Eishockey

Neue Runde beim Krach um Eishockeyverband: Es wird heftig!

Dienstag konstituierte sich in der Wiener Geschäftsstelle des Eishockeyverbands neben der Erste Bank Arena das neue Präsidium um den Villacher Präsidenten Claus Hartmann (Bild oben). Danach gab´s die Aussendung, dass Roger Bader bis zur Qualifikation für Olympia im nächsten Sommer Teamchef bleibt. Und auch Sportchef. Das wurde allerdings bereits am 29.Mai von Ex-Präsident Gernot Mittendorfer und Geschäftsführer Christian Hartl fixiert. Ein Blick in den Vertrag des Schweizers ließ  der neuen Führungsgarnitur keine andere Alternative. Hartmann und Vizepräsident Nicolas Stockhammer sind Juristen. Baders Kompetenzen blieben mit einer Ausnahme bestehen. Die Ausnahme sind die Damen. Für die ist künftig wieder Martin Kogler zuständig. Hartmanns Dank an den gebürtigen Vorarlberger für kräftigste Wahlhilfe. Auch mit den Stimmen der Linzer Black Wings.

Wer glaubt, dass nach den Turbulenzen um Hartmanns knappen Sieg in der Kampfabstimmung gegen Mittendorfer Ende Juni Ruhe in die Eishockeyszene einkehren wird, der irrt gewaltig. Ganz im Gegenteil. Der Krach wird immer turbulenter und heftiger. Es läuft noch der Einspruch von Oberösterreichs Verband gegen Hartmanns Liste, der bereits vor der Wahl eingebracht wurde. Jetzt tobt der Streit, ob dafür das Schiedsgericht des ehemaligen Präsidiums, das noch im Amt war, als der Einspruch deponiert wurde, zuständig ist oder das neue von Hartmann eingesetzte, was eigentlich nicht sein kann. Denn das würde dann über sein eigenes Schicksal entscheiden, was juristisch nicht haltbar sein wird. Zum „alten“ Schiedsgericht gehören ein ehemaliger Richter und zwei Rechtsanwälte. Im Protokoll der Villacher Hauptversammlung fehlt auch der Satz von Hartmann, dass er die Wahl annimmt.

Selbst  in Kärntnen dürfte er einige Gegner haben. Denn plötzlich kommen auch Hinweise, wonach beim Geschäftsmann Hartmann nicht alles ohne Nebengeräusche verlief. Etwa in Form eines Finanzstrafverfahrens vor dem Landesgericht Klagenfurt. Und einige bezeichnen das, was er als Boss der Tennissektion des Villacher SV hinterließ, als verbrannte Erde. Fakt ist jedenfalls, dass Oberösterreichs Verband beim Kampf um die Anfechtung der Wahl des neuen Präsidiums Mitstreiter erhielt. Durch den Landesverband von Vorarlberg, durch sechs Klubs (Bregenzerwald, Dornbirn, Lustenau, Feldkirch, Kitzbühel, Zeltweg). Das größte Feindbild von Hartmann & Co ist  wohl Hartl. Auf dessen internationales Netzwerk zu verzichten, wäre keine gute Idee.

Dagegen sind die Neuigkeiten aus der ICE-Liga eigentlich „harmlos“. Noch keine Konsequenzen aus nach der 2:1-Entscheidung des Schiedsgerichts, wonach die Wahl von Graz-Boss Jochen Pildner-Steinburg zum Ligapräsidenten im Jänner eigentlich rechtens war. Die Gegenstimme kam von Villachs Vertreter Gerald Rauchenwald. Es gibt Prognosen, dass die Liga Ende August nicht mehr aus elf Klubs bestehen wird, sondern nur noch aus zehn, weil einer die Insolvenz anmelden muss. Die Vienna Capitals sollen wegen der Corona-Ungewissheit die Vienna Capitals Silver und die Silver Capitals U20 praktisch aufgelöst haben. Somit wäre zwischen U 18 und Kampfmannscaft sozusagen ei „Loch“. Die einzige offizielle Verlautbarung der letzten Tage: Der KAC verlängerte den Vertrag mit Trainer Petri Matikainen gleich um zwei Jahre. Weil der Finne das Okay zu einer Gehaltsreduzierung gab. Womit auch die Kosten bei einer vorzeitigen Trennung „im Rahmen“ bleiben würden. Matikainen wünscht sich als neuen Assistenten einen Wiener: Patrick Harand, der seine Spielerkarriere in Klagenfurt beendet hat.

Foto: Twitter.

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