Fußball

Neuer Trainer für Wimmer, Transfers um 167 Millionen: England spielt verrückt! Wieder China-Aufregung bei Stöger

Leicester konnte sich in der dritten Runde des englischen FA-Cups beim Drittligisten  Fleetwood nicht mit Ruhm bekleckern. Aleksandar Dragovic machte zwar hinten dicht, aber vorne ging ohne Torjäger Jamie Vardy und Riyad Mahrez sowie den Flanken von Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs gar nichts. Nur 0:0 und Wiederholungsspiel mit Heimvorteil. So wie West Ham nach dem 0:0 bei Shrewsbury ohne Marko Arnautovic, den Trainer David Moyes seit der Wahl zum „Man of the match“ nach dem 2:1 gegen West Bromwich wegen einer Prellung zweimal nicht in den Kader nahm. Schlimmer erging es Kevin Wimmer mit Stoke: 1:2 beim Viertligisten Coventry, das blamable Ausscheiden als Ende für den walisischen Langzeittrainer Mark Hughes nach viereinhalb Jahren. Denn Stoke gewann nur zwei der letzten 13 Partien, steht in der Premier League auf einem Abstiegsplatz. Aber der Trainerwechsel verkam auf der Insel fast zu einer Randnotiz. Der Transferwahnsinn dominiert alles. Allein Freitag und Samstag wechselten 167 Millionen Euro die Besitzer.

Everton verkaufte Freitag seinen Teamspieler Ross Barkley um 17 Millionen Euro an Meister Chelsea, holte selbst den türkischen Teamstürmer  Cenk Tosun von Besiktas Istanbul um 30 Millionen. So viel kassierte der türkische Meister für einen seiner Spieler zuvor nie. Jürgen Klopps FC  Liverpool verlor einen Tag nach dem 2:1 im Stadtderby gegen Everton im Cup mit dem ersten Siegestor des 84,5 Millionen-Verteidigers Virgil van Dijk unter Mithilfe von Keeper Jordan Pickford am Samstag seinen brasilianischen Offensivspieler Philippe Coutinho an Spaniens Tabellenführer FC Barcelona. Der Preis ist exorbitant hoch: 120 Millionen Euro. Mit Bonuszahlungen können es noch 30 mehr werden. Im Sommer lehnte Liverpool das Barcelona-Offert noch ab, aber Coutinho ließ mit seinen Wechselwünschen nicht locker. Damit ist der 25jährige der zweitteuerste Transfer der Fußballwelt nach seinem Landsmann Neymar, für den Barcelona im Sommer von Paris St. Germain  222 Millionen kassierte. Das Geld hat Barcelona mit zwei Transfers verpulvert: Im Sommer 105 Millionen für Dortmunds Franzosen Ousmane Dembele, jetzt 120 Millionen für Coutinho. Er soll 15 davon aus eigener Tasche beigesteuert haben. Wo führt das alles hin? Sonntag sickerte durch, dass Klopp 55 der Coutinho-Millionen bereits verplant hat. Für Leicesters algerischen Spielmacher Mahrez. Wenn´s stimmt, würden Liverpools Winterkäufe van Dijk und Mahrez zusammen 139,5 Millionen kosten. Aber Sonntag hielt  die sportliche Sensation punkto Aufsehen mit den Transferspekulationen mit: Arsenal scheiterte als Titelverteidiger im FA-Cup bereits in Runde drei. Nottingham schrieb mit dem 4:2 englische Fussballgeschichte: Erstmals seit 1908 eliminierte ein unterklassiges Team den regierenden Cupsieger.

Auch in Deutschland gibt´s eine Transferaufregung. Bei Peter Stöger und Borussia Dortmund. Wieder einmal um Torjäger Pierre Emerick Aubameyang. Diesmal ist China der Grund: Beijing Guoan, der Klub von Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt und Ex-Salzburg-Torjäger Jonathan Soriano, bot 62 Millionen Euro. Kam aber zu kurz, tröstete sich mit Villarreal-Stürmer Cedrin Bakambu, der nur  40 kostete. Denn Tabellenführer Guangzhou Evergrande ist bereit, für Aubameyang 72 Millionen auf den Tisch zu legen. Die Dortmunder Bosse Hans Joachim Watzke und Michel Zorc kommentieren das zurückhaltend, Stöger flunkerte im Trainingslager  Marbella: „Nichts ist fix, sonst würde ich es wissen.“ Der Wiener Trainer ist ja chinesische Aufregungen aus Kölner Zeiten gewohnt. Damals ging es auch um einen Torjäger, um Anthony Modeste, mit dem um 35 Millionen der Erfolg verkauft wurde.

Bei solchen Summen ist es ja fast nur eine Nebensache, dass es sich Österreichs Meister Red Bull Salzburg am Rande leisten konnte, Angebot aus Moskau, von Lok und Spartak, für den israelischen Torjäger Munas Dabbur und Innenverteidiger Duje Caleta-Car abzulehnen. Da soll es gesamt „nur“ um 27 Millionen gegangen sein, 15 für Dabbur, 12 für den Kroaten. Für österreichische Verhältnisse sind das aber Rekorddimensionen.

 

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