Fußball

Neue Einnahmen: Austria entdeckt die LKW-Fahrer

Bis Freitag, 24 Uhr, muss die Austria bei der Bundesliga neue Unterlagen einreichen, um vom Protestkomitee wie in den letzten zwei Jahren erneut die Lizenz für nächste Saison zu bekommen. Diesmal vielleicht sogar anders als 2022 ohne Punkteabzug und Geldstrafe. Es gibt um die Besicherung einiger Millionen, für die sowohl die Freunde der Austria um den ehemaligen Vizepräsidenten Raimund Harreither und die Investoren um Sportvorstand Jürgen Werner sorgten. Die sind auf einer Linie. Schließlich war es Harreither, der Werner zur Austria brachte.

Bemerkenswert war es doch, wie die Austria seit der Verweigerung der Lizenz in erster Instanz am vergangenen Freitag in die Öffentlichkeit geht. Zunächst scharfe Töne von AG-Vorstand Gerhard Krisch in Richtung Bundesliga, die nicht wenige mit violetter Schlagseite, wie der letzte violette Meistertrainer, Peter Stöger, als Reaktion eines trotzigen Kinds bezeichneten. Dann vernünftigere Worte von Werner. Auf die folgte die Aussendung von einer Rekordanzahl an Mitgliedern, von 6000, und einem Zuschauerschnitt von 11.244 in dieser Saison. Ein höhere als 2012/13, als Austria zum letzten Mal den Meistertitel gewann.  Die Verdopplung der Mitgliederzahl innerhalb der letzten 13 Monate heftet sich Krisch an seine Fahnen. Er steht nicht erst seit der Lizenzverweigerung auch intern in der Kritik.

Zum Abschluss folgte Donnerstag Neuland. Nicht nur für die Austria. So etwas hat es in der Bundesliga österreichweit noch nie gegeben. Sonntag beim Heimspiel gegen Austria Klagenfurt sind nicht wie gewohnt Kinder die Einlauf-Escorte, sondern erstmals LKW-Fahrer. Wie das? Damit soll eine größere Wertschätzung der wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe der Trucker sowie eine Bewerbung des Berufs erreicht werden. Klingt sehr gut, aber die Wahrheit sieht höchstwahrscheinlich anders aus:  Die Austria lukriert damit Einnahmen. Die Aktion bringt Geld, das Austria nötig hat. Durch die Unternehmen, die diese ungewöhnliche Aktion tragen. Das sind die Fachgruppe der Wiener Transporteure, die Initiative „LKW-Friends on the road“, der Fahrzeughersteller MAN und das Wiener Unternehmen Herzer. Wie sehr dies alles das Protestkomitee beeindrucken wird?

In der Qualifikationsrunde gibt es Freitag zum Auftakt das Duell zwischen Wolfsberg und Hartberg. Anfang März gewannen die Steirer mit Heimvorteil 2:1. Das bedeutete bei den Kärntnern den Trainerwechsel von Robin Dutt zum Manfred Schmid. In seiner kurzen Ära feierten die Kärntner in den ersten drei Runden der Qualifikationsrunde zwei Siege, so viele wie in 12 Spielen zuvor. Das Ziel von Hartberg: Erstmals in der Saison in drei Partien hintereinander ungeschlagen bleiben.

 

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