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Neue Maßstäbe für die Vienna Capitals: Eine internationale Marke

Zwei österreichische Klubs gehen in die am 20. September beginnende ICE-League mit einem neuen Präsidenten: Die Grazer 99ers mit Herbert Jerich, der mindestens fünf Jahre lang den Klub führen will und zum Einstand dem aus Villach geholten Sportchef Philipp Pinter ein hohes Transferbudget zur Verfügung stellte. Der nützte dies, engagierte unter anderem mit Lukas Haudum, Markus Ganahl, Kilian Zündel und Paul Huber österreichische Spitzenspieler. Zwei (Nico Brunner, Lukas Kainz) lotste er auch von den Vienna Capitals nach Graz.  Dass alle lukrativere Verträge bekamen als bei ihren ehemaligen Klubs, versteht sich von selbst.

Die Vienna Capitals gehen mit Martin Reiss, dem Nachfolger von Hans Schmid, andere Wege. Die der 68 jährige, der mit seinem Unternehmen Allsport Promotion seit Jahrzehnten im Sportmarketing tätig ist, Montag in nobler Fünfsterne-Atmosphäre, dem Hotel Ritz Carlton an der Ringstraße präsentierte. Durchaus bemerkenswert und interessant, die Capitals als internationale Marke positionieren, so neue Maßstäbe setzen zu wollen. Das geht zwar nicht von heute auf morgen, aber die Ansätze klingen interessant. Etwa gemeinsam mit der internationalen Pho3nix Foundation Kindern den Zugang zum Eishockey zu erleichtern, auch in finanzieller Hinsicht. Zunächst in der Ostregion, nach drei Jahren in ganz Österreich. Die Partnerschaft mit dem Unternehmen Soccercoin soll die Kagraner Steffl Arena ins Metaverse bringen, in eine virtuelle Arena verwandeln. Das in der Schweiz beheimatete und auf Neurowissensaft spezialisierte Unternehmen Mind Maze zählt ebenso zu den Partnern wie der Technologiereise acer, der deutsche Weltkonzern DHL und der Schweizer Uhrenhersteller Norqain, der mit der NHL kooperiert. Bald wird es eine Caps-Special Edition geben. Und vom renommierten französischen Unternehmen Delsey Reisekoffer im Capitals-Design. Die Wien Energie baut die Partnerschaft mit den Capitals aus, wird künftig für jeden Heimsieg einen Baum pflanzen. Die neuen Capitals-Dressen wurden in luftiger Höhe, neben einem Waggon des Riesenrads präsentiert. Auch eine Neuigkeit.

Vor zwei Monaten ließ Reiss mit scharfer Kritik an der Vermarktung der Liga aufhorchen. Inzwischen gab es zwei Gespräche, der Termin für ein dritte steht fest: „Wir sind auf dem richtigen Weg“ glaubt Reiss. Nicht dabei war am Montag der neue sportliche Leiter Christian Dolezal. Der hat nächste Woche, zwei Tage vor der ersten Runde gegen die Grazer 99ers, einen eigenen Termin. Nicht in einem Fünfsternehotel, sondern in der Eishalle, in der es einen dritten VIP-Club geben wird. Kein Zweifel, in dem Startduell sind die Großeinkäufer aus Graz Favorit. obwohl die Capitals ihr Mannschaftsbudget um 15 Prozent erhöht haben, der Präsident vom Teamgeist im Trainingslager  Zell/See beeindruckt war, alle vom 1,98 Meter großen amerikanischen Góalie Tyler Parks schwärmen. Aber das Finale ist diese Saison kein Thema, erst ein mittelfristiges Ziel.

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