Fußball

Neun Spiele in fünf Wochen: Salzburgs Endkampf um Szoboszlai

Die Teampause ist vorbei, für vier Klubs beginnt wieder der Tanz auf drei Hochzeiten. Und der heißt für Meister Red Bull Salzburg, Rapid, LASK und Wolfsberg neun Spiele in fünf Wochen. Ein ziemlich heftiges Programm. Für Salzburg heißt das vorerst Samstag gegen Sturm Graz um Punkte, dann Mittwoch Champions League in München gegen Bayern, drei Tage später in St. Pölten. Für Rapid Sonntag im Innviertel bei Aufsteiger Ried, Donnerstag in Dublin gegen Dundalk um die Aufstiegschance in der Europa League, Sonntag darauf das Wiener Derby gegen Austria. Für den LASK, der Mittelfeldspieler Lukas Grgic durch einen Muskelbündelriss in der Wade verlor, Samstag in Hartberg um den sechsten Sieg hintereinander, danach zweimal auf der Gugl: Donnerstag gastiert Royal Antwerpen im Linzer Stadion, Sonntag Altach. Bei den Vorarlbergern spielt  Samstag Wolfsberg. Donnerstag empfangen die Kärntner Dinamo Zagreb in der Europa League, Sonntag darauf in der Lavanttal-Arena Ried.

Das wichtigste für Salzburgs Trainer Jesse Marsch nach dem Corona-Chaos vor zwei Wochen: Alle Teamspieler sind gesund von den Länderspieleinsätzen zurück, die meisten mit Erfolgserlebnissen. Speziell Dominik Szoboszlai, der  Donnerstag von Ungarn beim 2:0 gegen die Türkei, was den Aufstieg in die Nations League A brachte, auf Bitten von Salzburgs Sportchef Christoph Freund und Marsch geschont wurde, durch die Qualifikation für die Europameisterschaft. Die auch Mergim Berisha mit dem deutschen Unter 21-Team schaffte. In Afrika gewannen Sekou Koita und Mohamed Camara mit Mali gegen Namibia in Windhoek 2:1, Koita erzielte das Führungstor. Mali führt seine Gruppe in der Qualifikation für den Afrika-Cup an. Ebenso Jerome Onguene mit Kamerun, der beim 2:0 gegen Mosambik in Maputo durchspielte. Schlecht lief bei Enock Mwepu mit Sambia: Letzter nach dem 0:1 in Francistown gegen Botswana.

Salzburg ist darauf eingestellt, dass sozusagen der „Endkampf“ um den 20 jährigen Szoboszlai begonnen hat. Das Tor gegen Island, mit dem er Ungarn zur Europameisterschaft schoss, machte ihn nochmals interessanter. Schon zuvor kündigten einige Klubs an, aktiv zu werden, um ihn bereits im Jänner zu verpflichten. Am lautesten die Bullen aus Leipzig. Allen Spekulationen, die es aktuell gab, auch in Richtung Real Madrid, bremste Matyas Esterhazy, der Manager des Mittelfeldjuwels, im ungarischen Fernsehen ein. Man werde jetzt nicht die Pläne und Visionen für den nächsten Schritt in der Karriere ändern, aber sicher sei, dass Szoboszlai der österreichischen Liga entwachse. Das weiß auch Freund. Dennoch möchte Salzburg die Saison mit ihm beenden. Das war vor einem Jahr auch der Plan mit Erling Haaland, der sich aber nicht realisieren ließ. So wie Haaland hat auch Szoboszlai eine Ausstiegsklausel im Vertrag, der bis 2022 läuft. Wer ihn im Winter haben will, muss angeblich 25 Millionen Euro nach Salzburg überweisen.

Mit der Erfahrung der letzten Jahre kann Salzburg mit der Situation umgehen. Sturm Graz, der erste Gegner im Mammutprogramm, verlor in dieser Saison keines seiner drei Auswärtsspiele, kassierte bisher die wenigsten Tore (nur vier), war die letzte Mannschaft, die in Salzburg keinen Treffer kassierte. Das war allerdings schon am 10. März 2019. Allerdings haben die „Blackies“ bis auf einen Test seit drei Wochen kein Spiel bestritten. Das letzte war das 0:2 gegen den LASK am 1. November. Danach sorgte der Terroranschlag in Wien für die Verschiebung der Cuppartie gegen Wacker Innsbruck sowie Wolfsbergs Corona-Probleme für den Ausfall des Duells gegen die Kärntner. Bei denen fünf Spieler weiterhin in Quarantäne sind. Seit Montag konnte Trainer Ferdinand Feldhofer mit dem Rest trainieren. Bleibt die Frage, wie dies alles verkraftet wurde. Zwei neue positive Covid 19-Fälle hat die Admira, die Sonntag in Innsbruck gegen WSG Swarovski Tirol spielt.

Foto: Red Bull Salzburg.

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