Fußball

Nicht aufzusteigen wäre ein schlimmer Selbstfaller

Als Österreich am 11. Oktober im Windsor Park von Belfast Nordirland 1:0 bezwang, trafen Julian Baumgartlinger & Co auf eine Mannschaft in Hochstimmung. Die drei Tage zuvor im Semifinale des Play-off um das EM-Ticket auswärts Bosnien im Elfmeterschießen ausgeschaltet hatte. Aber ein Monat später sieht es anders aus. Sonntag gastiert ein grenzenlos enttäuschtes Team im Happel-Stadion wie Teamchef Ian Baraclough eingestand. Weil Donnerstag die zweite EM-Teilnahme hintereinander in Belfast vergeben wurde. Ein Patzer von Tormann Bailey Peacock-Farrell, bei Burnley meist Reservist, führte zum 1:2 gegen die Slowakei im Nachspiel. 120 Minuten gespielt, ein Tag weniger Pause als Österreich, dazu noch der Flug nach Wien. Es gibt nichts, was gegen Österreichs fünften Sieg hintereinander gegen Nordirland spricht. Damit würde Franco Fodas Team Mittwoch als Tabellenführer ins letzte Spiel gegen Norwegen geht.

Die Norweger  kämpfen seit Donnerstag mit einem positiven Corona-Test, den es bei Omar Elabdellaoui, Legionär von Galatasaray Istanbul, gab. Der Rechtsverteidiger war Anfang September beim 1:2 gegen Österreich im Einsatz. Schon Norwegens Mittwoch-Test gegen Israel im Ullevaal-Stadion fand auf Anraten der Gesundheitsbehörden wegen der Infektionsgefahr nicht statt. Damals gab es den Covid 19-Fall nicht bei Norwegen, sondern bei den Israelis Munas Dabbur). Als Reaktion auf Elabdellaoui wurde das Freitag-Training zur Sicherheit abgesagt. Samstag fliegen die Norwegen zum Match gegen Rumänien nach Bukarest.

Österreich hat die Corona-Aufregung um den positiven Test der Salzburger Teamspieler, der sich als Fehlalarm herausstellte, schon hinter sich, Christoph Baumgartner kam wegen der bedenklichen Situation bei Hoffenheim trotz negativem Test gar nicht nach Wien. Trotz allem: Mit dieser Ausgangsposition in den zwei Heimspielen nicht den Gruppensieg und den Aufstieg zu schaffen, wäre ein schlimmer Selbstfaller. Das wissen auch die Spieler: „Unser Anspruch ist es, zu den Besten aufzusteigen“,  versicherte Aleksandar Dragovic.  Die Quote darauf steht beim Teamchefsponsor „tipp 3 „nur“ auf 1,40. Rot-Weiß-Rot ist der  Favorit.

Ansonst ist alles in der Erwartungen der Ankunft von Marko Arnautovic. Damit wird es auf jeden Fall lustiger und lauter als bisher, wie Baumgartlinger lächelnd prophezeite: „Er liebt es, im Mittelpunkt zu stehen!“ In den nunmehr sechs Spielen ohne Arnautovic verlor Österreich nur einmal, gewann fünfmal. Darunter gegen Nordirland und Norwegen.

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