Jahr bei der Aufstiegs-WM in Kiew verloren. Die Kasachen änderten nach dem verpassten Ziel ihre Einbürgerungspolitik. Keine Kanadier mehr, sondern Rückhalt Karlsson und vier Russen. So nehmen sie ab Sonntag in Ungarn einen neuen Anlauf in Richtung Aufstieg. Die Österreicher hingegen haben noch zwei Wochen Zeit, so matchfit zu werden wie die Kasachen. Denn Bader nahm auf den Test keine Rücksicht, zog sein hartes Training durch. Trotz aller Erklärungen forcierte das Debakel, so wichtig es auch sein gewesen mag, die Personaldebatten, die auch mit dem 2:1 (2:1, 0:0, 0:0) gegen Slowenien 24 Stunden später und einer merkbaren Steigerung beim letzten WM-Test in Österreich nicht endeten: Wer kommt noch dazu, wer kann noch helfen? Lugano-Verteidiger Stefan Ulmer sowieso. Von Red Bull Salzburg könnten Tormann Bernhard Starkbaum, die Verteidiger Dominique Heinrich und Layne Viveiros, die Stürmer Alexander Cijan, Raphael Herburger, Alexander Rauchenwald und Thomas Raffl, sofern es ein lädiertes Knie zulässt, Flügel verleihen. Bei Patrick Obrist, der in der Schweiz bei  Kloten gemeinsam mit Baders Sohn gegen den Abstieg kämpft, sieht Bader die nötig Power für die A-WM. Bei Vienna Capitals-Flügel Peter Schneider könnte es nach überstandener Gehirnerschütterung klappen.

Aber es könnt auch fast wider Erwarten  Hilfe aus der NHL kommen. In Person von Michael Raffl (Bild oben), der mit den Philadelphia Flyers nach dem 0:5-Heimdebakel gegen Stanley Cup-Titelverteidiger Pittsburgh gesamt 1:3 zurückliegt. Die Serie könnte für ihn in der Nacht auf Samstag in Pittsburgh zu Ende gehen. Dann wäre er frei für Kopenhagen. Auch für Michael Grabner und die New Jersey Devils dürfte es nach dem fünften Spiel in Tampa mit der vierten Niederlage vorbei sein. Aber der Villacher kam anders als sein Freund Raffl bei den letzten zwei nicht zum Einsatz, sass nur auf der Tribüne. Aber da er für nächste Saison noch keinen Vertrag hat, kann die WM für ihn kein Thema sein. Anders als bei Raffl, dessen Vertrag in Philadelphia weiter läuft: „Wir stehen in Kontakt, es sieht nicht schlecht aus“, verriet Verbandspräsident Gernot Mittendorfer. Die Versicherungsprämie für Jungvater  Raffl, der gerne an der WM spielen will,  zu finanzieren, bedeutet anders als in Thomas Vaneks NHL-Anfangszeiten kein Problem.

Im NHL-Play-off haben zwei Klubs aus dem Westen bereits den Aufstieg jeweils mit einem „Sweep“ ohne Niederlage geschafft: Der Sensationsneuling aus Las Vegas, die Vegas Knights, mit 4:0-Siegen gegen die Los Angeles Kings. Sowie die San Jose Sharks mit 4:0 gegen die Anaheim Mighty Ducks.

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