Fußball

Neun Punkte weniger als vor einem Jahr: Hütter spricht von ernster Situation

Fünf Umstellungen gegenüber der 2:4-Heimpleite gegen den FC Köln, dazu einen Viererabwehr _ aber auch das stoppte nicht den freien Fall von Adi Hütter mit Eintracht Frankfurt in Richtung der unteren Tabellenregionen. Das verdiente 1:2 (0:2) beim Letzten Paderborn im 56.Pflichtspiel dieses Kalenderjahres bedeutete, dass Frankfurt nach sieben sieglosen Spielen im Vergleich zum Vorjahr, zur ersten Saison mit Hütter, nach der Vorrunde neun Punkte weniger hat. Und mitten im Abstiegskampf angekommen ist. Platz 13, nur sechs Zähler vor Paderborn, vier vor dem Vorletzten Werder Bremen, drei vor Fortuna Düsseldorf, die nach dem 2:1 (1:0)-Last-Minute-Sieg über Union Berlin mit Christopher Trimmel auf dem Relegationsplatz liegt, damit Werder Bremen überholte und in die Abstiegszone schickte. Auf die Europacupplätze, die als Eintrachts Saisonziel galten, fehlen zehn Punkte. Am 2. Jänner fliegt Frankfurt ins Trainingslager nach Florida, die ersten Gegner von Red Bull Salzburgs Gegner in der Europa League sind zum Auftakt der Rückrunde auswärts Hoffenheim und daheim Winterkönig RB Leipzig.

Hütter musste Sonntag auch mit zu vielen Ausfällen leben. Die Stammtorhüter Kevin Trapp und Frederik Rönnow verletzt, die Abwehrstützen Martin Hinteregger und David Abraham gesperrt, Mittelfeldmotor Sebastian Rode und der portugiesische Stürmer Goncalo Paciencia meldeten sich vor dem Spiel ab. Und dann sorgte schon der erste Schuss auf das Frankfurter Tor aus 22 Metern nach neun Minuten für den Rückstand. Felix Wiedwald, der dritte Keeper, sah nicht gut aus. Wie auch bei Paderborns zweitem Tor, das kurz  vor der Pause nach einem Freistoß fiel.  Zur Pause wechselte Hütter mit dem Portugiesen Andre Silva einen zweiten Stürmer ein. Bevor der Holländer Bas Dost noch für ein spannendes Finish sorgte, vergab Paderborn die Chancen auf eine höhere Führung.

Bei der Diskussion „Sky 90“, die auf das letzte Match dieses Jahres folgte, war von kritischen Stimmen in Frankfurts Fanforen zu hören, die sich Hütters Vorgänger Niko Kovac zurückwünschen, der nach der Trennung von Bayern München wieder am Markt wäre. Aber in Frankfurt gibt es keine Trainerdiskussion: „Anfang November hatten wir noch eine gute Ausgangsposition. Es ist viel zusammen gekommen, dass wir die vergeigten“, meinte der besonnene Sportvorstand Fredy Bobic, der die Mannschaft wegen unnötiger roten Karten nicht von Schuld freisprechen wollte: „Mitunter haben wir uns für gute Leistungen nicht mit drei Punkten belohnt.“ Dass die Eintracht im Februar, wenn es gegen Salzburg um den Aufstieg ins Achtelfinale der  Europa League geht, noch in Nähe der Abstiegsränge steht, kann sich derzeit noch keiner vorstellen: „Wir greifen an“, prophezeite Bobic. Auch Hütter dachte ähnlich, sprach aber von einer ernsten Situation: „Es kommen personell einige wichtige Spieler zurück, ich kann die Mannschaft so vorbereiten, dass sie  in der Rückrunde ein anderes Gesicht zeigen wird. Wir sind zwar noch in drei Bewerben dabei, aber im Endeffekt ist die Bundesliga der wichtigste!“  Erst danach kommen die Europa League und Salzburg.

 

Foto: Eintracht Frankfurt.

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